Katholische Filialkirche „St. Matthias“ Leimbach

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Im Juli 2019, nach der Sanierung
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Juni 2018: Die Sanierung hat begonnen.
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Sanierungsarbeiten 2020
Sanierungsarbeiten 2020
Sanierungsarbeiten 2020
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Die unter Denkmalschutz stehende St.-Matthias-Kapelle in Leimbach ist eine von acht Filialkirchen der Adenauer Pfarrkirche. Das kleine Gotteshaus steht an einer Kurve der viel befahrenen Bundesstraße 257 in der Ortsmitte von Leimbach.


Standort

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Ausstattung

Der Altaraufsatz vom Anfang des 18. Jahrhunderts hat in der Mitte eine Holzfigur der Muttergottes mit dem Kind. Darüber steht eine Figur des heiligen Matthias. In den Giebelecken befinden sich zwei schwebende Engel, seitlich auf den Türwänden Figuren von St. Petrus und St. Johannes der Täufer.

Chronik

Aus der Begüterung der Abtei „St. Maximin“ in Reifferscheid im 13. Jahrhundert geht hervor, dass Leimbach ursprünglich zur Pfarrei Reifferscheid gehörte. Recht bald wurde in Leimbach eine Kapelle zu Ehren des heiligen Matthias erbaut, in der ab 1642 eine kleine Glocke läutete.[1]

Im Jahr 1707 wurde eine neue Kapelle errichtet. Aus einem Visitationsprotokoll von 1753 geht hervor, dass diese Kapelle innerhalb von drei Monaten instandgesetzt werden musste. Einem Visitationsbericht aus dem Jahr 1830 ist zu entnehmen, dass in der Kapelle eine weitere Glocke aus dem Jahre 1826 hing. 1833 war auch dieses Gotteshaus baufällig geworden.

Im Oktober 1835 wurde deshalb ein Neubau eingeweiht, ein dreiachsiger Saalbau mit halbrundem Chorschluss.

1993 und 1994 wurde an der Kapelle mit Unterstützung durch das Bistum Trier und die Ortsgemeinde Leimbach eine Außensanierung durchgeführt. Das Umfeld der Kapelle wurde im Rahmen der Dorferneuerung von der Ortsgemeinde mit Zuschuss des Landes in den Jahren 1995/1996 neu gestaltet.

Die größere der beiden Glocken ist mit einem Relief von St. Matthias, Namenspatron der Kapelle, versehen, die kleinere ist mit dem Wappen von Leimbach verziert. Anlässlich des Einbaus der beiden Glocken im Jahr 2007 feierte die Kirchengemeinde das 300-jährige Bestehen der Filialkirche.[2]

Nachdem Insekten und Hausschwamm das Holz befallen hatten, stürzte im Dezember 2009 ein Teil der Innendecke der Kapelle herab. Seitdem war der Zutritt verboten. Ein Gutachten kam im Jahr 2011 zu dem Ergebnis, dass das Dach konstruktiv und statisch mangelhaft sei. Das Bistum Trier schätzte den Sanierungsaufwand auf 135.000 Euro. Weil der Eigenanteil des Bistums lediglich 54.000 Euro betragen hätte, wäre der Anteil für die Leimbacher zu groß gewesen. Deshalb wurde das Projekt fallen gelassen.

Bei einer Bürgerversammlung im September 2013, zu der die Interessengemeinschaft Matthias-Kapelle Leimbach um Pfarrer Dr. Rainer Justen, Christian Frings und Norbert Becker in den Gymnastikraum der Mehrzweckhalle Leimbach eingeladen hatte, beschlossen die rund 60 Interessierten einhellig die Sanierung der baufälligen Kapelle. Mit einem Aufwand von 60.000 Euro sollten dabei lediglich die Hauptmängel beseitigt werden. Voraussichtlicher Eigenanteil der Gemeinde: 25.500 Euro. Um Einnahmen zu erzielen, schlug Christian Frings vor, die Tradition der Glockenfeste wieder aufleben zu lassen. Seinerzeit wurden jeweils 1000 Euro pro Fest zugunsten des Kaufs einer neuen Glocke und eines elektronischen Läutwerks eingenommen. 3000 Euro seien noch übrig und könnten in die Sanierung investiert werden. Neben dem Förderprogramm des Kreises Ahrweiler für Vereine und das Ehrenamt vergüte das Bistum jede ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunde mit neun Euro. Dadurch ließen sich weitere 5000 Euro einnehmen, so Frings. Ehrenamtliche Helfer könnten etwa die Entsorgung der Deckenreste übernehmen. Die verbleibenden 15.000 Euro müssten durch Spenden zusammenkommen. Deshalb soll ein Förderverein gegründet werden, der Einnahmen durch Spendenaktionen und Mitgliedsbeiträge – 36 Euro pro Mitglied und Jahr – erzielt. Die Gründungsversammlung wurde auf 30. September 2013, 19.30 Uhr terminiert.[3] Tatsächlich wurde an diesem Tag der Förderverein Matthias-Kapelle Leimbach gegründet.[4]

