Coca Cola AG Bad Neuenahr

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Bad Neuenahr - Heinz Grates (2966).jpg
Historisches Firmenschild
Das Verwaltungebäude in Bad Neuenahr.
Das Firmengelände aus der Luft. Links im Bild: die Ahrtalbrücke
Apollinaris-Werbung in Bad Neuenahr.
Alte Ansichtskarte vom Apollinarisbrunnen.
Detailaufnahme des Verwaltungsgebäude.
Der Entdecker der Apollinaris-Quelle, Georg Kreuzberg.

Die 350[1] Mitarbeiter zählende Coca Cola AG in Bad Neuenahr produziert u.a. Heppinger Wasser, Apollinaris-Sprudel („The Queen of Table Waters“), Cola, Fanta und Sprite


Anschrift und Standort

Landskroner Straße 175

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

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Kontakt

  • Telefon 02641 820
  • Fax 02641 82125

Geschäftsführung

?, Vorgänger: Michael Kallfelz (Bad Bodendorf)

Chronik

Der Winzer Georg Kreuzberg ersteigerte im Jahr 1852 einen Weinberg nahe Neuenahr und wunderte sich, dass die Weinreben auf seinem Boden nicht gedeihen wollten. Bei einer Probebohrung fand er die unterirdische mineralische Quelle, deren natürliches Kohlendioxid die Weinstöcke am Wachstum hinderte: die Apollinaris-Quelle war entdeckt.

Während der folgenden Dekade investierten die Firmengründer Kreuzberg und Dr. Karl Gustav Bischof, Bonner Professor und Geheimer Bergrat, viel Zeit, Geld und Mühe in die Erforschung des Quellengebietes von Neuenahr und ließen die Apollinaris-Quelle fassen.

Schon bald florierte der Absatz und Georg Kreuzberg pachtete auch den stark mineralisierten und sehr magnesiumhaltigen Heppinger-Mineralbrunnen. Dieser ging später ebenfalls in Firmenbesitz über.

Die Tiefe und Ergiebigkeit der Quelle, ihre sachgerechte Fassung und die natürliche Härte des anstehenden Gesteins schlossen ein Versiegen der Quelle oder irgendeine Veränderung ihrer mineralischen Bestandteile aus. Nachdem Georg Kreuzberg die Quelle mit den entsprechenden Einrichtungen zur Abfüllung des Wassers versehen hatte, begann er ein Mineralwassergeschäft, das bereits nach zwei Jahrzehnten einen Jahresabsatz von fast zwei Millionen Krügen erreichte.

„Aus dieser Quelle trinkt die Welt“ - dieser Werbespruch ist seit 2013 Geschichte. Zum 1. Januar 2013 stellte der Coca-Cola-Konzern, zu dem Apollinaris seit 2006 gehört, den Vertrieb seines Mineralwassers im Ausland ein, um ganz auf das Inlandsgeschäft zu setzen. Die Beschränkung auf den Binnenmarkt werde keine Auswirkungen auf die Mitarbeiterzahl haben, versicherte die Unternehmensführung. Für die wenigen Mitarbeiter, die mit dem Exportgeschäft zu tun gehabt hätten, habe sich eine andere Verwendung gefunden. Im Dezember 2012 hat das Unternehmen am Standort Bad Neuenahr 294 Beschäftigte (einschließlich Auszubildende).[2] Die Rhein-Zeitung ergänzte am 7. Januar 2013:

Laut Geert Harzmann, Sprecher von Coca-Cola Deutschland, handelt es sich um keinen überraschenden Schritt. Die Entscheidung, den Auslandsvertrieb schrittweise einzustellen, sei bereits im Sommer 2011 gefallen. Der Grund sei die Komplexität des Geschäftes vor dem Hintergrund eines sehr geringen Volumens. So habe das Auslandsgeschäft am Gesamtumsatz nur noch einen Anteil im niedrigen einstelligen Bereich gehabt. Angesichts hoher Transportkosten setzt der US-Getränkekonzern auf regionale Wässer, die ebenfalls unter dem Dach von Coca-Cola Wasser vertrieben werden. Eine Abkehr vom Apollinaris-Standort Bad Neuenahr bedeute dies aber nicht, betont Harzmann und verweist auf die Investitionen in den vergangenen Jahren. Seit 2007 füllt Apollinaris in der Lüneburger Heide ein stilles Wasser ab, das unter dem Namen Vio vertrieben wird. Mit Erfolg habe man sich der PET-Einwegflasche zugewandt und die rote Mehrwegkiste eingeführt. Nicht zu vergessen die Millioneninvestition im vergangenen Jahr, als nördlich der Landskroner Straße neue Puffertanks errichtet wurden, um eine gleichmäßige Produktion zu gewährleisten. Am Standort Bad Neuenahr werden jährlich rund 330 Millionen Flaschen abgefüllt.[3]

