Tauchglockenschiff „Kaiman“
Das Tauchglockenschiff „Kaiman“, in der Kaiserzeit gebaut, liegt im Rheinhafen St. Goar gegenüber der Loreley. Eigentümer ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen. 1892 gebaut, war das Spezialschiff mehr als ein Jahrhundert lang im Einsatz. Im Jahr 2006 wurde es aus Kosten- und Sicherheitsgründen stillgelegt. Der "Kaiman" ermöglichte es, trockenen Fußes auf dem Flussgrund zu arbeiten.
Sonstiges
Das 44,50 Meter lange und 9,30 Meter breite Spezialschiff ist mehrmals gesunken, wieder geborgen und umgebaut worden. Erst besaß es einen Dampfantrieb. Die in einem Schacht befestigte Tauchglocke hat eine Grundfläche von vier mal sieben Metern; sie kann senkrecht auf die Rheinsohle gesenkt werden, um verloren gegangene Schiffsschrauben, Autowracks und römische Brückenpfeiler zu bergen, um Bodenproben zu nehmen und Tonnen (Bojen) zu verankern oder Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg zu räumen. Ein vergleichbares Spezialschiff ist noch auf dem Rhein im Einsatz: das 1963 gebaute und im Heimathafen Duisburg liegende Tauchglockenschiff „Carl Straat“.
Mediografie
- regionalgeschichte.net: Der historische Taucherschacht "Kaiman"
- Jens Albes: Wohin mit dem alten „Kaiman“? Das 2006 in Ruhestand versetzte Spezialschiff aus dem Kaiserreich steuert auf ein ungewisses Schicksal zu, in: Rhein-Zeitung vom 12. Mai 2018, S. 3