Katholische Pfarrkirche „St. Johann Baptist“ Adenau
Die St. Johannes dem Täufer geweihte katholische Pfarrkirche „St. Johann Baptist“ in Adenau wurde ab 1162 in mehreren Phasen erbaut. Das Gotteshaus sei, befand der rheinische Revolutionär Gottfried Kinkel im Jahr 1840, „immer eines Besuches wert“. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus bis auf den achtseitigen ehemaligen Ostturm zerstört. Im Zuge des Wiederaufbaus ist eine Verbindung von romanischer Gebäudesubstanz, Neugotischem aus dem frühen 20. Jahrhundert und zeitgenössischen Formen entstanden. Aus den Resten der Seitenschiffmauern - das Langhaus wurde nicht mehr aufgebaut - schuf der Trierer Architekt Heinrich Otto Vogel im Jahr 1969 ein Atrium mit gedecktem Umgang. Es vermittelt einen plastischen Eindruck von den früheren räumlichen Dimensionen. Die Ausstattung legt Zeugnis von der Geschichte des Gotteshauses ab, das im 10. Jahrhundert als Saalkirche errichtet und später mit Seitenschiffen und einem Querflügel versehen wurde. Der sechseckige, von schwarzen Schiefersäulen getragene Taufstein steht schon seit acht Jahrhunderten dort, der Altaraufsatz ist geprägt von der Spätgotik, und unter den Heiligenfiguren aus dem 16. Jahrhundert ragt eine Pieta hervor. Der Bildhauer Georg Gehring schuf 1968 aus Galvanokupfer die Kirchentüren. Der Entwurf stammt von Michael Gehring.
Standort
Ausstattung
Franziskus-Kreuz
Das vor der Außenmauer vor der Kirche stehende barocke Franziskus-Kreuz wurde um 1750 zunächst mit Maria und Johannes als Kreuzigungsgruppe geschaffen. Es erinnert an das Ölberg-Kloster der Franziskaner, das sich von 1642 bis 1803 auf dem Gelände des heutigen Friedhofs befand. Das Kreuz stand vor der Klosterkirche, die am Portiuncula-Fest am 16. August 1653 zu Ehren der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und von St. Antonius von Padua geweiht wurde.
1863 kamen die Franziskanerinnen von Waldbreitbach und gründeten die erste Niederlassung ihrer Gemeinschaft, um in Adenau im Geist von Franz von Assisi für die Armen, Kranken, Waisenkinder, Kinder und die Mädchenjugend zu wirken.
St.-Anna-Altar
In der Kirche gibt es einen St.-Anna-Altar, der wohl auf die Johanniter zurückgeht.[1]
Weitere Bilder
Außenansichten
Innenansichten
Kirchenfenster
Heiligenfiguren
Siehe auch
Mediografie
- Hans-Josef Rollmann: Adenauer Sagen und Legenden: Die Greifsage vom Kirchenbau zu Adenau, in: Jahrbuch der Stadt Adenau 1986
- Christiane Hicking: Zum Hochaltar St. Johannes der Täufer, in: Jahrbuch der Stadt Adenau 1994
- Pfarrkirche St. Johann Baptist Adenau - Das Gotteshaus stammt aus dem 10. Jahrhundert, general-anzeiger-bonn.de
- Fernsehgottesdienst: 2670 Sekunden bis zum Segen, rhein-zeitung.de vom 30. Januar 2011
- Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler, 17. Band, 1. Abteilung, Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1938, S. 49−61
- Manfred Reinnarth: Pfarrkirche St. Johannes der Täufer Adenau, in: Die Kirche mitten im Ort. Kirchen und Kapellen in der Verbandsgemeinde Adenau, hrsg. von der Verbandsgemeinde Adenau, Adenau 2001, S. 13−14, ISBN 3-9804818-5-9
- Michael Losse: Die Kirche des heiligen Johannes in Adenau, in: Jahrbuch der Stadt Adenau 1993
- Anneliese Nieten: Verstecktes Getier im Fries des Altars, in: Jahrbuch der Stadt Adenau 2013
- Martin Persch: Was die Adenauer vor 200 Jahren in der Kirche sangen, in: Jahrbuch der Stadt Adenau 1994
- Martin Persch: Geschicke der Adenauer Pfarrkirche nach dem 2. Weltkrieg, in: Jahrbuch der Stadt Adenau 1995
- Werner Dreschers: Herrnhuter Stern schmückt Adenauer Kirche: Was es damit auf sich hat, rhein-zeitung.de, 6. Dezember 2023
Weblinks
- Wikipedia: St. Johannes der Täufer (Adenau)
- glasmalerei-ev.de: Adenau, Kath. Kirche St. Johannes der Täufer
Fußnoten
- ↑ Quelle: Hildegard Ginzler: Bachemer Anna-Figur soll zurückkehren – Skulptur aus dem 15. Jahrhundert könnte erneut ihren Platz in der Sankt Anna-Kapelle finden, in: General-Anzeiger vom 19. September 2020, S. 25