Döppekooche
Döppekooche, ein Topfkuchen aus geriebenen Kartoffeln, wird am Rhein, an der Ahr und in der Eifel traditionell am Martinsabend nach dem Martinsfeuer gegessen - aber auch sonst gerne im Spätherbst. Es gibt unterschiedliche Bezeichnungen und Schreibweisen für diese regionale Spezialität. Während er in Oberwinter „Schemmes“ genannt wird, heißt er im Bereich Cochem/Zell „Dippelappes“ oder „Klotzkuchen“, und in der Region Koblenz und im Raum Linz/Bad Hönningen wird er „Uhles“ genannt. „Kesselknall“ und „Schemmes“ sind die Namen in Königswinter und Remagen, und in Rheinbrohl wird er „Flennes“ genannt.[1]
Zutaten
- 500 Gramm Kartoffel pro Person
- eine frische geräucherte Mettwurst pro Person
- durchwachsenen geräucherten Speck - halb gewürfelt, halb in dünne Scheiben geschnitten
- ein Ei je zwei Personen
- eine Zwiebel je zwei Personen
- kleine süße Trauben oder Rosinen
- Gewürze: Salz, Pfeffer, schwarzen und weißen Pfeffer, geriebene Muskatnuss
- Sonnenblumenöl
Zubereitung
- die Kartoffeln schälen und - nicht zu fein - reiben, mit den Händen ausdrücken, Kartoffelwasser auffangen und die sich absetzende Stärke wieder in den Teig geben
- die Zwiebeln reiben und zugeben
- die Mettwürste in daumesdicke Scheiben schneiden und zugeben
- die Eier aufschlagen und zugeben
- Trauben oder Rosinen zugeben
- die Speckwürfel zugeben
- alles durchmischen und nach Geschmack würzen
- abbinden kann man die Masse mit Mehl, einem eingeweichten Brötchen oder Haferflocken
- Bräter einfetten und mit dem in dünne Scheiben geschnittenen Speck auslegen
- Teig in den Bräter geben - am besten ist ein gusseiserner Topf, der nach oben hin breiter wird
- ggf. mit einer Schicht aus reinem Kartoffelteig abdecken
- Öl auf den Teig gießen, so dass der Teig bedeckt ist
- Im Ofen bei 180 Grad 1,5 bis 2 Stunden backen, bis sich oben eine schöne goldbraune Kruste gebildet hat
- Nach dem Abbacken Öl abgießen, dann den Döppekooche vorsichtig aus dem Bräter stürzen, in dicke Scheiben schneiden und heiß servieren
- Döppekooche eignet sich auch sehr gut zum Aufbacken.
Sonstiges
Was längst zur Spezialität geworden ist und für viele Familien zum Martinsabend gehört wie der Christbaum zum Heiligen Abend, war ursprünglich eine Arme-Leute-Speise: Während in bürgerlichen Familien die teure Martinsgans auf den Tisch kam, gab's bei den "kleinen Leuten" Döppekooche. An der Ahr wird zu dieser herzhaften Speise traditionell ein Schoppen kräftiger Spätburgunder getrunken. Bier passt aber ebenfalls hervorragend dazu. Als Verdauungshilfe (und weil's gut schmeckt) gibt es danach einen Hefe- oder Tresterschnaps. Und/oder einen Kaffee.
Variationen
Manche Rezepte verwenden zusätzlich Äpfel, Mehl und Paniermehl. Unterschiede gibt es auch darin, wie fein bzw. wie grob die Kartoffeln für den Döppekooche gerieben werden.
Siehe auch
Mediografie
- Karlheinz Grohs: Döppekooche – ein urrheinischer Leckerbissen, geschichte-kripp.de
- Bernhard Kreutzberg: Weiter geht es für die Freunde der „alten Küche": 8. Döppcheskoche, in: Beuler Lupe Heft 11/Januar 1988, S. 16
- kuechenjunge.com: Döppekooche Rezept von meinem Opa – eine Foto-Love-Story für den Döppekooche!, 17. Februar 2012
- Döppekooche-Cheese-Burger mit Rotwein-Zwiebeln und Feldsalat, kuechenjunge.com, 8. Januar 2018
- Gebratener Döppekooche, knuspriger sousvide Schweinebauch, Birne, Bohne & Amarettini, kuechenjunge.com, 10. Januar 2019
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 29. November 2012