Trägergemeinschaft „Haus des Dorfes“ Leimersdorf
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Die Trägergemeinschaft Haus des Dorfes Leimersdorf ...
Gründung und Entwicklung
29 Bürger gründeten im August 2008 in der Grundschule Leimersdorf den Trägerverein für das geplante Haus des Dorfes Leimersdorf. In den Gründungsvorstand wurden gewählt: Günther Armbruster (Oeverich) als Vorsitzender, Gisbert Bell (Leimersdorf) als stellvertretender Vorsitzender, Claus Hartmann (Birresdorf) als Schriftführer und Monika Bell als Kassiererin.
Eine Arbeitsgruppe unter Leitung des stellvertretenden Ortsvorstehers Günther Armbruster hatte zuvor einen Satzungsentwurf erarbeitet, der bei der Gründungsversammlung diskutiert und beschlossen wurde. Als Vereinszweck wurde festgelegt, eine aktive Dorfgemeinschaft zu sichern und zu entwickeln. Schwerpunkte sollen dabei die Förderung der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit sowie von Sport, Kultur, Brauchtums und Karneval sein. Hauptaufgabe des Vereins solle es sein, das im Eigentum der Gemeinde befindliche Haus des Dorfes Leimersdorf zu bewirtschaften und unterhalten.
In Vorgesprächen mit den Vereinsvorständen hatten bereits die Musikkapelle Leimersdorf, der Theaterverein „Vorhang auf“ Grafschaft, Möhnen und Dorfgemeinschaft Leimersdorf sowie die Sportinitiative Leimersdorf ihre Beteiligung an einer Trägergemeinschaft zugesagt.
Im Juli 2011 wurde die Trägergemeinschaft mit dem Sonderpreis aus dem kreiseigenen Förderprogramm „Ländlicher Raum“ des Kreises Ahrweiler ausgezeichnet. Damit war ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro verbunden. Landrat Dr. Jürgen Pföhler bezeichnete den Umbau des ehemaligen Lehrerwohnhauses der Grundschule zu einem Dorfgemeinschaftshaus bei der Preis- und Urkunden-Übergabe als „besonders gelungenes Projekt und herausragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement.“
Trägerverein in der Krise
Nach zwei dreijährigen Wahlperioden wollte Günther Armbruster den Vorsitz des Trägervereins im Oktober 2014 in jüngere Hände weitergeben. Zur Hauptversammlung hatte er „nach gutem Brauch natürlich auch den Ortsvorsteher Hans Christoph Rech und seinen Stellvertreter Michael Kaes-Kunkel eingeladen“, wie die Rhein-Zeitung (RZ) am 16. Oktober 2014 berichtete. Insgeheim habe Armbruster gehofft, einer von beiden würde sich zum Vorsitzenden der Trägergemeinschaft wählen lassen. „Dankend“ hätten seine Wunschkandidaten Rech und Kaes-Kunkel jedoch abgelehnt, das Amt zu übernehmen, wie es in der RZ hieß. Niemand interessierte sich für das Amt. Sollte kein Vorsitzender gefunden werden, müsse der Verein, der zu dieser Zeit aus 67 Einzel- und fünf Vereinsmitgliedschaften bestand, aufgelöst werden, machte Armbruster klar. „Findet sich innerhalb der nächsten sechs Monate bis zur außerordentlichen Mitgliederversammlung kein neuer Vorstand, dann hört der Verein bereits nach sechs Jahren auf zu existieren“, berichtete die RZ. Außer dem Schulsport müssten dann alle Aktivitäten im Dorfgemeinschaftshaus eingestellt werden. Armbruster erklärte sich deshalb bereit, den Vorsitz für ein halbes Jahr kommissarisch zu übernehmen. Ist bis dahin kein Nachfolger gefunden, sei das Aus für den Trägerverein besiegelt", hieß es im General-Anzeiger.[1]
Kandidat in Sicht
Im November/Dezember 2014 erklärte sich der ehemalige Ortsvorsteher Wilfried Klein bereit, den Vorsitz in der Trägergemeinschaft zu übernehmen. In einem offenen Brief an den kommissarischen Vorsitzenden Günther Armbruster erklärte sich Klein bereit, das Amt zu übernehmen. Anfang Oktober 2014 hatte Armbruster bei einer ordentlichen Mitgliederversammlung der Trägergemeinschaft erklärt, dass er den Vorsitz abgibt und dass ein neuer Vorsitzender gewählt werden müsse. Ein Kandidat war jedoch nicht in Sicht. Die Realisierung des Projekts Haus des Dorfes in Leimersdorf, die Herstellung einer fußläufigen Verbindung zwischen Niederich und Leimersdorf sowie die Wiederbelebung der Oevericher Kneipe seien Hauptziele seiner Tätigkeit als Ortsvorsteher gewesen, schrieb Klein in dem offenen Brief. Das Haus des Dorfes sollte die Jugendarbeit und das Vereinsleben im Ort beleben. „Mein persönlicher Einsatz in der Projektrealisierung lag seinerzeit in der Vereinsgründung der Trägergemeinschaft und der Gewinnung von Persönlichkeiten für die Wahl des ersten Vorstandes“, schrieb Klein weiter.[2]
Gemeindeverwaltung droht mit Schließung
In einer Mitteilung an die Trägergemeinschaft machte die Gemeindeverwaltung Grafschaft klar, dass der Betrieb des Dorfgemeinschaftshauses nur möglich sei, wenn sich ortsansässige Vereine oder Einzelpersonen, die Mitglied in der Trägergemeinschaft sind, bereit erklären, die notwendigen Arbeiten für die weitere Nutzung zu übernehmen, berichtete die Rhein-Zeitung am 15. August 2019. Die Gemeindeverwaltung stellte klar, dass sie nicht in der Lage sei, die Verwaltung des Dorfgemeinschaftshauses zu übernehmen. Deshalb sei die Gemeinde, sollte es nicht möglich sein, die Vorstandsposten des Trägervereins neu zu besetzen, gezwungen, das Dorfgemeinschaftshaus für weitere Privat- und Vereinsnutzungen zu schließen. Dies hätte zur Folge, dass von da an nur noch die Schule das Dorfgemeinschaftshaus nutzen kann, so Bauamtsleiter Friedhelm Moog. Der Ortsbeirat Leimersdorf votierte im August 2019 einstimmig dafür, das Problem im Rahmen eines Workshops mit den Ortsvereinen zu diskutieren.[3]
Fußnoten
- ↑ Quelle: Günther Schmitt: Hilferuf aus Leimersdorf: Ohne Vorsitz im Trägerverein muss Dorfgemeinschaftshaus schließen, general-anzeiger-bonn.de vom 14. Oktober 2014
- ↑ Quelle: Horst Bach: Klein würde Vorsitz übernehmen - Ehemaliger Ortsvorsteher steht Leimersdorfer Trägerverein zur Verfügung, in: Rhein-Zeitung vom 2. Dezember 2014
- ↑ Quelle: Horst Bach: Gehen im Haus des Dorfes die Lichter aus?, in: Rhein-Zeitung vom 15. August 2019