Katholische Kindertagesstätte „St. Martin“ Adenau

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Die katholische Kindertagesstätte „St. Martin“ in Adenau wurde auf den Fundamenten des im Dezember 2012 geschlossenen Hallen- und Freibades „Badenova“ Adenau gebaut. Die Einrichtung solle von bis zu 150 Kindern aus der Stadt Adenau sowie den Gemeinden Herschbroich, Kottenborn, Wimbach und Honerath besucht werden, hieß es bei Baubeginn, außerdem von einjährigen Kindern aus der Gemeinde Leimbach. Diese Gemeinden gehören allesamt dem Kindergartenzweckverband Adenau an, der auch Bauträger der neuen Kita ist.


Standort

Im Lenzenkessel

53518 Adenau

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Standortleitung

Barbara Fyrnys-Kutsch

Trägerin

Katholische KiTa gGmbH Koblenz

Chronik

Der Kindergartenzweckverband Adenau brachte im August 2017 den Bauantrag auf den Weg. Vorgesehen war ein zweigeschossiger Neubau mit Platz für sieben Gruppen. Guido Nisius, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, rechnete im August 2017 damit, dass die Bauarbeiten bis zum Jahresende 2017 beginnen können. Dabei sei mit einer Bauzeit von mindestens einem Jahr zu rechnen. Er bedauerte, dass das Land Fördergelder nur für eine Gruppe gewährt. Die sechs übrigen Gruppen beherberge derzeit der extrem sanierungsbedürftige katholische Kindergarten „St. Johannes der Täufer“ an der Eulenbergstraße in Adenau. Für Kita-Sanierungen gewähre das Land keine Zuschüsse. Die vom Land zugesagte Förderung für die zusätzliche siebte Gruppe belief sich auf 160.475 Euro. Um den Abriss des Badenova kümmerte sich die C+K Gotthardt + Knipper Ingenieurgesellschaft mbH Schleiden. Entwürfe für den Neubau entwickelte das Architekturbüro Planquadrat Bolliger + Eltze aus Gerolstein.[1]

Planer hatten im Vorfeld ein Konzept entwickelt, wie man technische Anlagen und Mauerwerk des ehemaligen Badenova für die Kita nutzen kann. „Eine zweigeschossige, lichtdurchflutete Kindertagesstätte mit bodentiefen Fenstern, Lichthof und offener Galerie über zwei Stockwerke soll hier am Ende stehen, die mit Rampen und Aufzügen barrierefrei wird und allen Anforderungen an den Brandschutz genügt“, berichtete die Rhein-Zeitung im Januar 2018. Eine Gasheizung solle eingebaut werden. Außerdem wurden 35 Parkplätze geplant. Im Januar 2018 war eine Fertigstellung des Kita-Gebäudes bis Mitte 2019 geplant. Ein Schadstoffgutachten identifizierte im Schwimmbad-Gebäude PCB-belastete Fliesenkleber und Asbeststoffe, die fachgerecht entsorgt werden mussten. „Der Umbau des Badenova war mit Sicherheit die günstigste Lösung für einen neuen Kindergarten. Denn in der bebauten Tallage von Adenau haben wir ansonsten kaum ebenerdige Flächen“, sagte Verbandsbürgermeister Guido Nisius bei einem Baustellentermin. Dennoch gelte es, um Zuschüsse zu kämpfen. Die Verbandsgemeinde sei inzwischen bis zum Oberverwaltungsgericht weitergezogen, um vom Land mehr als die zugesagte Förderung für die siebte zusätzliche Gruppe zu erhalten. Das Land stehe auf dem Standpunkt, dass es für Kita-Sanierungen kein Geld vom Land gibt. So zähle am Ende nur die siebte Gruppe als relevant bei einem Zuschuss für den Neubau. Das Verwaltungsgericht habe dem Land Recht gegeben. Doch die Verbandsgemeinde wolle nicht aufgeben und nicht auf einen möglichen 701.925-Euro-Zuschuss verzichten. Vom Kreis Ahrweiler erhoffe sich die Verbandsgemeinde rund eine halbe Million Euro. Auch die Kirche sei bereit, sich finanziell zu beteiligen, sofern sie die Betriebsführerschaft übernimmt.[2]

Im September 2019 war der Einzug der ersten Kita-Gruppen für den Sommer 2020 geplant. Außerdem waren links und rechts des Kita-Gebäudes grüne Spielflächen geplant. Auch eine Bushaltestelle und ein Parkplatz sollten vor dem Gebäude entstehen. Sofia Grillo schrieb in der Rhein-Zeitung vom 19. September 2019:

Die insgesamt sieben Kitagruppen sind auf beiden Etagen im linken Gebäudeteil untergebracht. Im rechten Gebäudeteil wird es im oberen Geschoss einen großen Mehrzweckraum geben, in dem geturnt werden kann, und der für Elternabende eine Menge Platz bieten wird. Im Erdgeschoss wird ein Snoezelraum eingerichtet, wo sich die Kinder ausruhen können. Ein weiterer Raum mit Nebenraum wird hier entstehen, wo bei Bedarf noch eine achte Kitagruppe einziehen kann.

