Gertrud Cläsgens

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Gertrud Cläsgens, geb. Dreser, (* 28. Juni 1883 in Reifferscheid, † 25. Dezember 1966 in Reifferscheid) war Landfrau.


Vita

Gertrud Cläsgens war die Tochter von Johann Peter Dreser und seiner zweiten Ehefrau Anna Maria Dreser, geborene Kürsten, aus Fuchshofen. Gertrud Cläsgens hatte fünf Geschwister – drei Schwestern und zwei Brüder. Ihr Bruder Franz fiel im Ersten Weltkrieg; ihr Bruder Peter starb im Jahr 1927, nach langem Siechtum an den Folgen einer Gasvergiftung und aus dem Ersten Weltkrieg.

Gertrud Cläsgens, die in Reifferscheid sie „Koschtesch Troud“ genannt wurde, stammte aus einem nach damaligen Maßstäben begüterten Elternhaus. Ihr Vater war Eigentümer eines Sägewerk in Dümpelfeld. In Reifferscheid besaß er eine Gastwirtschaft, einen Kolonialwarenladen und vier Häuser mit dazugehörigem Land. Am 22. Februar 1906 heiratete sie den wenig begüterten Max Cläsgens aus Reifferscheid; es besaß kaum Land und Vermögen. Während ihrer Ehe brachte sie 13 Kinder zur Welt. Von den 13 Kindern starben sieben kurz nach der Geburt oder im Kleinkindalter. Die beiden ersten, ein Zwillingspaar, verlor sie am 28. August 1906 bei einer Fehlgeburt. Anschließend bekam sie Kindbettfieber und lag wochenlang im Koma. Außer von Familienangehörigen wurde sie während dieser Zeit von dem heilkundigen Ortspfarrer Gerhard Schmitz betreut. Bei einem Arzt war sie erstmals erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Behandlung. Zwei Söhne – Alois und Peter – fielen im Zweiten Weltkrieg.

Nachdem ihr Ehemann Max starb am 3. September 1953 verstorben war, blieb Gertrud Gläsgens im Haus, in dem nun der Haushalt ihrer Tochter Elisabeth geführt wurde. Gertrud Gläsgens half weiter in der Landwirtschaft, betreute drei Enkelkinder und kochte. Nach dreijähriger Bettlägerigkeit starb sie am 1. Weihnachtstag 1966. Gertrud Cläsgens' Enkelin Gisela Feier erinnerte sich an die Großmutter:

Ihre Lebensleistung ist nur zu würdigen, wenn man die damaligen Lebensumstände einer Familie in der kargen Hocheifel berücksichtigt: 13 Kinder in elf Schwangerschaften, das Leben und Auskommen von der kleinen Landwirtschaft in dieser rauen Gegend, kein fließendes Wasser, kein Strom, alle Wege zu Fuß, keine Krankenversicherung, ständige Sorgen um das tägliche Brot, abhängig von den Unbilden der Witterung, eingeengt durch dörfliche Verhältnisse und die moralischen Ansprüche der Religion, erdrückt von Arbeit und Sorgen. Trotz alledem war sie ein zufriedener Mensch, der nicht mit seinem Schicksal haderte.[1]

Weblink

bilder.kreis-ahrweiler.de: Gertrud Cläsgens

Fußnoten

  1. Quellen: Hildegard Ginzler: Schrullige Wirtin macht vorlaute Bemerkungen, general-anzeiger-bonn.de vom 1. März 2004, und Gertrud Cläsgens, Landfrau, in: Evelyn Dirks (Kreisverwaltung Ahrweiler): Wer woar dat? Auf den Spuren von Frauen aus dem Kreis Ahrweiler – Begleitheft zur Ausstellung im Museum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler 29. Februar bis 18. April 2004, Bad Neuenahr-Ahrweiler 2004, 59 Seiten, Seite 32f.
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