Kreismusikschule Ahrweiler

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16 Schülerinnen und Schüler der ehemaligen Kreismusikschule Ahrweiler zwischen 13 und 21 Jahren trafen sich ab August 2002 regelmäßig, um das Musical „Träume“ von Thomas Blaeschke (Bremen) einzustudieren und im März 2003 aufzuführen.
Vorstellung eines neuen Kreismusikschul-Logos im November 2001.
Landrat Dr. Jürgen Pföhler (M.) mit Harald Reinhard (l.), dem damaligen Schulleiter, und dessen Stellvertreter Dr. William Gordon inmitten einer Ausstellung anlässlich des 30-jährigen Bestehen der Kreismusikschule im Kreishaus-Foyer.
Im März 2003 hatte sich das Gesangsensemble der Kreismusikschule neu formiert. Acht Mädchen im Alter von 12 bis 16 Jahren waren am Neustart aktiv dabei. Links im Bild: der damalige Kreismusikschulleiter Harald Reinhard.
Gesangsunterricht unter professioneller Anleitung: Susanne Seefing am Klavier mit ihren Schülern (von links) Sonja Jetter, Nadine Keck und Johannes Vorst.
Casting für das Musical "Träume" im Frühsommer 2002.
Bläserensemble der Kreismusikschule mit Lehrer Michael Adami.
Jazztanzgruppe im April 2003.
Bläserensemble der Kreismusikschule mit Lehrer Michael Adami.
Lehrer Raphael Zauels und Schüler Jonathan Meinhof am Cembalo.

Die 1974 gegründete Kreismusikschule Ahrweiler – Träger war der Kreis Ahrweiler – wurde zum 30. Juni 2006 geschlossen. Musiklehrer aus dem Kreis Ahrweiler taten sich darauf hin zusammen und gründeten den Verein Musikschule im Kreis Ahrweiler.


Gründung, Entwicklung und Schließung

Leiter der Kreismusikschule waren zuletzt Harald Reinhard, zuvor Gisbert Stenz (1973-1977), Helmut Krauel (bis 1995) und Manfred Knoll. Dr. William Gordon war zum Schluss stellvertretender Leiter.

Der Kreistag Ahrweiler beschloss am 9. Dezember 2005 mit den Stimmen von CDU und FDP mehrheitlich die Schließung der Kreismusikschule Ahrweiler zum 30. Juni 2006. Weder Eltern-Proteste noch eine Initiative der Kreismusikschul-Lehrer noch das Veto von SPD, Grünen und FWG bei der Abstimmung konnte die Schließung verhindern. Dass sich der Kreis eine solche Einrichtung in der bisherigen Form nicht mehr leisten kann, war allerdings unumstritten. 34 Musikpädagogen, vier davon in Vollzeit, unterrichteten zu dieser Zeit 850 Kinder. Für ihre musikalische Ausbildung sollten fortan private Anbieter, Vereine und ein aktives Fördersystem sorgen.

Grundlage der Entscheidung, die Kreismusikschule zu schließen, war ein von der Krefelder Consultingfirma "Culturplan" erstelltes Gutachten. Danach werde die Kreismusikschule in ihrer jetzigen Form ihrem Auftrag nicht gerecht, flächendeckend ein Angebot zur musikalischen Erziehung vorzuhalten. Kreisstadt und die Städte am Rhein seien zu 80 Prozent Nutznießer des umgerechnet mit 1000 Euro täglich subventionierten Unterrichts. Im Preisvergleich sei das Angebot von Privaten deutlich günstiger, die Nachfrage bei der KMS sinke, die Auslastung der Musiklehrer ebenfalls. 90 Prozent der Kosten beliefen sich mittlerweile auf Personalkosten. Schließlich würden die Ziele des Verbandes deutscher Musikschulen durch die KMS nicht erreicht.

Die Kreisverwaltung wurde beauftragt, für den Neuanfang in der Musikerziehung im Kreis Ahrweiler die Moderation übernehmen. Angebote der Privaten und Nachfrage zusammenbringen, über die Kreisvolkshochschule die Musikerziehung auch auf dem platten Land gewährleisten, einen Trägerverein aufbauen und ein aktives Fördersystem installieren. Wie das im Detail aussehen wird, darüber soll der Kreis- und Umweltausschuss beraten. Und auch die Eltern sollen aktiv an der Gestaltung des neuen Angebots beteiligt werden.

