Johannes Wasmuth

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Der Kunstsammler Johannes Wasmuth (* 11. August 1936 in Warburg, † 16. September 1997 in Rolandseck) bewahrte den Bahnhof Rolandseck vor dem Abriss und war jahrzehntelang spiritus rector des Kulturzentrums Bahnhof Rolandseck.


Sonstiges

Wasmuth war ein großer Verehrer von Guillaume Apollinaire - wegen dessen Bedeutung für den Dadaismus und das lyrische und bildnerische Werk Hans Arps. Wasmuth hat unermüdlich Manuskripte und Zeichnungen Apollinaires gesammelt. Bei der Versteigerung der Einrichtung des Appartements Apollinaires im Haus Boulevard Saint Germain 202 in Paris erwarb er einen großen Teil des Mobiliars.

Bernhard Vogel (CDU), von 1976 bis 1988 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und zuvor Kultusminister, beschrieb am Freitag, 31. Mai 2008 vor dem Arp-Untersuchungsausschuss "die schillernde Figur des Kunstsammlers Johannes Wasmuth", wie das Wiesbadener Tagblatt am Tag darauf berichtete. Wasmuth sei ein Mann mit "genialen Zügen" und "visionären Ideen" gewesen. Vertrauensseligkeit sei ihm gegenüber nicht angebracht gewesen, "aber wir mussten ihn ernst nehmen", habe Vogel gesagt. Wasmuth habe wenig Gespür für politische Mehrheiten gehabt und er "hatte nicht die Eigenschaften eines Oberamtsrats vom Rechnungshof".

Das Wiesbadener Tagblatt scheibt weiter:

Wasmuth spielte in den Anfängen des (Kunst-)Standorts Remagen-Rolandseck, an dem Jahrzehnte später das Arp-Museum entstand, eine bedeutende Rolle. Denn es war der umtriebige Kunstmäzen, der die Landesregierung überzeugte, den Bahnhof, ein klassizistischer Bau von 1858, zu erhalten - die Bundesbahn wollte diesen abreißen. Dort hatte Wasmuth bereits ein Künstlerzentrum etabliert. 1969 verpflichtete sich das Land in einer Urkunde, das Bauwerk zu erhalten, 1972 kaufte es der Bahn die Immobilie ab. Die Intention laut Vogel: "Es sollte das Eingangstor zur Bundeshauptstadt, eine Begegnungsstätte von Kunst und Politik werden." Rheinland-Pfalz habe sein Bild ändern wollen, nämlich das des "Landes der Rüben und Reben, wo in den Tälern die Meiler glühen". Rolandseck sei dabei nur ein Projekt von vielen gewesen. Zwar habe Wasmuth bereits damals die Idee gehabt, den Bahnhof mit einem Glasdach über den Gleisen zu überdachen, doch dies sei der Landesregierung "von Anfang an utopisch" erschienen, so Vogel ... Wasmuth erhielt 1987 von der Stiftung Bahnhof Rolandseck, die vollständig vom Land finanziert wurde, als "künstlerischer Leiter" ein monatliches Gehalt von 10.000 Mark. Die Stiftung kaufte dem laut Vogel chronisch klammen Kunstsammler zudem Kunstwerke für eine Million Mark ab."[1]

Anna Krems, Geschäftsführerin des von Wasmuth in Rolandseck gegründeten Stiftung Hans Arp und Sophie-Taeuber-Arp e.V., verwaltet den Nachlass von Johannes Wasmuth.

Aus Anlass des 20. Todestages von Johannes Wasmuth im September 2017 versammelten sich Weggefährten zu einem Gedenkgottesdienst in der Michaelskapelle am Burgfriedhof in Bad Godesberg. Pater Friedhelm Mennekes, Gründer der Kunststation Sankt Peter in Köln, hielt diesen Gottesdienst für seinen langjährigen Freund. Jutta Mattern, Kuratorin im Arpmuseum, sprach im Gedenken an Wasmuth die Seligpreisungen. Musikalische Freunde von Johannes Wasmuth, Hans Rehse und Ralf Grottian, spielten auf Gitarre und Mundharmonika Lieder von Johnny Cash und Eric Clapton. Roger Moreno-Rathgeb spielte auf dem Akkordeon Lieder, die Wasmuth besonders liebte. Eine Sarabande von Bach intonierte Mihaela Martin auf ihrer Geige.[2]

Siehe auch

Mediografie

Weblink

Wikipedia: Johannes Wasmuth (Galerist)

Fußnoten

  1. Quelle: Markus Lachmann: Bernhard Vogel und die Spätlese - Unterhaltsamer Auftritt des Ex-Regierungschefs im Mainzer Arp-Untersuchungsausschuss, in: Wiesbadener Tagblatt vom 31. Mai 2008
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 20. September 2017
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