Schullandheim Brohl-Lützing

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Das 1954 erbaute Schullandheim der Stadt Bonn an der Fritz-Beck-Straße 25 in Niederlützingen, das über Platz für 72 Jugendliche und acht Betreuer verfügte, wurde im Jahr 2016 geschlossen.


Standort

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Chronik

Direkt am Ortseingang von Niederlützingen, hoch oben über dem Brohltal und mit herrlicher Aussicht auf die Vulkanberge, baute die Stadt Bonn im Jahre 1954 mit Unterstützung aus Spendenmitteln ein Schullandheim. Selbst der ehemalige Bundespräsident Theodor Heuss und Ex-Bundeskanzler Konrad Adenauer gehörten zu den Förderern. Seit dieser Zeit sind Zehntausende von Schulkindern der Bundesstadt in der Einrichtung gewesen, um im Klassenverbund und der naturnahen Umgebung soziales Gemeinschaftsverhalten zu erlernen, aber auch um einige schöne Tage zu erleben.

Früher war die Einrichtung ausschließlich Schulkindern aus Bonn vorbehalten. Später wurde das Haus von Schulklassen von überall her genutzt. Außerdem wurden dort Ferienfreizeiten angeboten, und Sportvereine konnten dort mit ihren Jugendlichen Trainingslager abhalten, Wochenendfreizeiten für Jugendgruppen, auch aus dem kirchlichen Bereich, waren ebenso möglich wie Familienfreizeiten.

Zweimal stand die Stadt Bonn zwischen 1992 und 2002 kurz davor, das Schullandheim aus Kostengründen zu schließen. Zurückgehende Besucherzahlen und hohe Kosten waren die Gründe dafür. Am Ende gelang die Rettung durch die Gründung des Schullandheim Brohl-Lützing e.V., der mit der Stadt Bonn einen Zehnjahresvertrag unterschrieben hatte und der zum 1. Januar 2002 die Trägerschaft übernahm.

Ende November 2016 gab Renate Hendricks, SPD-Abgeordnete des Landtags von Nordrhein-Westfalen und Vorsitzende des Trägervereins Schullandheim Brohl-Lützing e.V., die Schließung der Herberge bekannt – obwohl der jährliche Zuschuss bis dahin auf 40.000 Euro reduziert worden war. „Ende Dezember 2016 haben die letzten Schulkinder und auch das Personal das hoch über dem Brohltal mit herrlichem Ausblick auf die umliegenden Vulkanberge der Eifel gelegene Heim verlassen“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 17. Februar 2017, „eine im Jahr 1954 begonnene Ära ist damit beendet.“ RZ-Reporter Jochen Tarrach schrieb weiter: „Ganze Generationen von Großstadtkindern aus Bonn haben in den vergangenen 63 Jahren im romantischen Brohltal Erholung vom Schulstress gefunden und die Gemeinschaft mit anderen Kindern in der urwüchsigen Eifelnatur kennengelernt. Auch für das Brohltal war das Heim aus wirtschaftlichen Gründen wichtig, denn viele der Kinder kamen später als Touristen wieder.“ Wirtschaftliche und personelle Probleme hätten den Ausschlag gegeben, so Hendricks. Energie-, Personal- und Lebensmittelkosten seien gestiegen und „nicht mehr zu stemmen“ gewesen. Hinzu seien ein großer Sanierungsbedarf gekommen. Außerdem seien Aufenthalte in einem Schullandheim heute bei Schülern und Lehrern nicht mehr so gefragt wie einst; deshalb sei die Auslastung der 80 Plätze für Kinder und Betreuer in der jüngsten Zeit nicht mehr zufriedenstellend gewesen. Wenige Wochen vor der Schließung war die erst 47-jährige Heimleiterin verstorben. Die Zukunft des Gebäudekomplexes an der Fritz-Beck-Straße sei noch ungewiss, hieß es in der Rhein-Zeitung, „es steht jedoch zu erwarten, dass die Stadt Bonn das durchaus attraktive Anwesen verkaufen wird.“ [1]

Mediografie

Weblink

http://www.schullandheim-brohl-luetzing.de/

Fußnoten

  1. Quellen: Lisa Inhoffen: Bonner Schullandheim: Herberge wird endgültig geschlossen, general-anzeiger-bonn.de vom 30. November 2016, und Jochen Tarrach: Schullandheim in Niederlützingen geschlossen – Die Stadt Bonn muss auch im Schulwesen sparen – Im Jahr 1954 begonnene Ära ist beendet, in: Rhein-Zeitung vom 17. Februar 2017
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