Kapellchen am Leyerhof (Königsfeld)
Das Kapellchen am Leyerhof in Königsfeld, ursprünglich den 14 Nothelfern geweiht, ist heute mit einen Madonnen-Skulptur ausgestattet.
Chronik
Der Leyerhof gehörte einst den Burgherren von Königsfeld. Am 13. Juli 1812 wurde der Leyerhof – zusammen mit der Burg Königsfeld und weiteren Gütern in der Umgegend – versteigert. Weil die Linie Wallbott zu Königsfeld ausgestorben war, gehörte das Anwesen zuletzt dem Grafen Wallbott zu Bornheim. Im 19. Jahrhundert kaufte ein Junggeselle namens Börder den Leyerhof und heiratete. Nachdem mehrere Kinder des Ehepaares im Kleinkinderalter gestorben waren, erbaute die Familie um das Jahr 1850 eine Kapelle unterhalb des Leyerhofes, die sie den 14 Nothelfern weihte. Eine Tochter des Paares überlebte jedoch und heiratete einen Mann mit Name Hirsch aus dem südlich gelegenen Nachbarort Dedenbach.
Das Dach des kleinen verputzten Baus mit dem spitzbogigen Eingang ist mit roten Ziegeln gedeckt. In einer mehrfach profilierten Nische an der Stirnseite steht eine schlichte steinerne Madonnenskulptur. An den Seitenwänden hängen einfache Öldrucke mit religiösen Motiven. In den 1960er Jahren war das Kapellchen mit einer Darstellung des St. Hubertus ausgemalt, das jedoch später überstrichen wurde.
Im Jahr 1996 wurde das Kapellchen saniert und im Jahr 2000 von Heinz Hirsch und Jürgen Schüller renoviert. Jürgen Schüllers Urgroßmutter war die Tochter der überlebenden Tochter des Paares Börder, Heinz Hirschs Großvater war der Sohn der überlebenden Tochter. Sie erneuerten das Dach, brachten kupferne Regenrinnen an, verlegten die Granitplatten neu, verputzten das Kapellchen frisch und gestalteten es innen neu. Eine neue Kerzenschale aus Kupfer wurde angefertigt, und der damalige Nachbarn der beiden, der Schreiner Uli Müller, stiftete eine neue Fußbank. Anschließend wurde in der Kapelle eine neue Madonna aufgestellt. Nach dem Ende der Sanierung wurde die Kapelle eingesegnet.