„Die Matthias-Kapelle wird saniert und nicht abgerissen“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 15. Februar 2018. Das Bischöfliche Generalvikariat in Trier und die Kreisverwaltung Ahrweiler hätten die dafür notwendigen Genehmigungen erteilt. Deshalb könnten nun die Ausschreibungen folgen. „Wenn alles gut läuft, kann in der kleinen Kapelle Ende 2018 wieder ein Gottesdienst gefeiert werden“, schrieb RZ-Reporterin Gabi Geller. Die Schätzungen der Sanierungskosten sind allerdings deutlich gestiegen: von 60.000 Euro im Jahr 2013 auf 224.500 Euro. Das Bistum Trier hat einen Zuschuss von 122.000 Euro zugesagt. Der 60 Mitglieder zählende Förderverein Matthias-Kapelle Leimbach trägt die übrigen 102.400 Euro. Dank mehrerer Benefiz-Veranstaltungen und eines anonymen Großspenders aus dem Ruhrgebiet, der die Sanierung mit mehreren Zehntausend Euro unterstützt, hat sich Guthaben auf dem Konto des Fördervereins angesammelt. Dem Verein fehlen im Februar 2018 noch 20.000 Euro, aber die katholische Pfarrgemeinde „St. Johannes der Täufer“ Adenau streckt diesen Betrag vor. Mit Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Veranstaltungserlösen soll der Fehlbetrag nach und nach abgegolten werden. Dachstuhl und Eindeckung sollen bei der Sanierung vollständig erneuert werden. Lediglich der Dachreiter mit dem Geläut bleibt erhalten. Die Decke zum Dachraum wird aus Kostengründen nicht ersetzt; stattdessen wird die Kapelle künftig einen offenen Dachstuhl haben. Das Mauerwerk soll durch einen Ringbalken aus Stahlbeton gesichert werden.[5]

Weil der Turm aus dem Lot geraten war, wurde er abgenommen. Ab Anfang Mai 2018 stand er mit den beiden Glocken auf der Rasenfläche eines Nachbargrundstücks. Die quadratische Grundfläche des Glockenturms beträgt etwa 2,40, die Höhe rund 7,50 Meter. Der Turm wird von einem Kreuzaufsatz mit einem vergoldeten Hahn überragt. Nach seiner Ertüchtigung wurde der Turm mitsamt den beiden Glocken, insgesamt gut 4,2 Tonnen, im Juli 2018 von einem 100-Tonnen-Schwerlastkranwieder an seinem vorgesehenen Platz gehievt. Zuvor waren alte Holzelemente unter dem Turm gekürzt worden, denn die neue Befestigung benötigte eine geringere Sockelhöhe. Die Außenbeschieferung des Turms blieb weitestgehend erhalten.[6]

Die Sanierung der Kapelle gehe zügig voran, sagte der Vorsitzende des Fördervereins Matthias-Kapelle, Norbert Becker, bei einer Mitgliederversammlung im August 2018. Ehrenamtlicher Einsatz mindere die beträchtlichen Kosten des Projekts, sagte Becker weiter, denn das Bistum vergüte den ehrenamtlichen Einsatz mit einem Betrag auf dem Niveau des gesetzlichen Mindestlohns. Mehr als 590 Stunden ehrenamtliche Arbeit seien bereits auf die Sanierung verwendet worden. 27 Personen hätten sich bislang bereit erklärt, unentgeltlich zu arbeiten. So sei Geld beim Abbau der Innendecke, beim Räumen von Schutt sowie beim Entfernen von Schieferbedachung und Teerpappe gespart worden. Derzeit würden Außenmalerarbeiten an den Fenstern vorgenommen. Das Bistum übernehme 60 Prozent der Kosten der bestandserhaltenden Baumaßnahmen. Um die übrigen 40 Prozent – der genaue Betrag stehe noch nicht fest – stemmen zu können, würden weitere Spenden, Veranstaltungserlöse, Mitgliedsbeiträge und ehrenamtliche Arbeit erforderlich. Der Glockenturm sei nach dem Abnehmen inzwischen wieder an seinem Platz; für das neue Dach sei ein Ringanker aufgezogen worden. Es sei geplant, die entfernte Innendecke nicht zu ersetzen, so dass man aus dem Kirchenschiff den Dachstuhl sehen kann. Schadhafte Kirchenfenster seien erneuert worden. Nach dem Abschleifen und Grundieren der Fensterfassungen würden jetzt mehrgängige Malerarbeiten vorgenommen. Die nicht mehr effiziente Nachtspeicherheizung werde entfernt; eine neue Heizung sei aus finanziellen Gründen nicht vorgesehen. Aber es solle eine Lüftungsanlage eingebaut werden.[7]

Weitere Fotos

Siehe auch

Mediografie

Weblink

http://www.leimbach-eifel.de/kapellen.htm

Fußnoten

  1. Quelle: leimbach-eifel.de: Kapelle Leimbach, gesehen am 13. September 2013
  2. Quelle: Eingeschwebt: Glockenturm thront wieder über Leimbach, rhein-zeitung.de vom 12. Juli 2018
  3. Quelle: Frieder Bluhm: Leimbach will Kapelle retten - Förderverein zugunsten des Gotteshauses für 30. September geplant, in: Rhein-Zeitung vom 13. September 2013
  4. Quelle: Rhein-Zeitung vom 8. und 21. Januar 2013
  5. Quelle: Gabi Geller: Abriss oder Rettung? Hilferuf löst Erbarmen aus – Leimbacher Kirchlein hat eine Zukunft, in: Rhein-Zeitung vom 15. Februar 2018 2018
  6. Quelle: Eingeschwebt: Glockenturm thront wieder über Leimbach, rhein-zeitung.de vom 12. Juli 2018
  7. Quelle: Werner Dreschers: Wie Ehrenamtler eine Kapelle vor dem Abriss retten – Sanierung kommt zügig voran, in: Rhein-Zeitung vom 27. August 2018
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