Georg Kreuzberg

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Georg Kreuzberg sprengt seinen Rahmen (Hanns Matschulla, 1959)
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alte Ansichtskarte mit Georg Kreuzberg und Einweihung des Neuenahrer Sprudels im Jahre 1858
Bronzene Georg-Kreuzberg-Büste aus dem Jahr 1875 im Kurpark Bad Neuenahr
Dieser von Georg Kreuzberg gepflanzte Mammutbaum in den Anlagen der ehemaligen Gebr. Both OHG Ahrweiler wurde 2012 gefällt.

Der Weinbauer und Kaufmann Georg Kreuzberg (* 2. August 1796 in Ahrweiler, † 24. Dezember 1873 in Ahrweiler) entdeckte im Jahr 1852 zwischen Bad Neuenahr und Heppingen die Apollinaris-Quelle und gründete die Firma Apollinaris. Als er später alkalische Quellen im Kurpark Bad Neuenahr entdeckte, motivierte er die Gründung des Heilbades Neuenahr. Er war Vorstand der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr/Kurdirektor und Geschäftsführer des Apollinarisbrunnens und er legte den Grundstein für das Zusammenwachsen der drei Dörfer Beul, Wadenheim und Hemmessen zu Bad Neuenahr und für die Entwicklung von Bad Neuenahr zur Badestadt. Aus Dankbarkeit ließ er das Krankenhaus „Maria Hilf“ Bad Neuenahr bauen. Posthum wurden Georg Kreuzberg etliche Ehrungen zuteil. Ein Monument über dem Apollinaris-Brunnen, eine Büste im Kurpark Bad Neuenahr, eine Erinnerungstafel an seinem Geburtshaus an der Niederhutstraße in Ahrweiler und die Georg-Kreuzberg-Straße sowie der Georg-Kreuzberg-Weg in Bad Neuenahr erinnern heute an ihn.


Vita

Die Witwe Sarah Seligmann (* um 1707, † 1793), die später den Namen Anna Maria Constantina Kreuzberg annahm und zum katholischen Glauben konvertierte, wohnte 1775 in einem Hinterhaus an der Ahrhutstraße in Ahrweiler. Ihr Sohn Samson Seligmann (* 17. August 1755 in Ahrweiler, † 30. Oktober 1832 Ahrweiler) hieß zu dieser Zeit Petrus Josephus Franziscus Kreuzberg (Peter Josef Kreuzberg). Er heiratete im Jahr 1783 Margaretha Kündgen (* 15. Dezember 1757 in Fritzdorf, † 1. März 1832 in Ahrweiler). Das Paar bekam zwischen 1784 und 1801 neun Kinder, darunter als siebtes Kind Johann Georg, Rufname Georg Kreuzberg. Die Eltern Kreuzberg wohnten bis 1794 in der Ahrgasse zur Miete und pachteten dann am Marktplatz 23 ein Kräuterei-, Krämerei- und Leinentuchgeschäft. In diesem Haus wurde am 2. August 1796 Sohn Georg geboren. Laut Urkataster von 1829 besaß Peter Josef Kreuzberg fünf Häuser in Ahrweiler, firmierte als Weinhändler und stand dem Kirchenvorstand der Pfarrei „St. Laurentius“ vor.[1]

Sohn Georg nahm 1815/16 an den Napoleonischen Kriegen teil. Am 24. Mai 1823 heiratete er die namensgleiche und entfernt verwandte Maria Elisabeth Kreuzberg (* 15. Februar 1801 in Ahrweiler, † 24. April 1863 ebenda), mit der er vier Töchter und zwei Söhne hatte. Wahrscheinlich hatte Georg Kreuzberg zunächst in der Weinhandlung seines Vaters gearbeitet, bis er sich am 22. Juli 1823 als Krämer für Eisen- und Holzwaren selbständig machte. Von 1829 bis 1833 war Georg Kreuzberg Schützenkönig der Ahrweiler Schützengesellschaft. Im Laufe der 1830er Jahre wurde Georg Kreuzberg Besitzer vieler Weinbergsparzellen an der Ahr.[2]

