Gerhard Dreißigacker
Gerhard Dreißigacker (* ca. 1929) war im Frühjahr 1945 Gefangener im Kriegsgefangenenlager "Goldene Meile". Franz Krämer, ebenfalls aus Bad Bodendorf, führte ca. 1997 ein Zeitzeugen-Interview mit Dreißigacker. Bei einer Veranstaltung am 8. Oktober 2015 im Schloss Sinzig zum Ehrenfriedhof Bad Bodendorf berichtete Krämer von diesem Gespräch, bei dem Dreißigacker aufgrund einer Traumatisierung nicht in der Lage gewesen sei, über all seine Erlebnisse und Erfahrungen aus seiner Zeit in dem Kriegsgefangenenlager zu berichten. Dreißigacker sei als ganz junger Mann einer Einheit der Waffen-SS in Westfalen zugeschlagen worden. Mitte April 1944 sei er desertiert und anschließend in amerikanische Gefangenschaft geraten. Im Kriegsgefangenenlager in den Rheinwiesen zwischen Remagen und Kripp habe er drei Wochen lang keine Verpflegung bekommen. Die amerikanischen Bewacher des Lagers hätten täglich Flüchtige erschossen und deren Leichen zur Abschreckung vor das Lagertor gelegt. Andere Gefangene seien an Ruhr oder Typhus, an anderen Krankheiten oder Entkräftung gestorben. Dreißigacker sei aus dem Gefangenenlager geflohen. Nach seiner Flucht sei er von Privatleuten in Kripp aufgenommen worden. Später habe er sich in Bad Bodendorf niedergelassen.