Nach mehrjährigen Vorplanungen und Berechnungen hatten die zuständigen Gremien des Kreises zum 1. Januar 1974 die Einrichtung einer Musikschule beschlossen. In der Satzung der Musikschule, die am 13. Dezember 1973 beschlossen wurde, heißt es: "Aufgabe der Musikschule ist es, Kinder, Jugendliche und Erwachsene an Musik ... heranzuführen, Begabungen frühzeitig zu erkennen, individuell zu fördern und eine vorberufliche Fachausbildung durchzuführen."

Gisbert Stenz war unmittelbar nach deren Gründung, von 1973 bis 1977, hauptamtlicher Leiter der Kreismusikschule. Danach war er bis 1991 stellvertretender Leiter im Ehrenamt.

William Gordon gehörte ebenfalls von Anfang an zum Lehrkörper - vermutlich auch Stan Gola.

Nachdem der Leiter der Musikschule vom Kreisausschuß bestellt worden war, traten die Vorbereitungen für den Unterrichtsbeginn ab 1. Oktober 1973 in ein konkretes Stadium. Zunächst galt es einen Überblick über die Nachfrage bei Schülern und Eltern zu ermitteln, danach in ausreichender Zahl qualifizierte nebenamtliche Lehrkräfte zur Mitarbeit zu gewinnen sowie mit den Trägern der allgemeinbildenden Schulen wegen der Bereitstellung von Unterrichtsräumen in den meist nachmittags leerstehenden Schulgebäuden zu verhandeln. Bei der gesamten Planung wurde davon ausgegangen, daß der Unterricht zunächst in der Kreisstadt beginnen und danach Außenstellen für verschiedene Fachbereiche der Musikerziehung in den Verbandsgemeinden des Kreises eingerichtet werden sollten. Nachdem die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler den Großteil des Raumbedarfs befriedien konnte und nachdem auch der verstorbene Leiter des Staatl. Gymnasiums Ahrweiler, Oberstudiendirektor Strieth, Mitarbeit und Räume zugesagt hatte, konnte der Unterricht am 7. Januar 1974 beginnen. Vorher hatte der Kreistag Ahrweiler durch die Bereitstellung der benötigten Zuschussmittel "grünes Licht" gegeben. Im Januar 1974 wurden von elf Lehrern insgesamt 158 Kinder, Jugendliche und vier Erwachsene in zehn musikalischen Ausbildungsfächern unterrichtet.

Zur offiziellen Eröffnung durch Landrat Dr. Christoph Stollenwerk versammelten sich am 1. März 1974 Landtagsabgeordneten Franz Schaaf, Dr. Carlheinz Moesta, Mitglieder von Kreistag Ahrweiler und Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie Eltern und Kinder in der Kreisberufsschule.

Kinder der "Musikalischen Grundausbildung" trugen erste Ergebnisse ihres Unterrichts vor, und auch die Lehrer der Musikschule umrahmten die Feier mit musikalischen Darbietungen. Zum 1. August 1974 nahmen vier Außenstellen im Kreisgebiet den Unterricht auf.

Die Kosten für Einrichtung und Unterhaltung der Musikschule wurden zu etwa einem Drittel durch die Gebühren der Eltern und Schüler gedeckt, zum überwiegenden Teil jedoch vom Kreis getragen, wie der damalige Schulleiter Gisbert Stenz im Kreis-Heimatjahrbuch für das Jahr 1975 schrieb. Eine geringe Bezuschussung sei durch das Land Rheinland-Pfalz erfolgt sowie dadurch, daß Städte und Gemeinden ihre Schulgebäude kostenlos für den Unterricht zur Verfügung stellen.

Viele Jahre lang wurde die Kreismusikschule aus den Dividenden der kreiseigenen RWE-Aktien bezuschusst.

Jugendorchester

Das Jugendorchester der Musikschule wurde von der Cellistin Monika Recker-Johnson geleitet.

weitere Bilder

Siehe auch

Musikschule im Kreis Ahrweiler e.V.

Mediografie

Pressemitteilungen der Kreisverwaltung Ahrweiler

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