Im Jahr 1852 – zu dieser Zeit war er bereits ein erfolgreicher Geschäftsmann – ersteigerte er ein Grundstück zwischen Wadenheim und Heppingen. Weil dort Gase aus dem Boden aufstiegen, vermutete er, dass dort Mineralwasser zu finden war. Die Apollinaris-Quelle war entdeckt. Kreuzberg ließ das Wasser, wie schon bei den Römern üblich, in Tonflaschen abfüllen und in alle Welt verschicken. Im Jahr 1860 füllte die „Georg Kreuzberg & Cie“ bereits 40.000 Tonkrüge mit Mineralwasser aus der Apollinaris-Quelle ab.[3]

Als Georg Kreuzberg in Beul weitere Quellen erbohren wollte, wurde schnell klar, dass das seine finanziellen Möglichkeiten nicht erlaubten und dass er zur Verwirklichung seiner Idee mehr Geld benötigte, als er selbst besaß. Deshalb schloss er am 5. August 1855 einen Gesellschaftervertrag ab, in dem die Veräußerung der zu erbohrenden Quellen und die Gründung einer Aktiengesellschaft als Absichten erklärt wurden.

Auch diese Bohrungen erwiesen sich als erfolgreich. So konnte ein Gründungsausschuss am 29. Dezember 1857 die Firma „Georg Kreuzberg & Compagnie“, eine „Kommanditgesellschaft zur Gründung und Errichtung des Bades Neuenahr im Ahrtale“ ins Leben rufen. Am 28. Juli 1858 weihte Prinzessin Augusta, die spätere Kaiserin, die nach ihr benannten Augusten- und die Viktoria-Quelle.

Nachdem weitere Interessenten und Geldgeber gefunden worden waren, wurde am 20. Juni 1860 die Umwandlung der Kommanditgesellschaft in eine „Aktiengesellschaft zur Gründung des Bades Neuenahr im Ahrtale“ beurkundet. Das Grundkapital der Gesellschaft, der heutigen Aktiengesellschaft Bad Neuenahr, betrug „viermal hunderttausend Thaler, geteilt in viertausend Aktien, jede zu einhundert Thalern“.

Kreuzberg baute das erste Badehaus mit 18 Gästezimmern, Warteraum, Restaurationszimmer und Leseraum. In seine Zeit fällt der Bau einer Trinkhalle. Im Jahr 1860 eröffnete das Kurhotel mit 100 Betten. 1862 baute Kreuzberg das zweite Badehaus. Den späteren Boom und Aufstieg zum glanzvollen Bad der Kaiserzeit erlebte Kreuzberg jedoch nicht mehr.

1829 war Kreuzberg Schützenkönig in Ahrweiler.

Nach dem Tod von Georg Kreuzberg im Jahr 1873 übernahmen seine Söhne Anton Hubert Kreuzberg und Carl Kreuzberg die Geschäfte der Firma Apollinaris.

Im April 2021 erwarb die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler aus dem Familienbesitz Kreuzberg-Niessen-Brinkmann ein von Hanns Matschulla geschaffenes Porträtgemälde mit dem Titel „Georg Kreuzberg sprengt seinen Rahmen“. Sanitätsrat Dr. med. Josef Niessen (1909-1980), ein Urenkel Kreuzbergs, hatte dieses Gemälde anlässlich seines 50. Geburtstags als Geschenk von der Are-Künstlergilde erhalten.[4]

Verwandtschaftliche Verhältnisse

Vater von Hubertine Kreuzberg

Faible für Mammutbäume[5]

Der Mammutbaum vor dem Kreishaus an der Wilhelmstraße in Ahrweiler ist im Jahr 1862 von Georg Kreuzberg gepflanzt worden. Kreuzberg hatte an der 18. Generalversammlung des „Naturhistorischen Vereins für Rheinland und Westfalen" am 20. bis 22. Mai 1861 in Trier teilgenommen, bei der es unter anderem um den Mammutbaum ging. Kreuzberg war von dieser Baumart derart begeistert, dass er bei einer englischen Handelsgärtnerei für insgesamt 60 Taler zwölf junge Pflanzen bestellte, die im Frühjahr 1862 in Ahrweiler eintrafen.

