Altenahrer Burgenfest
Der Förderkreis Burgruine Are e.V. veranstaltete im Jahr 1999 erstmals das Altenahrer Burgenfest, das seitdem jährlich am ersten August-Wochenende gefeiert wird. Anlass des ersten Festes war der Abschluss Sanierungsarbeiten auf der Ruine der Burg Are, die von 1997 bis 1999 dauerten, und die Wiedereröffnung für den Besucherverkehr. Das Burgenfest sollte eine einmalige Sache sein, um den Abschluss der Renovierungsarbeiten zu feiern. Immerhin 1,9 Millionen Euro hatte die Sanierung gekostet, und der 1997 gegründete Förderverein mit seinen inzwischen 110 Mitgliedern (Frühjahr 2009) hatte bei der Verwirklichung des Projektes entscheidend mitgeholfen. Das Fest war jedoch derart erfolgreich, dass es wiederholt wurde und in den Folgejahren zu einer festen Größe im Altenahrer Festkalender wurde.
Chronik
Das mittelalterliche Burgenfest werde es "in dieser Form in Zukunft nicht mehr geben", berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 25. November 2014. Als Gründe wurden genannt: "Unstimmigkeiten unter den Gastronomen, das Durchsetzen geschäftlicher oder auch privater Interessen und die fehlende Bereitschaft, sich dem bestehenden Festkonzept anzupassen." Georg Knieps, Vorsitzender des Fördervereins als Festveranstalter, brachte gegenüber der RZ seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das Fest mit einem neuen Konzept weiterhin veranstaltet wird. Der zu dieser Zeit 130 Mitglieder zählende Förderverein werde jedoch "nicht mehr federführend die Planung und Organisation übernehmen." Der Verkehrsverein Weinort Altenahr e.V. signalisierte Bereitschaft, in die Bresche zu springen. Die Vorsitzende Eva Flügge stellte jedoch klar, dass der Verkehrsverein nicht in der Lage sei, das gesamte Fest zu organisieren. Anfang November 2014 hatte es bereits ein erstes Treffen mit Gastronomen, Vertretern von Ortsvereinen und Gemeinde sowie weiteren Interessierten gegeben, bei dem Vorschläge und mögliche Themenschwerpunkte für das kommende Fest gesammelt wurden. Die RZ berichtete:
- Ob es aber nun einen Themenschwerpunkt wie beispielsweise „Altenahr im Wandel der Zeit“ geben wird, ob verschiedene Veranstaltungsplätze auch an entlegeneren Stellen der Gemeinde die Lösung sein werden oder ob man doch wieder die Historie der Burg in den Mittelpunkt stellt, ist wohl noch völlig offen. Immerhin besteht wohl so viel Einigkeit in Altenahr, das Burgenfest, in welcher Form auch immer, weiterhin am ersten Wochenende im August durchführen zu wollen.[1]
Der Förderkreis entschied sich dafür, das Burgenfest in mittelalterlichem Stil zu feiern. Die Eröffnung der Ortsumgehung machte es möglich, die durch den Ortskern führende Brückenstraße für den Verkehr zu sperren, dort eine Festmeile zu eröffnen und zur gleichen Zeit entlang des Ahrufers ein mittelalterliches Ritterlager durchzuführen, das von der Weilburger Agentur ProHistory organisiert wurde. Eine Sperrung der Tunnelstraße hingegen war nicht möglich. Dadurch fühlten sich einige Gastronomen und Betriebe aus diesem Bereich benachteiligt. „Sie versuchten in den zurückliegenden Jahren teilweise, Gäste durch Karaoke-Veranstaltungen, laute Blasmusik oder andere Events auf sich aufmerksam zu machen“, sagte Georg Knieps der RZ. Derartig Veranstaltungen aber hätten nicht in das Festkonzept gepasst. „Es geht nicht, dass wir von ,Pro History' am Ahrufer Minnegesänge zum Besten geben, mittelalterliche Sprachen sprechen, in unseren historischen Gewändern rumlaufen und versuchen, mit unseren Waren und unserem Lager möglichst authentisch zu sein, während von oben Karaoke-Musik erschallt“, erläuterte Sylvia Gottschild, die das Burgenfest von Anfang an mitgestaltete und als Vertreterin von ProHistory das Ritterlager organisierte. "Sie kontaktiert die Händler, versucht immer wieder neue Gewerke aufzutreiben und ist stolz auf ihre Leute, die nicht nur tolle Waren feilbieten, sondern auch jede Frage zum Mittelalter beantworten können und mit Leib und Seele ihrem Hobby nachkommen", hieß es in der RZ. Weil einige Gastronomiebetriebe das mittelalterliche Konzept nicht mitgetragen hätten, sei es immer schwerer geworden, mittelalterliche Händler nach Altenahr zu holen, so Gottschild. Auch das Ritterlager an der Ahr sei immer kleiner geworden. Förderverein und ProHistory hätten deshalb zahlreiche Gespräche mit den Gastronomen geführt; die seien erfolglos geblieben.
Video
Mediografie
- Christine Schulze: Feuerzauber vom Mittag bis in die Nacht beim Burgenfest in Altenahr, general-anzeiger-bonn.de vom 6. August 2007
- Christine Schulze: Burgenfest lockt viele Gäste nach Altenahr, general-anzeiger-bonn.de vom 3. August 2010
- Andrea Simons: Feuerteufel und Elfenzauber in Altenahr, general-anzeiger-bonn.de vom 8. August 2011
- Ute Müller: Gaukler und Ritter beherrschen Altenahr, rhein-zeitung.de vom 5. August 2012
- Altenahr feiert Burgenfest mit Weinadel und Rittern, rhein-zeitung.de vom 18. Juli 2013
- Christine Schulze: 15. Burgenfest in Altenahr - Das Mittelalter kehrte an die Ahr zurück, general-anzeiger-bonn.de vom 4. August 2013
- Gabi Geller: Feuerschlucker begeistern beim Altenahrer Burgenfest, rhein-zeitung.de vom 5. August 2013
- Burgenfest in Altenahr unterhalb der Burgruine Are gibt es bereits seit 15 Jahren - Eine Reise zurück ins Mittelalter - Gaukler, Händler und Ritter schlugen ihre Lager am Ahrufer auf - Besucher aus nah und fern, blick-aktuell.de vom 4. August 2014
- Christine Schulze: Burgenfest in Altenahr: Gaukler und Feuerschlucker beim Burgenfest, general-anzeiger-bonn.de vom 4. August 2014
- 1500 Euro gestiftet: Das Burgenfest ist gerettet, general-anzeiger-bonn.de vom 10. Juli 2015
- Christine Schulze: Landsknechte am Fuße der Burg Are – Viele mittelalterliche Akteure beim Burgenfest in Altenahr, general-anzeiger-bonn.de vom 5. August 2018
- In Altenahr wurde das traditionelle Burgenfest gefeiert – Ein Weinort „im Wandel der Zeit“, blick-aktuell.de vom 7. August 2018
- Ulrike Walden: Weitermachen: Burgenfest in der Hotelruine, rhein-zeitung.de, 7. August 2022
Fußnoten
- ↑ Quelle: Ute Müller: Burgenfest in Altenahr muss sich neu erfinden - Die mittelalterliche Variante war nicht für alle stimmig: Jetzt soll ein neues Konzept her, in: Rhein-Zeitung vom 25. November 2014