Traumahilfezentrum für Flutopfer (Lantershofen)
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und ihr Gesundheitsminister Clemens Hoch (beide SPD) eröffneten am 6. Dezember 2021 im Studienhaus „St. Lambert“ in Lantershofen ein Traumahilfezentrum für Betroffene des Ahr-Hochwassers vom 14./15. Juli 2021 und für Menschen, die sich nach dem Hochwasser als Helfer engagiert haben.
Anschrift und Lage
Graf-Blankard-Straße 12–22
53501 Grafschaft-Lantershofen
Leitung
Katharina Scharping, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
Chronik
Das Hilfezentrum verstehe sich als niedrigschwelliges Angebot und für die Betroffenen kostenloses Angebot. Das vom Land Rheinland-Pfalz geförderte Traumahilfezentrum arbeitet unter der Leitung der Dr. von Ehrenwall’schen Klinik Ahrweiler und in Zusammenarbeit mit der DRK-Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Bad Neuenahr. Die Leiterin der Einrichtung, Katharina Scharping, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, sagte am Einweihungstag, das neue Zentrum sei „ein Treffpunkt für Betroffene, ohne dass sie direkt in eine Psychiatrie gehen.“ Das Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegekräften und Soziotherapeuten biete offene Sprechstunden für Menschen mit psychischen, medizinischen oder psychosozialen Problemen an, so Scharping weiter. Es gebe auch die Möglichkeit als Gruppe zu kommen. Im Rahmen eines sogenannten offenen Cafés soll zudem ein zwangloser Austausch stattfinden. Bei der Beratungsstelle in Lantershofen soll es allerdings nicht bleiben. Eine Mitarbeiterin fährt mit einem Bus durch das Ahrtal und macht an jedem Tag an einem anderen Ort halt. Außerdem ist geplant, Senioren-Cafés zu besuchen und dort Hilfsangebote zu machen. Das Zentrum soll zunächst fünf Jahre bestehen, also bis Ende 2026.
Bis Ende Januar 2023 wurden im THZ 1826 Einzel- und 114 Gruppenberatungen sowie 30 Fortbildungen durchgeführt.[1]
Mediografie
- Sven Westbrock: Für Betroffene der Flut: Neues Traumahilfezentrum öffnet in Lantershofen, ga.de, 6. Dezember 2021
- Dreyer und Hoch eröffnen Traumahilfezentrum für Flutopfer, focus.de, 6. Dezember 2021
- Scarlet Schmitz: Traumahilfezentrum in der Grafschaft: Therapeuten unterstützen traumatisierte Fluthelfer im Ahrtal, ga.de, 14. Februar 2022
- Wenn die Bilder der Flut im Kopf sind ... Grüne Bundestagsabgeordnete Misbah Khan und Kathrin Henneberger besuchen Trauma-Hilfe-Zentrum, wittich.de (Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler 40/2022)
- Traumahilfezentrum will Menschen nach der Flut Halt geben - Einrichtung hat vor zwei Jahren ihre Arbeit aufgenommen, in: Rhein-Zeitung vom 13. Dezember 2023, S. 19
- Bastian Hauck: Psychotherapeutin zu Ende der Ahrflut-Ermittlungen: „Betroffene sind enttäuscht, traurig, manchmal wütend“, rhein-zeitung.de, 22. April 2024
- Hilko Röttgers: Studie erklärt: So hat sich die Ahrflut auf die Gesundheit der Bevölkerung ausgewirkt, rhein-zeitung.de, 24. April. 2024
- Juliane Hornstein: Tipps vom Traumahilfezentrum: Wie Flutbetroffene mit Nachrichten von Hochwasser umgehen können, ga.de, 30. Oktober 2024
- Juliane Hornstein: Interview zu drei Jahren Traumahilfezentrum Ahrtal: „Es ist normal, nach so einem traumatischen Ereignis psychisch angeschlagen zu sein“, ga.de, 14. Dezember 2024
Weblink
Fußnoten
- ↑ Quelle: Stephan Stegmann: Traumatherapie nach der Flut: „Der Bedarf an psychotherapeutischen Angeboten im Ahrtal ist unverändert hoch“, ga.de, 3. Februar 2023