Orgel der evangelischen Martin-Luther-Kirche Bad Neuenahr

Aus AW-Wiki

Dieses Foto stammt von vor dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021.

Die evangelische Martin-Luther-Kirche Bad Neuenahr wurde beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 schwer beschädigt. Sakristei, Kellerräume mit WC und Heizung und Materialraum, Kirchengestühl, aber auch ein sehr guter Flügel, Holzinstrumente und eine Truhenorgel sowie mehr als 200 Gesangbücher waren anschließend nicht mehr verwendbar. Die Orgel hingegen, die im Jahr 1978 von der Göttinger Firma Ott gebaut wurde, konnte gerettet werden.[1] Gleich nach der Flut wurde das Instrument Flutwelle aus der Kirche ausgelagert. Zwei Jahre nach der Flut stellte die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung Orgelklang 30.000 Euro für die „Orgel des Monats Juli 2023“ zur Verfügung. In einer entsprechenden Pressemitteilung der IKD hieß es:

Kantorin Andrea Stenzel schätzte den „norddeutschen Klang“ des Werks „mit seinen Mixturen und Farben“. Die feine Mechanik des am Ideal des Barock orientierten Instruments ermöglichte ihr ein „flexibles und differenziertes Spiel“. 20 Jahre lang spielte Stenzel die Ott-Orgel, jeden Sonntag, bis das Wasser kam. Derzeit befindet sich das Instrument gut klimatisiert in einer niederländischen Werkstatt. „Wir wollten das Instrument möglichst schnell in Sicherheit bringen“, sagt Pfarrer Thomas Rheindorf. Denn die unumgängliche Restaurierung der Martin-Luther-Kirche, das war schon kurz nach der Flut klar, würde monatelang Dreck und Feinstaub mit sich bringen. Die Orgel zurückzuholen, wieder aufzubauen und neu zu intonieren – „das wird schon mindestens 30.000 Euro kosten“, schätzt Rheindorf. Wann die Rückkehr des Instruments stattfinden kann, ist offen. Auf der Empore gut fünf Meter über dem Boden platziert, blieb es vom Wasser verschont – im Gegensatz zum Rest der Kirche. Bis zu einer Höhe von zwei Metern mussten die vom giftigen Schlamm kontaminierten Innenwände abgeschlagen werden, der Fußboden ist herausgerissen, Bänke und Inventar, so sie noch vorhanden waren, wurden entfernt. „Inzwischen sind wir so weit, dass die Sanierung der Kirche beginnen könnte“, sagt Kantorin Andrea Stenzel. „Allerdings hat die Gemeinde kaum finanzielle Spielräume und die bürokratischen Hürden sind hoch“, so Thomas Rheindorf. Zwar stellt die „Mutter“ der Stiftung Orgelklang, die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa), Spendenmittel in Höhe von mehr als 36.000 Euro auch für die Instandsetzung des Gotteshauses zur Verfügung. Trotzdem geht es mit der Hauptkirche in Bad Neuenahr noch nicht erkennbar voran. „Auch das“, sagt Rheindorf „liegt den Menschen auf der Seele“. Der Theologe hofft, dass die Orgel spätestens 2025 wieder erklingen kann.[2]

Video

Fußnoten

Um Serverkosten und sonstige Ausgaben zu begleichen, die durch das AW-Wiki entstehen, werden Google-Anzeigen geschaltet. Cookies sollen dabei gewährleisten, dass Werbung angezeigt wird, die Ihren Interessen entspricht. Mit der Nutzung des AW-Wikis stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu.