Christine Demmer
Christine Demmer (* 8. Januar 1893 in Euskirchen; † 1969 in Bad Neuenahr-Ahrweiler) lebte von 1893 bis 1969 in Bad Neuenahr. Sie gilt als Beispiel für Zivilcourage während der Nazi-Zeit. Um eine russische Hilfsarbeiterin zu schützen, setzte sie sich mit der Gestapo auseinander. Als sie merkte, dass die ihr zugeteilte russische Hilfsarbeiterin Pascha Sadaroschna Prekovia schwanger war, verhinderte sie beim Arzt der NSDAP die Zwangsabtreibung und sorgte dafür, dass Pascha im St.-Anna-Kloster Remagen entbinden konnte und vom Hausarzt mit ihrem Sohn Wladimir heimlich ärztlich versorgt wurde. Von da an lebte Christine Demmer allerdings in großer Angst um ihr eigenes Schicksal. Sie lebte noch bis 1969 und führte in der Wendelstraße ein Friseur- und Tabakgeschäft - nach dem Tode ihres Mannes ganz allein. Nach dem Willen des Ortsbeirates Bad Neuenahr solle, wie es im Februar 2009 hieß, ihrer gedacht werden, indem eine Straße im Gewerbegebiet Ahrweilerstraße Bad Neuenahr nach Christine Demmer benannt wird. Diese Namensgebung (Christine-Demmer-Straße (Bad Neuenahr)) wurde wenig später tatsächlich vollzogen.
Mediografie
- Späte Würdigung für Christine Demmer, rhein-zeitung.de vom 7. März 2011
- Anita Saal: Christine Demmer (1893-1969) - eine mutige Frau in der NS-Zeit, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2012, S. 204