Adolf Sievers
Der parteilose Stadtoberinspektor i.R. Adolf Sievers (* 13. April 1874) aus Bad Neuenahr (Lindenstraße 12) versandte während des Zweiten Weltkrieges ein wohl britisches Flugblatt mit einem falschen Absender an den Soldaten Heinrich Gathmann (Feldpostnr. 31377c). Gathmann meldete die Sendung mit Schreiben vom 10. Juni 1943 der Polizeibehörde Bad Neuenahr. Diese ermittelte anhand der Schrift auf dem Briefumschlag Sievers als Absender. In seiner Vernehmung bestritt Sievers, in widerständiger Absicht gehandelt zu haben. Der Oberstaatsanwalt beim Sondergericht in Koblenz stellte die Ermittlungen ein. Auf dem Flugblatt mit dem Titel „Schluss mit den Greuelmärchen!“ war unter anderem zu lesen:
- „Die Zerstörung des Reiches, die Wegnahme der Kinder unseres Volkes, die Sterilisierung der männlichen Jugend“ – so beschrieb Hitler am 21.3.1943 die Absichten der Vereinten Nationen. Jedes Wort eine Lüge. Die verantwortlichen Staatsmänner der Vereinten Nationen haben klar und deutlich ausgesprochen, was ihr Ziel ist: Bestrafung derjenigen Deutschen, die für die Tausende von Verbrechen im besetzten Europa die Verwantwortung tragen – keine Rache gegen die Masse des deutschen Volkes. Warum lügt Hitler? Weil er genau weiss, dass seine Niederlage unabwendbar ist, und dass sein Name als Nummer I auf der schwarzen Liste steht. Den Krieg verlängern, heisst für ihn, sein eigenes Ende hinauszuschieben. Weitere Millionen junger Deutscher sollen sinnlos in einem Kriege, der nicht mehr zu gewinnen ist, sterben, um das verwirkte Leben Hitlers und seiner Komplizen zu verlängern.[1]
Siehe auch
Portal „Widerstand im Kreis Ahrweiler“
Fußnoten
- ↑ Quelle: rheinische-geschichte.lvr.de: Adolf Sievers versandte ein Flugblatt der Alliierten an einen Soldaten (06.1943), gesehen am 23. Februar 2016