Soendgen Keramik GmbH Grafschaft-Gelsdorf
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Die Soendgen Keramik GmbH ist mit mehr als 100 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber im Gewerbepark Grafschaft-Gelsdorf. In den beiden Steinzeugwerken in Adendorf und Gelsdorf werden täglich bis zu 130.000 Keramikgefäße produziert (Stand: Juli 2018). Heute gehören Open-Air-Pflanzgefäße, Accessoires und Indoor-Dekorartikel zur Produktpalette, die in Europa und den USA verkauft werden.[1]
Anschrift
53501 Grafschaft-Gelsdorf
Anschrift
- Telefon 02225 8851-0
- Fax 02225 8851-40
- E-Mail keramik@soendgen.de
Geschäftsführer
Chronik
Im Jahr 1893 eröffnete der zu dieser Zeit 31-jährige Johann Peter Soendgen in Adendorf einen Handwerksbetrieb zur Herstellung von Gebrauchskeramik. Töpfe, Krüge, Schüsseln und Einmachgefäße wurden dort hergestellt. Auf Märkten in Bonn und Köln wurde das salzglasierte grau-blaue Steinzeug verkauft. Johann Peter Soendgen führte den Betrieb gemeinsam mit seinen vier Söhnen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Sortiment um Kleintierzuchtgeräte erweitert. Während der Inflationszeit diente die Haushaltskeramik der Firma Soendgen als harte Währung und konnte getauscht werden. Im Jahr 1929, mitten in der Weltwirtschaftskrise, übernahm Wilhelm Soendgen den Betrieb an der Töpferstraße in Adendorf. Bodenvasen mit wasserdichter Glasur in Kölsch-Braun wurden hergestellt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges brauchten die Menschen dann vor allem Gefäße zum Einmachen und Einlegen.
Vorübergehend gab es nahe Trier ein drittes Werk, das jedoch wieder geschlossen wurde.
Mit dem Wirtschaftswunder der 1950er Jahre wurde Soendgens Angebotspalette angepasst. Das Unternehmen stellte nun auch Zierkeramik her, Pflanzgefäße für innen und außen. 1967 wurde vom Handwerksbetrieb auf industrielle Serienfertigung umgestellt. Nachdem Wilhelm Soendgen im Jahr 1971 verstorben war, übernahm die nächste Generation das Ruder. In den 1980er-Jahren wuchs das Unternehmen rasant: Es wurde gebaut, investiert und erweitert, ausländische Märkte wurden erschlossen.
1987 wurden an der Albert-Einstein-Straße im Gelsdorfer Gewerbepark eine vollautomatische Produktionsstätte mit Hightech-Öfen in Betrieb genommen, in dem ein Westerwälder Tongemisch verarbeitet wird. Später wurden, um weiter expandieren zu können, weitere Flächen gekauft.
Der Gemeinderat Grafschaft beschloss im März 2014 einstimmig den Bebauungsplan für eine Erweiterung des im Industriegebiet Gelsdorf ansässigen Unternehmens Söndgen-Keramik. „Der Hersteller von Blumentöpfen möchte eine zweite Produktionsstraße und Logistikhallen auf dem direkt angrenzenden Gelände errichten, das nur durch einen Wirtschaftsweg vom Hauptsitz getrennt ist“, berichtete general-anzeiger-bonn.de am 1. April 2014. Das Areal erstrecke sich von der Bundesstraße 257 bis etwa zur Rückfront der Bauunternehmung Lanzerath. Die Neuausweisung diene der langfristigen Sicherung der Keramikproduktion der Firma Söndgen am Standort Gelsdorf, sagte Bürgermeister Achim Juchem. Das etwa sieben Hektar große Grundstück, das bis dahin einer Baumschule gehörte, solle sukzessive bebaut und genutzt werden. Sämtliche Kosten, die mit der Ausweisung des Areals als Industriegebiet anfallen, trage das Unternehmen. Das Gelände solle über die Albert-Einstein-Straße erschlossen werden. Die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen würden nicht innerhalb der Gemeinde Grafschaft geschaffen; das Geld fließe vielmehr in die geplante Sanierung der Weinbergsmauern bei Walporzheim. Das sei mit allen Behörden so abgesprochen.
Mit 210 Mitarbeitern – davon sieben Azubis – stellt Soendgen – Stand Ende 2018 – Tag für Tag bis zu 130.000 Tongefäße für den weltweiten Export her. Soendgen-Keramik wird in 70 Ländern angeboten. 2018, im Jahr des 125-jährigen Firmenbestehens, wurde in Gelsdorf ein neuer Showroom eröffnet. In der umgebauten Halle, in der sich vorher ein Hochregallager befand, wurden mehrere kleine Bereiche wie Ladenlokale gestaltet, in denen die Erzeugnisse von SK präsentiert werden. Zu dieser Zeit wird das Unternehmen von Björn Hansen, Enkel des Gründers, gemeinsam mit Ralf Schwinn geführt. Zu den gewandelten Anforderungen hieß es in einem Firmenporträt der Rhein-Zeitung:
- Der Hersteller ... muss dafür sorgen, dass die Ware im Markt attraktiv präsentiert und dann auch gekauft wird. Der Handel erwartet zudem Feinkommissionierung, also viele verschiedene Farben, Größen und Formen in einer Lieferung.[2]
Um Kundenwünsche zu bedienen, beschäftigt Soendgen ein eigenes Designteam, das Trends aufspürt und in Produkte für Innen- und Außenbereiche umsetzt. Und um Ressourcen zu schonen, hat Soendgen ein Energiemanagement eingeführt und investiert in umweltschonende Technologien und sparsame Energienutzung.
Mediografie
- Hans D. Rieveler: Soendgen-Keramik steigert Umsatz um zwölf Prozent – Wachtberger Unternehmen exportiert Blumentöpfe, general-anzeiger-bonn.de vom 7. Oktober 2005
- 125 Jahre Soendgen Keramik – Eine erfolgreiche Mischung aus Moderne und Tradition – Keramikhersteller aus Wachtberg-Adendorf blickt auf eine spannende Firmenhistorie zurück, blick-aktuell.de vom 18. Juli 2018
Weblink
Fußnoten
- ↑ Quelle: Victor Francke: Firmenjubiläum in Gelsdorf – Keramikunternehmen Soendgen wird 125 Jahre alt, general-anzeiger-bonn.de vom 16. Juli 2018
- ↑ Quelle: Gabi Geller: Keramik aus der Grafschaft geht in 70 Länder – Die Firma Soendgen produziert täglich bis zu 130 000 Tongefäße, in: Rhein-Zeitung vom 7. Januar 2019