Napoleon Bonaparte rastet am 16. September 1804 in Niederbreisig
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Auf seinem Weg von Bonn nach Koblenz legte Napoleon Bonaparte, damals noch nicht Kaiser, sondern Erster Konsul der Französischen Republik, am 16. September 1804 eine kurze Rast in Niederbreisig ein. Dabei kostete er vom „Roten vom Elzenberg“ . Die Familie Toni Bleidt aus Bad Breisig besitzt den Kristallpokal, aus dem der Franzosenkaiser damals trank. Steuerheber und Stadtrat war damals nämlich ein Mann namens Bleidt, ein Vorfahre von Toni Bleidt. Napoleon fuhr in einer sechsspännigen Kutsche in Niederbreisig ein. Auf dem „Gemeindekeller“, der sich etwa dort befand, wo heute die Bachstraße und die Biergasse in die B 9 einmünden, wurde der Kaiser von Bürgermeister Jean Mathieu Matoni, Pfarrer Peter Josef Thelen, der mit den Chorknaben im vollen Ornat erschienen war, und einer großen Bürgerschar begrüßt. Der Kaiser hielt jedoch nur kurz in Niederbreisig an, bevor er den Ort wieder in Richtung Koblenz verließ.[1] Toni Bleidt (* etwa 1948) bewahrt den Pokal heute in einer beleuchtbaren Vitrine im Hausflur auf. Als Bleidt das Gefäß von seinem Vater übernahm, gab es in der Familie ein wenig Zwist; denn auch andere Geschwister wollten den Pokal haben. „Doch wie der geschickte Kriegsgeneral Napoleon griff Toni Bleidt am schnellsten zu“, schrieb Nicolaj Meyer am 15. August 2019 in der Rhein-Zeitung. Der Pokal bestehe aus böhmischem Glas, wie Bleidt vermutet. Dass Bonaparte tatsächlich aus diesem Pokal getrunken hat, ließ sich bislang allerdings nicht zweifelsfrei beweisen. Entsprechende Dokumente gibt es nicht. In Meyers Beitrag heißt es weiter:
- Trotz seines emotionalen Wertes für die Familie Bleidt wurde damit schon mancher Schabernack getrieben. Etwa bei Karnevalspartys bei den Bleidts durfte immer mal der ein oder andere Gast daraus trinken – und sich wie Napoleon fühlen. Oder auch wie Friedrich IV. Denn der preußische König soll ebenfalls bei seinem Besuch am 8. August 1845 aus dem Gefäß getrunken haben – ausgerechnet aus dem Glas, aus dem auch schon sein ehemaliger Erzfeind trank. Ob die Breisiger sich damit einen Scherz erlaubten? Bleidt sieht es so: „Wir hatten eben kein anderes passendes Gefäß.“ Auch an die nächste Generation soll der Kristallpokal weitergegeben werden. Eines von Bleidts Kindern darf sich freuen. „Ich weiß aber noch nicht wer“, sagt er, und fügt an: „Bis dahin wird der Kristallpokal gehütet wie ein Augapfel.“[2]
Weitere Fotos
Toni Bleidt mit dem Pokal
Fußnoten
- ↑ Quelle: Jochen Tarrach: Napoleon ließ sich den „Elzenberger“ schmecken – Franzosenkaiser machte 1804 auf dem Weg nach Koblenz in Niederbreisig Rast - Kaiserlicher Weinpokal noch gut erhalten, in: Rhein-Zeitung vom 11. Januar 2003, S. 12
- ↑ Quelle: Nicolaj Meyer: Wie Napoleon sich am Rhein bettete und Wein trank – Heute jährt sich der Geburtstag des Kriegsstrategen zum 250. Mal – Und Bonaparte hinterließ mehr als nur ein paar Fußspuren im Kreis Ahrweiler, in: Rhein-Zeitung vom 15. August 2019