In dm Snoezelraum sollen die Kinder mithilfe von sanften Klängen und Lichteffekten zur Ruhe kommen und entspannen können.

Weiter hieß es in Grillos Bericht: „Auf dem Boden im oberen Geschoss des Neubaus ist noch deutlich der Umriss des ehemaligen Schwimmbeckens zu sehen. Dort, wo die Adenauer früher ihre Bahnen zogen, werden bald Kinder toben.“

Mindestens 4,2 Millionen Euro sollte der Umbau des einstigen Freizeitbades zur Kita kosten. Im September 2019 war abzusehen, dass noch etwa 800.000 Euro mehr an Baukosten hinzukommen. Zum einen ergaben sich Mehrkosten durch vorher nicht absehbare Bauarbeiten. Andererseits waren die Mehrkosten der Erneuerung der gesamten Parkfläche am Gebäude geschuldet. Der Kindergartenzweckverband hatte sich erst im Nachhinein für die Erneuerung der Fläche entschieden.

Mirjam Hagebölling, Reporterin der Rhein-Zeitung, besuchte den zwischenzeitlich nahezu fertiggestellten Bau im Frühjahr 2021 und lobte anschließend:

Schon von Weitem ist das grüne und orangefarbene Gebäude zu erkennen, das sich gekonnt in die Landschaft einfügt. Die Grundmauern des ehemaligen Freizeitbades Badenova lassen sich nur noch erahnen. Ein Rundgang im Inneren zeigt, welche architektonische Meisterleistung hier erbracht wurde: Freundlich, hell und großzügig sind alle sieben Gruppenräume, die sich auf mehreren Ebenen der zukünftigen Kindertagesstätte verteilen. Die Liebe zum Detail ist an allen Ecken zu spüren: Waschbecken in unterschiedlichen Höhen für die verschiedenen Altersstufen, die Farbgestaltung, die sich auf jeder Ebene unterscheidet, und miteinander harmoniert und der moderne Turnraum ...[3]

Der Umzug der Kita „St. Johannes der Täufer“ an den neuen Standort sei für kurz vor Pfingsten 2021 geplant. Der Betrieb werde dort voraussichtlich am Montag, 7. Juni 2021, starten. Vor der Inbetriebnahme stehen jedoch noch die bautechnische Abnahme, die Begehung durch die Unfallkasse sowie die fachliche Abnahme durch das Jugendamt.

Aus Brandschutzgründen ist vorgesehen, dass im Erdgeschoss die Ein- bis Dreijährigen betreut werden. Kinder ab drei Jahren bis zum Vorschulalter werden in den vier Gruppenräumen im Obergeschoss betreut. Im laufenden Kitabetrieb sollen die Kinder im Laufe des dritten Lebensjahres entwicklungsabhängig und fließend aus dem Kleinkindbereich im Erdgeschoss in die Räume im Obergeschoss wechseln. Aktivitäten und Treffpunkte in altersgemischten Bezügen soll es im Kitaalltag regelmäßig geben, um gemeinsames Leben und Lernen zu ermöglichen.

Der Kita-Neubau werde insgesamt rund 5,8 Millionen Euro, schätzte Bürgermeister Nisius im März 2021. Zunächst waren 3,3 Millionen Euro geplant. „Den Löwenanteil der Kosten hat der Zweckverband übernommen. Eine halbe Million steuert der Kreis Ahrweiler bei, rund 160.000 Euro kommen vom Land, das Bistum Trier hat einen Zuschuss von 150.000 Euro geleistet, und 50.000 Euro konnten von einer Stiftung finanziert werden“, so Guido Nisius weiter.

Mediografie

Fußnoten

  1. Quelle: Beate Au: Nach Abriss wird die Kita gebaut – Bauantrag ist auf den Weg gebracht, in: Rhein-Zeitung vom 11. August 2017
  2. Quelle: Beate Au: Bagger im Badenova: Abriss beginnt – Fundamente des alten Schwimmbads bleiben verschont: Hier soll die neue Kita entstehen, in: Rhein-Zeitung vom 17. Januar 2018 2018
  3. Quelle: Mirjam Hagebölling: Leuchtturmprojekt in Adenau: Neue Kita für 150 Kinder - Neubau auf den Grundmauern des Badenova so gut wie fertig – Betrieb startet am 7. Juni, in: Rhein-Zeitung vom 12. März 2021
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