Sportplatzbrücke Mayschoß
Die Sportplatzbrücke in Mayschoß ist eine Fußgängerbrücke, die von der Ahrrotweinstraße (Bundesstraße 267) auf die rechte Ahr-Seite zum Sportplatz führt. Sie wird aber auch von Kfz auf dem Weg zur Kläranlage Mayschoß befahren.
Standort
Chronik
Die alte Brücke stammt aus dem Jahr 1923. So stand es auf dem Nordpfeiler. Ursprünglich war der Auflieger aus Holz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er durch eine Stahlträgerkonstruktion ersetzt, die sich die Mayschosser gegen Wein von der Schiffswerft in Oberwinter „ermaggelt“ hatten. Die Brücke hielt etlichen Hochwassern stand, musste aber auch mehrfach saniert werden. Ihre Fahrbahnbreite betrug zwei Meter. Sie ruhte auf zwei Widerlagern an den Ufern und zwei Pfeilern.[1]
Im Jahr 2018 solle die Brücke erneuert werden. Das beschloss der Gemeinderat Mayschoß im Juni 2017.[2]
Bei einer Sitzung des Gemeinderats Mayschoß im Januar 2018 wurden die Aufträge für die Tief-, Abbruch- und Ingenieurbauarbeiten zu einem Angebotspreis von 128.000 Euro sowie für die Stahlbauarbeiten für rund 110.000 Euro wurden vergeben. „Ich hoffe, dass im April mit den Arbeiten begonnen werden kann“, sagte Ortsbürgermeister Hubertus Kunz. Das Bauprojekt hatte sich verzögert, weil die nach der Ausschreibung im Jahr 2017 abgegebenen Angebote die geplanten Kosten um etwa 110 Prozent überstiegen. Als Grund dafür wurde das extrem enge Zeitfenster genannt, an das die Ausschreibung gebunden war. „Mit den jetzigen Angebotssummen liegen wir sogar etwas niedriger als ursprünglich geschätzt“, sagte Bürgermeister Kunz.[3]
Im Mai 2018 wurde die aus dem Jahr 1923 stammende Brücke versetzt. Drei Monate lang sollte sie von da an noch als provisorischer Ahrübergang dienen. Ein 130-Tonnen-Schwerlastkran hob das 30,5 Meter lange und zehn Tonnen schwere Bauwerk in einer Nachtaktion aus seinen Lagern und versetzte es um fünf Meter ahrabwärts. Mangels Pfeilern wurden dabei vom Ahrbett aus Gerüststützen eingebaut. So hatte es die Bauaufsicht vorgeschrieben. Manfred Großgarten überwachte als Projektleiter des Altenahrer Rathauses die Arbeit der Mitarbeiter einer Dauner Brückenbaufirma um Polier Egon Schmitz. 370.000 Euro hat die Gemeinde für die neue Brücke veranschlagt – bei einem gemeindlichen Eigenanteil von 126.000 Euro. Das Land beteiligt sich mit 190.000 Euro. Das Abwasserwerk der Verbandsgemeinde Altenahr ist mit 54.000 Euro dabei – weil die Brücke nicht nur zum Sportplatz führt, sondern auch zur Kläranlage Mayschoß. Die Widerlager und Pfeiler der alten Brücke werden nach einer Sanierung auch für die neue Brücke genutzt. Soll heißen: Sämtliche Teile erhalten neue Auflagenbänke aus Stahlbeton. Auch die Fugen der Natursteinmauern an den Pfeilern werden saniert. Und der Beton im Inneren wird mit Zementleim verpresst. Im August 2018 soll die neue Brücke, eine feuerverzinkte Stahlkonstruktion, stehen. Sie soll ebenfalls aus drei Teilen bestehen, eine Gesamtlänge von 31 Metern und eine Fahrbahnbreite von 2,50 Metern haben. Das Geländer wird bei nahendem Hochwasser abgeklappt, so dass sich kein Treibgut mehr verfangen kann. Die neue Brücke ist auf eine Traglast von bis zu sechs Tonnen ausgelegt.[4]
Bei der Einweihung der Brücke am Freitag, 6. September 2019, sagte der Mayschosser Bürgermeister Hubertus Kunz, die Brücke habe 317.000 Euro gekostet. Veranschlagt waren 370.000 Euro. Die Brücke kostete als 53.000 Euro weniger als geplant. An Zuschüssen erhalte die Gemeinde 160.000 Euro vom Land und 46.000 Euro vom Wasserwerk, weil die Brücke auch von Fahrzeugen des Abwasserwerks genutzt werde. Dabei wäre der Bau beinahe deutlich teurer geworden; denn die Ergebnisse der ersten Ausschreibung seien zu hoch gewesen. Deshalb schrieb die Gemeinde das Bauprojekt neu aus. Der Bürgermeister dankte allen, die zum Gelingen des Brückenbauprojekts beigetragen hatten: dem Planer Christoph Braun und seinem Team von der Firma IBS aus Alflen, den ausführenden Firmen und den Gutachtern. Von der Finanzabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung Altenahr dankte er Lothar Radermacher. Sein Dank galt auch dem Gemeinderat Mayschoß und seinem Amtsvorgänger Ulrich Jonas, der das Bauprojekt auf den Weg gebracht hatte. Die neue Stahlkonstruktion ist breiter und höher als die Vorgängerbrücke es war, die dem Hochwasser vom Juni 2016 zum Opfer gefallen war. Dadurch wurde der Wasserdurchlass vergrößert. Die Pfeiler mussten für die neue Brücke allerdings ertüchtigt werden. Damit sich bei Hochwasser kein Treibgut verfängt, können die Brückengeländer heruntergeklappt werden. Die Fahrbahn besteht aus Gitterrosten. Pfarrer Volker Dupont sprach Segenswünsche für die neue Brücke aus, aber auch für alle, die an der Brücke gearbeitet haben, und für alle, die sie nutzen. Anlieger und Beteiligte des Brückenbaus feierten nach der Einweihung auf dem Waagplatz, wobei die Feuerwehr die Gäste bewirtete.[5]
Siehe auch
Mediografie
Christine Schulze: Alternativvorschlag der beauftragten Firma: Bau der Mayschosser Brücke verzögert sich, general-anzeiger-bonn.de vom 12. April 2018
Fußnoten
- ↑ Quelle: Günther Schmitt: Spektakuläre Nachtaktion: Mayschosser Brücke von 1923 versetzt, general-anzeiger-bonn.de vom 8. Mai 2018
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 21. Juni 2017
- ↑ Quelle: Ute Müller: Endlich geht’s los: Brücke in Mayschoß wird saniert – Aufträge für Maßnahmen vergeben – Konkreter Termin im Gespräch, in: Rhein-Zeitung vom 26. Januar 2018
- ↑ Quelle: Günther Schmitt: Spektakuläre Nachtaktion: Mayschosser Brücke von 1923 versetzt, general-anzeiger-bonn.de vom 8. Mai 2018
- ↑ Quelle: Christine Schulze: Hochwasser kann jetzt ungehindert passieren], in: General-Anzeiger vom 9. September 2019