Ferdinand Schlich
Ferdinand („Ferdi“) Schlich (* 13. April 1936 in Bell) aus Koisdorf, Kommunalpolitiker, Sportfunktionär und Ehrenvorsitzender der Sportfreunde Koisdorf, wurde im Dezember 2006 von Landrat Dr. Jürgen Pföhler mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Vita
Ferdi Schlich wurde am 13. April 1936 in Bell geboren. In Sinzig wuchs er auf. Nachdem sein Vater im Krieg gefallen war, heiratete seine Mutter einen Niederländer. Im Alter von 14 Jahren, nach der Volksschule, war Ferdi dreieinhalb Jahre Schiffsjunge. Zunächst wollte er Schiffsmaschinist werden. Dann aber bekam er Heimweh und ging nach Sinzig zurück. Dort fing er im Jahr 1960 bei den Rabwerken Lessnig an, für die er bis 1970 auf Montage Tanks baute. Dann wechselte er zum Bauhof der Stadt Sinzig, bevor er bei der Stadtverwaltung Sinzig Vollstreckungsbeamter wurde. Diese Tätigkeit übte er bis zu seinem Wechsel in den Ruhestand im Jahr 1999 aus.[1]
Ferdi Schlich gehörte zu den Gründern der 1968 gegründeten Koisdorfer Sportfreunde. Ein Jahrzehnt lang stand er an der Spitze des Vereins und tat sich als Hauptinitiator des Sportplatzbaus im Jahr 1970 hervor. Als Bauleiter, Planer und Arbeiter half er beim Bau des Umkleidegebäudes im Jahr 1992 mit. Später wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt.[2]
Schlich wurde bei der Kommunalwahl 1999 in den Ortsbeirat Koisdorf gewählt, dem er insgesamt mehr als 20 Jahre lang angehörte; nach der Kommunalwahl 2004 wure der stellvertretender Ortsvorsteher. Auch in Ausschüssen der Stadt ist er aktiv.
In den 1970er-Jahren hat Schlich den Bau einer Mariengrotte sowie den Bau eines Kinderspielplatzes forciert, beim Umbau des Gemeindehauses im Jahr 1972, beim Bau des Feuerwehrgerätehauses (1969) und dessen Erweiterung im Jahr 2005 war er ebenfallls zur Stelle. „Nicht zuletzt die heutige Gestaltung des Dorfplatzes entstammt Ihren Händen“, lobte Landrat Pföhler bei der Verleihungsfeier im historischen Sitzungssaal der Kreisverwaltung Ahrweiler. Von ihm stammt auch die Idee zur Skulptur „Koisdorfer Käskömpche“.
Bei einer öffentlichen Versammlung der CDU im Mai 2019 in Koisdorf würdigte der Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Sinzig, Franz Herman Deres, die lange ehrenamtliche Tätigkeit von Ferdi Schlich. Der Geehrte selbst sagte, er schaue zufrieden auf die Tätigkeit im Ortsbeirat Koisdorf zurück. Jetzt aber brauche er mehr Zeit fürs Motorradfahren. „Deshalb trete ich zurück und mache Platz für neue Persönlichkeiten und neue Ideen.“[3]
Am 14. August 1957 heiratete er in Sinzig Leni Schlich. Das Paar war sich bei der Arbeit in der Kripper Möbelfabrik Atzenroth erstmals begegnet. Bei einer Tour Sinziger Feuerwehr an die Mosel und beim Tanz auf der Sinziger Kirmes kamen sie sich dann näher. Der Vater von Leni Schlich und ihr Zukünftiger gehörten dem Wagenbautrupp an, der für den Sinziger Karnevalszug ein Raketenmodell mit dem Motto „Am 30. Mai ist Weltuntergang“ baute. Später wurde Ferdi Schlich Karnevalsprinz; Leni Schlich gehörte dem Hofstaat an.
In seinem Wohnort Koisdorf hat er als handwerklicher „Allrounder“ an vielen Stellen seine Handschrift hinterlassen. Er baute nicht nur das Vereinsheim der Sportfreunde Koisdorf, sondern auch die Wanderhütte nebenan, den behindertengerechten Zugang zur alten Schule und den Dorfbrunnen. Darüber hinaus wirkte er beim Anlegen des Koisdorfer Weinbergs mit und verantwortete die Sanierung der Brunnenstube Koisdorf. Zusammen mit seinem Freund Rudi Altig ging er in die Pilze. Auch im Alter von 86 Jahren noch, im Jahr seiner Eisernen Hochzeit, unternimmt Schlich, Ehrenmitglied der Bundesbiker des Deutschen Bundestags, Touren mit seiner Moto Guzzi. Nachdem Schlich den im Dorfgemeinschaftshaus untergebrachten Mohammad kennengelernt hatte, nahmen er und seine Frau Leni sich des aus Syrien stammenden Kriegsflüchtlings an und sorgten dafür, dass er eine Metallbau-Ausbildung absolvieren konnte.[4]
Familiäre Beziehungen
- verheiratet mit Leni Schlich
- Vater von Rainer und Roland Schlich
- Großvater von Anne und Felix sowie Urgroßvater von Jonathan, Merlin und Valentin
Weblink
Fußnoten
- ↑ Quelle: Judith Schumacher: Gegenseitig gut gehegt: Seit 65 Jahren ein glückliches Ehepaar - Leni und Ferdi Schlich aus Koisdorf haben ihre Eiserne Hochzeit gefeiert, in: Rhein-Zeitung vom 5. September 2022
- ↑ Quelle: Bernd Linnarz: Eckpfeiler des Dorflebens – Sportfreunde Koisdorf feierten 50-jähriges Vereinsbestehen – Am Anfang war's ein „wilder Haufen“, in: General-Anzeiger vom 18. September 2018
- ↑ Quelle: Engagiert in Ortsbeirat und Stadtrat – Sinziger CDU-Chef würdigt den Einsatz von Ferdi Schlich und Walfried Degen, in: General-Anzeiger vom 14. Mai 2019
- ↑ Quelle: Judith Schumacher: Gegenseitig gut gehegt: Seit 65 Jahren ein glückliches Ehepaar - Leni und Ferdi Schlich aus Koisdorf haben ihre Eiserne Hochzeit gefeiert, in: Rhein-Zeitung vom 5. September 2022