Tennishalle Höveler (Bad Neuenahr)

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Das Seniorenwohnstift „Augustinum“, das am 28. Juni 1968 feierlich seiner Bestimmung übergeben worden war, und die im Februar 1967 eröffnete Tennishalle Höveler als Motive einer im Juni 1969 verschickten Ansichtskarte
Die Tennishalle im Jahr 1971, aus der Cafeteria des Seniorenwohnstifts „Augustinum“ heraus fotografiert
Ulrich Schmitz (v.l.), Direktor des Dorint-Parkhotels Bad Neuenahr, Weitsprung-Weltrekordler Bob Beamon und Tennislehrer Manfred Höller im Jahr 1977 in der Höveler-Halle
Die Tennishalle bei Google Maps

In Höhe der Mittelstraße 124 in Bad Neuenahr steht auf einer etwa 38 mal 38 Meter großen Grundfläche eine ehemalige Doppel-Tennishalle mit Tribüne, die von der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler seit vielen Jahren als Lager genutzt wird.


Standort

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Chronik[1]

Der von dem Bad Neuenahrer Privatunternehmer Karl Höveler gestellte Bauantrag für die Halle wurde im Jahr 1966 genehmigt. Im Februar 1967 ist die Halle eröffnet worden. Unter der Überschrift Für die Kurgäste eine wesentliche Attraktion — Doppeltennishalle in Bad Neuenahr eröffnet – Bereicherung für alle, die hier leben, berichtete die Bonner Rundschau am 13. Februar 1967 von der Eröffnung:

Was lange erwartet wurde, ist endlich soweit. DieTennishalle des Privatunternehmens Höveler, Bad Neuenahr, ist fertig. Viele Tennisfreunde kamen zur Eröffnung, teils um die Halle in Augenschein zu nehmen, teils um dem Spiel des vielfachen deutschen Seniorenmeisters Ernst Buchholz, Köln, mit Klaus Piper, Köln, zusehen zu können. Vertreter der interessierten Verbände waren erschienen, um ihren Glückwunsch auszusprechen. Karl Höveler sagte, Bad Neuenahr wäre der erste Badeort Deutschlands mit einer Doppeltennishalle. Durch die Halle hätte der weiße Sport in Bad Neuenahr 365 Tage. Allerdings ist vorerst noch das Heizungsproblem zu lösen. Herbert Rütten sprach für die Kurverwaltung und für die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr, in Vertretung seines Onkels, des Kurdirektors Dr. Dr. Erich Rütten. Die Tennishalle sei für die Kurgäste eine wesentliche Attraktion. Die Kurverwaltung hätte sich bekanntlich in den letzten Jahren erhöht angestrengt, den Gästen außer der Kur etwas zu bieten. Rudolf Peschel war als Vorsitzender des Hockey- und Tennis-Clubs anwesend. Er wies auf die reiche Tradition Bad Neuenahrs im Tennis hin. Diese Tradition werde mit der Tennishalle fortgesetzt. Stadt- und Amtsbürgermeister Heinrich Rüschenschmidt sprach vom neu angekurbelten Leben in Bad Neuenahr, das besonders im Baugelände „In der Held” sichtbar werde. Die Stadt hätte die Bemühungen Hövelers um eine Tennishalle von Anfang an unterstützt, besonders indem sie zu akzeptablen Bedingungen das Grundstück veräußert hätte. Der Bürgermeister zerschnitt dann ein weißes Band und erklärte die Tennishalle für eröffnet. Darauf folgte das mit Spannung begleitete Spiel der beiden renommierten Tennisspieler Buchholz und Piper.

1971 ging sie ins Eigentum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler über.

Sie wurde nicht nur vom Hockey- und Tennis-Club Bad Neuenahr (HTC) fürs Training genutzt - zu diesem Zweck war eine Ballmaschine angeschafft worden -, sondern auch für Turniere und für Karnevalsveranstaltungen. Ein aus Tschechien stammender Hallenwart kümmerte sich um das Gebäude. Haupt-Tennislehrer war Jens Höller. In dieser Halle gab es einmal ein ungewöhnliches Herren-Doppel, bei dem gegeneinander antraten:

  • Bob Beamon, Olympiasieger von 1968, der 23 Jahre lang den Weltrekord im Weitsprung hielt und (Stand September 2020) nach 50 Jahren immer noch Inhaber des olympischen Rekordes im Weitsprung ist, und
  • Sepp Maier, Torwart des FC Bayern München, sowie
  • die Bad Neuenahrer Tennisspieler Rolf Mergenthal und
  • Erno Mahler.

Heinz Pauker, ehemaliger Polizeibeamter und Tennisjugendleiter des HTC, organisierte in der Halle mehrfach ein „Weihnachtsturnier“ mit der deutschen Spitzenklasse. „Wir haben in dieser Halle viel Spaß und eine gute Zeit gehabt“, erinnerte sich Erno Mahler am 1. Oktober 2020, der Hallenboden, der später einen Teppichboden-Belag erhielt, sei allerdings derart hart gewesen, dass selbst jungen Leuten bald die Füße schmerzten.

Nach Fertigstellung der Tennishalle an der Kreuzstraße 118 neben der Berufsbildenden Schule Mitte der achtziger Jahre – die Baugenehmigung für diese Halle wurde im Jahr 1985 erteilt – diente die ehemalige Tennishalle an der Mittelstraße als Lagerhalle für den Betriebshof der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, insgesamt mehr als drei Jahrzehnte lang.

Im Herbst 2020 hieß es, die Halle werde abgerissen. Die frei werdende Fläche solle anschließend mit einem Hochhaus bebaut werden.[2]

Mediografie

Anton Simons: Wo Sepp Maier und Bob Beamon spielten: Das ist die Geschichte der alten Tennishalle in Bad Neuenahr, general-anzeiger-bonn.de, 6. November 2020

Fußnoten

  1. Quelle: Karl Walkenbach, Pressesprecher der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, per E-Mail vom 30. Oktober 2020
  2. Quelle: Hochhaus anstelle der Tennishalle – Bauausschuss der Kreisstadt empfiehlt Änderung des Bebauungsplanentwurfs „In der Held“, wittich.de, 39/2020
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