Katholische Pfarrkirche „St. Josef und St. Hubertus“ Wimbach
Die Katholische Pfarrkirche „St. Josef und St. Hubertus“ Wimbach in ihrer jetzigen Form wurde von 1923 bis 1926 erbaut.
Standort
Architektur
Hans-Josef Schneider beschreibt die Kirche in der Rhein-Zeitung vom 3. Januar 2012:
- Ihr Äußeres erinnert ein wenig an ein barockes Verwaltungsgebäude. … Das rechteckige Haupthaus ist aus Bruchstein gemauert, ihm vorgesetzt ist der Eingang, dessen hohes Giebeldach über dem gewölbt gemauerten Portal nicht so recht zu dem Walmdach zu passen scheint. Der Turm ist neben das Haus gesetzt, das letzte Geschoss ist ebenso wie das vierseitige Dach und der Giebel über dem Eingang verschiefert.
Ausstattung
Zur Ausstattung der Kirche gehört eine Holzfigur des Jägerheiligen aus der Zeit um 1650.
Der kleine Altaraufsatz aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stand bereits in der Vorgängerin der heutigen Kirche. Auch die Glocken wurden übernommen – und ein alter Brauch. Hans-Josef Schneider schreibt:
- Am Sonntag nach dem 3. November wird die Hubertus-Kirmes gefeiert. In der Messe werden die Reliquien des Heiligen gezeigt und "Hubertusbrötchen" gesegnet, die bei einem Umgang um den Altar verteilt werden. Das gesegnete Brot soll die Menschen besonders vor tollwütigen Tieren schützen.
Früher mussten die Besitzer, die bis an das Hubertuskreuz an der Banngrenze Wimbach - Adenau eine Wiese hatten, das "Hubertuskorn" liefern, aus dem die Brötchen gebacken wurden.
Chronik
Die Vorgängerin der Kapelle, ein dreiseitig geschlossener Saalbau, der im Jahr 1820 mitten im Ort errichtet worden war, wurde im Jahr des Umzugs abgerissen. Die alte Kapelle, an die heute noch ein Gedenkstein erinnert, soll 1650 errichtet worden sein. Urkundlich belegt ist ihr Vorhandensein im Jahr 1719.
Alte Dokumente lassen darauf schließen, dass es in Wimbach bereits um 1650 eine Dorfkapelle gab. Aber die Kapelle war baufällig geworden, die Zahl der Einwohner von Wimbach hatte sich im Laufe von 100 Jahren fast verdoppelt, und für die Leute im Unterdorf lag das alte Gebäude ungünstig. Die Bereitschaft der Wimbacher zum Neubau war groß. Hans-Josef Schneider schreibt:
- Grundstücke neben der damaligen Schule wurden zur Verfügung gestellt. Die Steine für das 20 Meter lange und acht Meter breite Gebäude (der Turm ist 25 Meter hoch) kamen aus den Brüchen im Goldbachtal, das Holz aus dem Gemeindewald, die Ecksteine aus Weibern. Die Reichsregierung zahlte aus Mitteln der Ruhrhilfe für 60 Arbeiter vollen Lohn.
Trotzdem wurde an dem kleinen Gotteshaus drei Jahre lang gebaut. Eine Ursache dafür war die Inflation. Wurden beim ersten Spatenstich noch 192 Mark gespendet, so waren es bei der Grundsteinlegung schon knapp vier Milliarden Mark. Aber die Kirche war auch überdimensioniert. Dechant Anton Hammes, der das Gotteshaus im Jahr 1926 weihte, äußerte zu den Plänen seines Vorgängers: "Da waren wohl die Augen größer als der Geldbeutel." Geld stand wieder zur Verfügung, als die Gemeinde im Zuge des Nürburgring-Baus Grundstücke verkaufen konnte. Außerdem wurde von Familien und Vereinen gespendet – zum Beispiel die Fenster der Kirche.
Am 19. Dezember 1926 konnte die Kirche geweiht werden. Im Jahr 1934, anlässlich eines Bischofsbesuchs, wurde sie ausgemalt und erstmals angestrichen.
Sonstiges
2004 wurde das Gotteshaus mit einem Aufwand von 54.000 Euro und mit viel ehrenamtlicher Arbeit renoviert. Die Decke des Kirchenschiffs wurde ausgebaut, Träger wurden eingebaut und der Innenraum der Kirche gestrichen. Weil die Innenausstattung von Holzwürmern befallen wurde, steht eine erneute Sanierung an. Der aus dem 17. Jahrhundert stammende Altar, einige Figuren und die Bestuhlung waren von den Würmern befallen.
In der Kirche wird auch eine Reliquie von St. Ludwig aufbewahrt.[1]
Weitere Fotos
Mediografie
Manfred Reinnarth/Paul Zimmer: Die Kirche mitten im Dorf, 2001, Verbandsgemeinde Adenau (Hrsg.)
Weblink
Wikipedia: St. Hubertus (Wimbach)
Fußnoten
- ↑ Quelle: Wikipedia: St. Hubertus (Wimbach), Version vom 23. Februar 2016