Albrecht Julius Schöler
Albrecht Julius Schöler (* 11. Februar 1819, † 5. Januar 1863) war der erste Pfarrer der 1854 gegründeten evangelischen Gemeinde Andernach. Vorher hatten die evangelischen Gläubigen von Andernach zu den Gemeinden Neuwied und Remagen gehört. Schöler musste zunächst die Bedingungen schaffen, die zu einem Gemeindeleben gehören. Die Gemeinde bekam vom preußischen König die als Pferdestall und Magazin benutzte ehemalige Franziskaner-Minoriten-Klosterkirche geschenkt. Der Prinz stiftete einen ansehnlichen Betrag zur Herstellung eines Glockenturmes. Den Einbau der drei Glocken und die Errichtung der Glockenempore erlebte Pfarrer Schöler noch, die Weihe der neuen Orgel hingegen nicht mehr. Schölers Wirken ist zu verdanken, dass es in Andernach zwischen Katholiken und Evangelischen nicht die Schwierigkeiten wie andernorts gab. Zum Teil wurde den Evangelischen in den Außenbezirken ein „ehrliches“ Begräbnis verweigert. Erst Mitte der 1920er Jahre durften sie auch auf dem Kommunal-Friedhof in Niederbreisig beerdigt werden. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass der Gemeinde die Plätze für zwei Friedhöfe geschenkt wurden: in Eich und Rheineck/Brohl. Pfarrer Schöler war aber nur ein kurzes Wirken vergönnt. Nachdem er im Alter von nur 44 Jahren verstorben war, wurde er auf dem evangelischen Friedhof Niederbreisig beigesetzt – knapp 14 Monate nach seinem Sohn Wilhelm Otto Schöler, der am 17. November 1861 im Alter von nur eineinhalb Jahren verstorben und als Erster auf dem Friedhof unterhalb der Burg Rheineck beigesetzt worden war. Die Inschritt auf dem Sockel des Steines ist kaum noch zu entziffern. Sie lautet:
- Hier ruht in Gott Albrecht Julius Schöler, Pfarrer in Andernach, geb. d. 11. Febr. 1819 - gest. d. 5. Jan. 1863. Wenn unser irdisch Haus dieser Hütte zerbrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbauet, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist, im Himmel. - 2. Cor. 5,1.[1]
Fußnoten
- ↑ Quelle: Lothar Alter: Ein Friedhof erzählt Geschichte. Evangelischer Friedhof Bad Niederbreisig, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1988