Hof aus Oberbreisig
Ein im Jahr 1770 erbauter Hof, der früher in Oberbreisig stand, ist heute im Rheinischen Freilichtmuseum Kommern zu sehen. Das Haus und Torhaus sind original, die Scheune entspricht als Nachbau ihrem Vorbild am alten Standort.
Heutiger Standort
Chronik
Nach einem Dorfbrand im Jahr 1769 wurde der Hof im Jahr 1770 gegenüber der St.-Viktor-Kirche in der eng bebauten Ortsmitte von Oberbreisig errichtet. Mansarddach und reich gestaltete Fassade machen dieses Fachwerkbau zu einer repräsentativen Erscheinung. Die einstigen Hof-Eigentümer betrieben zunächst Weinbau, später Feld- und Viehwirtschaft. In dem Raum neben dem Hoftor stand früher eine Weinkelter. Zwischen Wohnhaus und Scheune sowie im linken Teil der Scheune befanden sich Ställe für Großvieh. Von 1809 bis 1859 bewohnte der Oberbreisiger Pfarrer das Haus. Im Jahr 1963 gaben die Hofeigentümer die Landwirtschaft auf. Museumshandwerker den Hof daraufhin im Jahr 1974 ab, bevor er mehr als 20 Jahre später, von 1995 bis 1997 in Kommern wieder aufgebaut worden ist. Seitdem dient er als Museumsgaststätte. Zu diesem Zweck ist ein neuer Küchentrakt angebaut worden.[1]
Im Freilichtmuseum beherbergt das Torhaus eine kaiserzeitliche Land-Postagentur. Abseits der neuen Bahnlinien war die geregelte Post nämlich eine der größten Neuerungen der Moderne auf dem Land. Die Kaiserliche Reichspost richtete dort ab 1870 kleine Postagenturen ein, wenn sich ein Dorfbewohner - häufig ein Gastwirt - bereit fand, sie zu betreiben. In Dörfern ohne Postagentur dauerte es lange, bis der Briefträger Briefe und Pakete zustellte. Dank der kleinen Poststationen gelangte die Post schneller an ihr Ziel.
Weitere Fotos
Weblink
kommern.lvr.de: Baugruppe Westerwald/Mittelrhein
Fußnoten
- ↑ Quelle: Infotafel am Gebäude in Kommern, gesehen am 12. April 2015