Meilensteine

  • 1852 Georg Kreuzberg ersteigert einen Weinberg und entdeckt die Apollinaris-Quelle in Bad Neuenahr. Ein Bildstock des Schutzheiligen des Weines "St. Apollinaris" - in der Nähe der Mineralwasser Quelle - diente als Namensgeber für Apollinaris.
  • 1873 nach dem Tode Kreuzbergs gründen seine Erben die "Actiengesellschaft Apollinarisbrunnen vormals Georg Kreuzberg".
  • 1874 Eduard Steinkopff, ein nach London übergesiedelter Deutscher, erhält die Rechte für den Verkauf von Apollinaris in einigen außerdeutschen Ländern.
  • 1878 übernahm Steinkopff das gesamte Exportgeschäft und die: "Apollinaris Company Limited" wurde in London gegründet.
  • 1892 Produkte von herausragender Qualität werden in Großbritannien mit einem roten Dreieck gekennzeichnet.
  • 1895 Apollinaris meldet das rote Dreieck und den Claim "The Queen of Tabler Waters" als Warenzeichen an.
  • 1900 war Apollinaris bereits international bekannt und zählte mit einem Absatz von 40 Millionen Füllungen pro Jahr zu den erfolgreichsten Unternehmen seiner Zeit.
  • 1956 erwirbt die Dortmunder Union - Schultheiß Brauerei AG alle Anteile der Firma Apollinaris.
  • 1991 Gründung eines Joint Ventures mit der deutschen Schweppes GmbH.
  • 2002 Cadbury Schweppes übernimmt alle Anteile. Das neue Unternehmen firmiert jetzt unter Apollinaris & Schweppes GmbH.
  • 2003 "Leben. Genießen. Apollinaris." - der neue Claim für Apollinaris.
  • 2006 erwirbt Coca-Cola die Apollinaris GmbH. Die Markenrechte an den Schweppes-Produkten wurden zeitgleich an die Krombacher Brauerei verkauft. Die Produktion liegt jedoch weiterhin bei der Apollinaris GmbH.
  • Der britische Getränke- und Süßwarenkonzern Cadbury Schweppes trennte sich 2005 von seiner europäischen Erfrischungsgetränkesparte. Damit erhielt auch der Apollinaris-Brunnen mit den vertriebenen Sorten Classic, Medium, Silence, Lemon und Apollinaris Big Apple nach drei Jahren einen neuen Besitzer. Cadbury Schweppes kündigte an, die gesamte Sparte für 1,85 Milliarden Euro an die beiden Finanzinvestoren Blackstone (USA) und Lion Capital (Großbritannien) zu verkaufen. Das Konsortium versprach sich durch die Übernahme Zuwächse bei den einzelnen Getränkemarken. Das wiederum sollte sich positiv auf den Erhalt der rund 370 Arbeitsplätze im Bad Neuenahrer Apollinaris-Werk auswirken. Denn nach Absatzrückgängen in den Vorjahren und einem Umsatzminus der europäischen Getränkesparte von einem Prozent im ersten Halbjahr 2005 hat Apollinaris in Bad Neuenahr-Ahrweiler bereits Anfang des Jahres 2005 rund 75 Stellen abgebaut. Für die Umsatzeinbußen wird der Kaufrückgang bei den Einwegflaschen und die Erhebung von Dosenpfand verantwortlich gemacht.

Das Magazin Öko-Test veröffentlichte im Mai 2020 die Ergebnisse einer Analyse von 100 Medium-Mineralwässern aus ganz Deutschland. Dabei schnitten 51 Mineralwässern mit „sehr gut“ ab. 18 Quellen waren durch Verunreinigungen beeinträchtigt. Vier Mineralwässer fielen durch – darunter „Brohler Medium“ von der Brohler Mineral- und Heilbrunnen GmbH Brohl-Lützing und „Apollinaris Medium“ von der Coca Cola AG Bad Neuenahr – beide aus dem Kreis Ahrweiler. Der Test zeigte, dass „Apollinaris Medium“ mehr Bor enthält, als in Trinkwasser erlaubt ist. Mineralwässer dürfen zwar mehr Bor enthalten als Trinkwasser, die Öko-Tester orientierten sich aber am strengeren Trinkwasser-Grenzwert. Diese Vorgehensweise werde auch vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlen. Tierstudien hätten gezeigt, dass Bor entwicklungs- und fortpflanzungsschädigende Effekte haben kann. „Apollinaris Medium“ wurde deshalb von den Testern als „ungenügend“ bewertet. „Brohler Medium“ ist von Öko-Test als „mangelhaft“ bewertet worden. Denn die Tester fanden in dem Wasser aus der Karlsquelle in Brohl-Lützing Abbauprodukte eines Pestizides sowie Spuren eines künstlichen Süßstoffs.[4]

Brohler Mineralbrunnen wie Coca-Cola wiesen die Kritik an ihren Produkten zurück und verwiesen auf Analysen ihrer Produkte, die zu völlig anderen Ergebnissen führen als die von Öko-Test. Die Bor-Werte bei Brohler Medium seien nicht erhöht. Sie lägen vielmehr nicht nur innerhalb der gültigen Grenzwerte, sondern sogar unter dem von Ökotest willkürlich gewählten Grenzwert von 500 Mikrogramm. Thorsten Huber, Marketingleiter des Brohler Mineral- und Heilbrunnens, sagte gegenüber dem General-Anzeiger: Weil die Ökotest-Analysen für Brohler nicht nachvollziehbar gewesen seien und von den Brohler bekannten Analysen deutlich abweichen, habe Brohler die Rückstellmuster aus der gleichen Charge wie das Ökotest-Muster nochmals analysieren lassen. Dabei habe das Unternehmen die Rückstellmuster des kompletten Abfülltages prüfen lassen. Dabei seien sechs identische Proben von den beiden unabhängigen und akkreditierten Instituten Romeis sowie SGS Fresenius geprüft worden. Beide Institute könnten die Analysen von Ökotest unabhängig voneinander nicht bestätigen. Huber weiter: „Für uns ist es unbegreiflich, wie die Laborergebnisse von zwei angesehenen Instituten einfach ignoriert werden konnten und ein Familienunternehmen mit seinem Produkt öffentlich an den Pranger gestellt und in Misskredit gebracht werden kann.“ Kritik an den Ökotest-Ergebnissen gab es auch von pollinaris. Die Kriterien, die Ökotest für seine Bewertung von Apollinaris Medium zugrunde legt, seien subjektiv, teilte Konzernsprecherin Christina Witt dem General-Anzeiger (GA) mit. Die regelmäßig durchgeführten internen Kontrollen hätten „keine auffälligen Abweichungen von der deutschen Mineral- und Tafelwasserverordnung ergeben“, wie es im GA hieß.[5]

Weitere Fotos

Außen

Innen

Siehe auch

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Niki Radtke: 4000 Menschen arbeiten in zwölf Betrieben - Hitliste der größten Arbeitgeber, in: Rhein-Zeitung vom 13. Oktober 2012
  2. Quelle: Victor Francke: Apollinaris in Bad Neuenahr: Mineralwasser gibt es ab 1. Januar nur noch im Inland, general-anzeiger-bonn.de vom 28. Dezember 2012
  3. Quelle: Frieder Bluhm: Apollinaris stellt weltweiten Vertrieb des Tafelwassers ein, rhein-zeitung.de vom 7. Januar 2013
  4. Quelle: Birgit Hinsch/Meike Rix: Mineralwässer-Test: Fast jede fünfte Quelle ist verunreinigt, oekotest.de, 28. Mai 2020
  5. Quelle: Victor Francke: Mineralwasser in Bad Neuenahr im Test: Apollinaris und Brohler Mineral- und Heilbrunnen wehren sich gegen Ökotest-Urteile, general-anzeiger-bonn.de, 4. Juni 2020
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