Fastelowendgericht Kempenich
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Das traditionelle Fastelowendgericht (Fastnachtsgericht) in Kempenich wurde im Februar 2015 nach zweijähriger Pause wieder gehalten. Nachdem die ehemaligen Protagonisten, die Daller Spatzen, zwei Jahre zuvor in den karnevalistischen Ruhestand getreten waren, wurde befürchtet, dass die Traditionsveranstaltung sterben würde. Aber diese Befürchtung erwies sich als haltlos. Denn acht neue "Bundesrichter" in roten Roben übernahmen das Kommando und verhandelten vier Stunden lang im proppenvollen Deustesch Gerichtssälchen. Dabei hielten sie an den alten Regularien weitgehend fest. Die Rhein-Zeitung berichtete:
- Funken und Stadtsoldaten packten sich die Straffälligen und steckten sie vorübergehend hinter Gitter. Dort konnten sie sich mit der Frage nach dem Grund ihrer Festnahme beschäftigen, ehe sie Gerichtsdiener Christian Baltes vor den Kadi zitierte. Thorsten Hermann und Dirk Grones wechselten sich in der Rolle des Staatsanwalts ab und konfrontierten die meist reuigen, selten aufmüpfigen Delinquenten mit dem Vergehen, das ihnen zur Last gelegt wurde. Dabei nahmen sie keinerlei Rücksicht auf hohe Tiere der Politik wie Landrat, Verbandsgemeindebürgermeister oder Ortschef und auf närrischen Hochadel ... Sie hatten auch keine Hemmungen, Größen des heimischen Fußballs oder Typen mit dorfbekannter krimineller Energie an den Pranger zu stellen. ... Eine recht zwielichtige Rolle spielte Verteidiger Dominik Schmitz.[1]
Mediografie
- Narrengericht Kempenich tagte – Verhandlung mit neuer „Strafkammer“, blick-aktuell vom 19. Februar 2015
- Narrengericht Kempenich tagte vor vollem Haus – Die „Voyeure“ richteten über Angeklagte „streng, aber gerecht“, blick-aktuell.de vom 28. Februar 2017
- Hans-Josef Schneider: Keine Chance für Halunken in Kempenich: Narrengericht tagt, rhein-zeitung.de, 9. Februar 2023
Fußnoten
- ↑ Quelle: Hans-Josef Schneider: Fastelowendgericht mit neuem Personal wird zum großen Erfolg - Traditionsveranstaltung findet gelungene Fortsetzung, in: Rhein-Zeitung vom 17. Februar 2015