Zwei davon schenkte Kreuzberg der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Laurentius" Ahrweiler, die sie an der Südseite der Katholischen Pfarrkirche "St. Laurentius" Ahrweiler pflanzte, die übrigen ließ Kreuzberg auf verschiedenen Grundstücken seiner Familie pflanzen. Auch am Blankartshof und am Rodderhof ließ Kreuzberg Mammutbäume pflanzen. Ein weiterer Baum steht noch heute im Dahliengarten Bad Neuenahr. Einer der von Kreuzberg gepflanzten Bäume ging ein, die übrigen wurden – wie die Mammuntbäume an der Kirche – gefällt, weil sie in der Innenstadt zuviel Platz beanspruchten.

Geschäftsfreunde am Rhein waren übrigens dem Beispiel von Georg Kreuzberg gefolgt; deshalb sind dort noch heute zahlreiche Mammutbäume zu sehen, die in dieser Zeit gepflanzt wurden.

Am Freitag, 11. Mai 2012, wurde der Mammutbaum vor der Villa Both gefällt. Grund: Ein Gutachten hatte ergeben, dass der 30 Meter hohe und 20 Tonnen schwere Baum krank ist.

Vier Bäume, die Kreuzberg einst pflanzen ließ, stehen heute noch:

Mitgliedschaft

St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler e.V.

Sonstiges

Landrat Werner Urbanus taufte den ersten Eigenbau des Luftsportvereins Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. am 15. März 1959 auf dem Marktplatz Ahrweiler auf den Namen „Georg Kreuzberg“[6].

Weitere Bilder

Siehe auch

Mediografie

Ahrweiler Stadtnachrichten:

  • 26/1852 - Das Werk des Ahrweiler Weinbergsbesitzers Georg Kreuzberg
  • 31/1958 - Die Kreisstadt ehrte einen ihrer größten Söhne
  • 25/1961 - Ein Grabstein redet (Kreuzberg-Seligmann)
  • 38/1961 - Georg Kreuzberg am 02.08.1796 in Ahrweiler geboren
  • 1/1974 – Zum 100. Todestag von Georg Kreuzberg
  • 9/1993 - Georg Kreuzberg - ein verdienstvoller Bürger unserer Stadt
  • 1/1994 Ahrweiler und die Familie Kreuzberg
  • 3/1994 - Aus dem Leben Georg Kreuzberg

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Matthias Bertram: Facebook-Posting vom 4. Februar 2020
  2. Quelle: Wikipedia-Artikel Wikipedia: Georg Kreuzberg, Version vom 17. Dezember 2018
  3. Quelle: Rhein-Zeitung vom 9. Januar 2012
  4. Quellen: Zwei Köpfe, die die Stadt geprägt haben - Bad Neuenahr-Ahrweiler erwirbt Gemälde fürs Rathaus. Sie zeigen die Gründer des Apollinaris-Unternehmens, in: General-Anzeiger vom 29. April 2021, und Stadtprominenz kehrt zurück: Bad Neuenahr-Ahrweiler erweitert museale Sammlung um zwei Gemälde, rhein-zeitung.de, 30. April 2021
  5. Siehe auch: Christine Schulze: Der Mammutbaum wächst seit 1862 in Ahrweiler, general-anzeiger-bonn.de vom 9. August 2002
  6. Ahrweiler Stadtnachrichten, Ausgabe 11/1959 vom 21. März 1959, Seite 95
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