Peter Weber (Wershofen)
Peter Weber senior (* 1878, † 1960) aus Wershofen war dort zwischen 1900 und 1934 als Dorffotograf tätig. Er fotografierte das Geschehen in seiner Heimatregion, vor allem in Wershofen im rheinland-pfälzischen Teil der Eifel unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Fast 2.300 Glasnegative sind erhalten und lagern im Archiv des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn.
Vita[1]
Peter Weber senior war das älteste von fünf Geschwistern. Die Familie lebte in einem Haus in der Ortsmitte von Wershofen, das Vater Hermann Josef Weber (1849-1902), ein Nagelschmiedemeister, und seine Ehefrau Gertrud Weber, geb. Jaklen (1855-1922) im Jahr 1881 erworben hatten. Die Familie war Inhaberin eines Kolonialwarenladens und einer Glaserei mit Bilder- und Brautkranzeinrahmung, Im Jahr 1898 erhielt sie die Genehmigung, eine Postagentur mit Postkutsche zu betreiben. Über einen großen Nutzgarten versorgte sich die Familie selbst mit Lebensmitteln, Überschüsse verkaufte sie im eigenen Geschäft. Daneben vermietete sie zwei Zimmer an Gäste aus der Stadt, die zur Jagd in die Eifel kamen.
Obwohl die Familie Personal und Hilfskräfte beschäftigte, musste auch jedes Familienmitglied einen Beitrag zum Familienbetrieb leisten. Peter übernahm nach dem Tod des Vaters als ältestes Kind die Verantwortung für einen Großteil der Familiengeschäfte. Nach seiner Heirat mit Anna Hollender, die er seit seiner Kindheit kannte, am 30. Juni 1920 blieb er im Elternhaus wohnen. Das Paar bekam drei Kinder: Peter Weber junior, Margarethe und Johann.
Die Familie gab die Nagelschmiede auf, um sich ganz dem lukrativeren Postbetrieb zuzuwenden. Der war drei Generationen lang Haupteinnahmequelle der Familie. Mutter Gertrud Weber führte die Poststation nach dem Tod ihres Ehemanns bis sie 1922 starb. Peters Schwester Margarethe übernahm die Stelle bis zu ihrer Hochzeit im Jahr 1933, dann folgte Peter, der zuvor als Landbriefträger gearbeitet hatte. Er führte den Betrieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Seine jüngeren Brüder Johann und Josef waren ebenfalls im Postdienst tätig. Als Johann Anfang der 1920er Jahre einen Kolonialwarenladen im Haus gegenüber eröffnete und ihn mit seiner eigenen Familie betrieb, wurde das ursprüngliche Lebensmittelgeschäft aufgegeben. Nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, übernahm Johann ab 1948 die Poststelle, war dann aber wieder als Zusteller tätig. Seine Frau Margot leitete die Poststation, die 2003 eingestellt wurde.
Auf alltagskulturen.lvr.de heißt es zur Familie Weber:
- Durch die Poststelle, das Ein- und Ausgehen der Briefträger sowie den Kolonialwarenladen und das lange Zeit einzige Telefon des Dorfes nahm die Familie eine zentrale Position in der dörflichen Kommunikation ein. Auch durch zahlreiche Aktivitäten in Vereinen, etwa dem Musikverein, waren die Familienmitglieder in das Dorfleben eingebunden.
Mediografie
- Fotografien erzählen über das Leben in der Eifel, rhein-zeitung.de vom 27. Juli 2011
- Fotografieren als Nebenerwerb: Der Fotograf Peter Weber und seine Familie in Ahrweiler-Wershofen, alltagskulturen.lvr.de
Weblinks
alltagskulturen.lvr.de: Sammlung Peter Weber sen.
Fußnoten
- ↑ Quelle: Fotografieren als Nebenerwerb: Der Fotograf Peter Weber und seine Familie in Ahrweiler-Wershofen, alltagskulturen.lvr.de