Gedenkstätte für die Zivilopfer des 2. Weltkrieges aus Kripp
Nach einem Jahr Restaurierungsarbeiten am alten Mausoleum auf dem Friedhof Kripp konnte am 30. Oktober 2007 im Rahmen einer Feierstunde die Gedenkstätte für die Zivilopfer des 2. Weltkrieges aus Kripp eingesegnet und ihrer Bestimmung übergeben werden. Sie soll an die Opfer der Versenkung des Fährschiffs „Franziska“ am 9. Februar 1945 in Kripp durch einen Bomben-Volltreffer (16 Tote in Kripp, 3 weitere in Linz) erinnern. Der Bürger- und Heimatverein Kripp e.V. hatte sich dieser Aufgabe gewidmet. Rechtzeitig zum 70. Gründungstag der Rheinfähre Linz - Kripp GmbH und zum „Geburtstag“ der ersten frei fahrenden Kripper Fähre „Franziska“ wurden die Arbeiten abgeschlossen.
Standort
Sonstiges
Der italienische Graf Joachim Taveggi ließ das Mausoleum einst bauen.
Im alten Mausoleum auf dem Friedhof Kripp haben die 15 zivilen Opfer des Bombenangriffes auf das Kripper Fährschiff "Franziska" vom 9. Februar 1945 direkt neben ihrer Ruhestätte eine Gedenkstätte gefunden. Auf Betreiben des Bürger- und Heimatvereins Kripp e.V. und dessen Vorsitzenden Harry Sander wurde das nach dem Bau der neuen Aussegnungshalle im Jahr 1994 nicht mehr genutzte Gebäude im Jahr 2007 hergerichtet und in eine Gedenkstätte umgewandelt. Ende Oktober 2007 ist es in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste sowie Kripper Bürger seiner neuen Bestimmung übergeben worden. Mit Unterstützung ehrenamtlicher Helfer, Spender sowie öffentlicher Zuschüsse gelang es, dem Ort ein architektonisches Schmuckstück zurückzugeben und dem Bau eine würdige Aufgabe zu übertragen.
Im Innern des Mausoleums sind auf einer großen Messingplatte die Namen der Menschen eingraviert, die kurz vor Kriegsende ihr Leben lassen mussten - darunter Fährmeister Peter Valentin und seine Ehefrau. Mitglieder des Bürger- und Heimatvereins Kripp e.V. erklärten sich bereit, die Pflege der Gedenkstätte zu übernehmen.
Zur Einweihung sprachen neben dem Vereinsvorsitzenden Harry Sander auch der Remagener Bürgermeister Herbert Georgi und Landrat Dr. Jürgen Pföhler. Georgi betonte, dass die neue Gedenkstätte das Andenken an die zivilen Opfer des Krieges wachhalte, die stets die Hauptleidtragenden von Krieg und Gewalt seien. Anschließend segneten Dechant Dr. Johannes Georg Meyer und sein evangelischer Amtskollege Pfarrer Udo Grub das Mausoleum neu ein.
Die Todesopfer
- Constanze Breuer (52 Jahre, Ehefrau von Wilhelm Breuer),
- Joseph Klüner (50 Jahre, Orientteppichhändler),
- Florentine Klüner (18 Jahre, Tochter von Joseph Klüner),
- Ernst Krampe (67 Jahre, Reichsbahnbetriebsführer),
- Sophia Krame (67 Jahre, Ehefrau von Ernst Krampe),
- Johann Wilhelm Schürheck (65 Jahre, Maschinist),
- Margareta Schürheck (64 Jahre, Ehefrau von Johann Wilhelm Schürheck),
- Bernhard Söller (2 Jahre),
- Peter Valentin (50 Jahre, Fährmeister),
- Katharina Valentin (48 Jahre, Ehefrau von Peter Valentin)
- Max Werner (68 Jahre, Kaufmann),
- Katharina Hoffmann geb. Krampe (39 Jahre),
- Renate Hoffmann (11 Jahre),
- Wolfgang Hoffmann (7 Jahre),
- Juliane Denn geb. Kutscher (65 Jahre, Witwe) und
- Gertrud Lammer (in Köln ausgebombt, bei Verwandten in Kripp lebend).
Weitere Bilder
Mediografie
- Willy Weis/Hildegard Funk: Das Kripper Mausoleum. Erinnerungsstätte der Bombenopfer vom 9. Februar 1945, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2009, S. 222-224 (pdf, 3 Seiten)
- Daniel Robbel/Dirk Unschuld: Kripp: Das Mausoleum – Vom geplanten Ruheplatz zur Gedenkstatte, in: dieselben: 111 Orte im Ahrtal, die man gesehen haben muss, mit zahlreichen Fotografien, Broschur, 240 Seiten, ISBN 978-3-7408-0850-1, Emons-Verlag 2020, 16,95 Euro, S.146 148 f.
- Andreas Wetzlar: Kripp gedenkt der Kriegsopfer vom 9. Februar 1945, rhein-zeitung.de, 9. Februar 2024
Weblink
Willy Weis/Hildegard Funk: Der Friedhof in Kripp, geschichte-kripp.de
Fußnoten