Kompe (Wehr)
An der Hauptstraße in Wehr gibt es zwei öffentliche Wasserentnahmestellen, die im Ort Kompe genannt werden. Komp oder Kump ist im Rheinland die Bezeichnung für eine große Steingutschüssel. Das Wasser stammt aus Außenbereichen des Wehrer Kessels und es wird über tönerne Leitungen in Basalttröge in der Dorfmitte geleitet. Zwischen Quellen und Trögen gibt es mehrere Kontrollschächte, über die Schlamm und Kies entfernt werden können, die sich dort abgesetzt haben, wo aber auch Wasser entnommen werden kann. Die aus Gelsdorf stammenden tönernen Leitungen verlaufen meist über Privatgrundstücke, im Bereich der alten Post sogar durch den Keller eines Wohnhauses. Der Wehrer Heimatforscher Richard Genn besitzt ein solches Rohrstück; auf dem ist das Herstellungsjahr 1844 eingeritzt. In der Wehrer Schulchronik heißt es unter der Überschrift „Wasserleitung 1850“:
Standorte
Hauptstraße 11
Hauptstraße 31
- Im Juli hat die Gemeinde im Unterdorf eine Wasserleitung herstellen lassen. Vor den hölzernen Brunnenstock wurde ein großer steinerner Trog gelegt, der nun von den Bewohnern als Waschtrog, für Knollen usw. benutzt werden konnte.
Über die zweite Komp heißt es in der Schulchronik:
- Im Juli 1884 wurde ein neuer Waschtrog an der Wasserleitung in der Nähe des Gemeindehauses gelegt, der 210 Mark kostete.
Das Wasser, das in diesen Trog fließt, stammt aus dem Dittenstall, einem Flurstück im westlichen Bereich des Wehrer Kessels.[1]
Fußnoten
- ↑ Quelle: Hans-Willi Kempenich: Wie es mit den Kompe in Wehr weitergeht: Anrainer hatten Wasser im Sommer abgezapft, rhein-zeitung.de, 23. Oktober 2022