Vischeltalschule Krälingen
Die Vischeltalschule Krälingen ist eine Mini-Grundschule mit 33 Schülern und 2,5 Lehrerstellen (Stand: September 2015). In der Schule gibt es zwei Kombi-Klassen: Die Kinder der ersten und zweiten Jahrgangsstufe bilden eine, die Kinder der dritten und vierten Jahrgangsstufe die zweite.[1]
Anschrift und Standort
Ahrstraße 87
Kontakt
- Telefon 02643 1089
- Fax 02643 1089
- E-Mail info@vischeltalschule.berg-aw.de
Schulleitung
Rektor: Birgit Klersy, Vorgänger: Alfred Schwanekamp ("Schwani") (bis November 1999)
Lehrer
Katharina Kesternich, Bernadette Schneider, Alexandra Bürvenich, Nadine Lindenberg, Antonie Haape
Trägerin
Sonstiges
Die Schule wird vom Förderverein Vischeltalschule unterstützt.
Chronik
Anfang der 1970er-Jahre war einmal im Gespräch, die Schule zu schließen und die Kinder in die Grundschule "St. Martin" Dernau zu schicken. Wegen erheblicher Proteste wurde von diesem Vorhaben jedoch abgesehen.[2]
Im Januar 2017 stellte das rheinland-pfälzische Bildungsministerium den Entwurf der „Leitlinien für ein wohnortnahes Grundschulangebot“ vor. Danach solle geprüft werden, ob die 41 Grundschulen im Land, die nicht die Mindestgröße von 48 Schülern zählen, weiterhin bestehen dürfen. Einer der Schließungskandidaten: die Grundschule Berg. Bürgermeister Erwin Kessel hofft, dass die Schule erhalten bleibt. Denn die Gemeinde Berg sei verkehrstechnisch so gelegen, dass den Kindern Fahrstrecken zwischen 30 und 60 Minuten mit öffentlichen Bussen zu benachbarten Grundschulen kaum zuzumuten seien. Der CDU-Gemeindeverband Altenahr will bei der nächsten Sitzung des Verbandsgemeinderats Altenahr eine Resolution gegen die Schließung des Grundschulstandortes Krälingen einbringen.[3]
Bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung verabschiedete der Verbandsgemeinderat Altenahr im Februar 2017 eine von der CDU-Fraktion eingebrachte Resolution zum Erhalt der Grundschule. Damit sprach er sich dafür aus, sich gemeinsam mit den Lehrerinnen, Eltern und Ortsgemeinde für den Bestand der Schule einzusetzen. Außerdem fordert er die Landesregierung auf, neue organisatorische und pädagogische Perspektiven zu präsentieren, um kleine Schulstandorte zukunftsfest zu machen und in ihrem Angebot weiterzuentwickeln. „Die Grundschule gehört zum Herzen der Gemeinde und bildet mit der Kindertagesstätte pädagogisch und regional eine Einheit“, hieß es im Text der Resolution. Die Grundschule beteilige sich am Gemeindeleben, und durch ihre Arbeit mit den Kindern sei sie ein Stück Zukunft der Gemeinde. Die Schule leiste einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt vor Ort. Daher sei es „umso wichtiger, dass alle Anstrengungen unternommen werden, um die Grundschule Berg zu erhalten.“ Die nächste Grundschule sei – je nach Ortsteil – 40 bis 60 Minuten entfernt. Die SPD-Fraktion trug die Resolution nicht mit. Einer positiven Prüfung der Grundschule gegenüber sei er zwar aufgeschlossen, „die Resolution der CDU-Fraktion lässt jedoch eine sachliche Herangehensweise an eine solche Prüfung in weiten Teilen vermissen“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Wilfried Schmitz. An einer Resolution, die sinnvolle und sachliche Argumente zum Erhalt der Schule enthalte, wirke die SPD-Fraktion gern mit.[4]
Der Gemeinderat Berg beschloss am 2. März 2017 einstimmig eine Resolution für deren Erhalt der Schule. Die Mandatsträger wiesen in der Resolution darauf hin, dass an der Grundschule in Berg aufgrund altersübergreifender Lerngruppen und geringer Schülerzahlen eine besonders intensive, individuelle Förderung und innovative, altersgerechte Lernkonzepte möglich seien. Vermeintliche Nachteile gegenüber großen Grundschulen würden dadurch in weiten Teilen ausgeglichen. Außerdem gehöre die Grundschule zum Herz der Gemeinde, und zusammen mit der und bilde mit dem Vischeltal-Kindergarten Berg eine pädagogische und regionale Einheit. Die Bedeutung der Vischeltalschule gehe also weit über den pädagogischen Auftrag für die Schüler hinaus. Die Grundschule beteilige sich rege am Gemeindeleben und sei „durch ihre Arbeit mit den Kindern ein Stück Zukunft der Gemeinde.“ Allein die Tatsache, dass die nächsten erreichbaren Grundschulen zwischen 40 und 60 Autominuten entfernt seien, „eigentlich für sich ein Kriterium, die Schule nicht zu schließen“, so Bürgermeister Kessel.[5]
„Im Kampf um den Erhalt der Vischeltalschule ... bekommen Gemeinde und Schulelternbeirat Unterstützung von der CDU in der Verbandsgemeinde Altenahr“, berichtete die Rhein-Zeitung am 22. August 2017. Anlässlich des Tages der Grundschulen in Rheinland-Pfalz hatten sich zuvor Bürgermeister Erwin Kessel, die Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Altenahr, Ingrid Näkel-Surges, die CDU-Verbandsgemeinderatsmitglieder Hubertus Kunz, Ewald Groß, Werner Esser sowie Mitglieder des Schulelternbeirats. Nach dem Schulgesetz müssen Grundschulen mindestens eine Klasse je Klassenstufe umfassen. Ausnahmen können gemacht werden, wenn die Grundschulen die Mindestgrößen nur vorübergehend nicht erreichen oder in „besonderen Fällen“ zu einem Gespräch über die Zukunft der Vischeltalschule getroffen. Bürgermeister Erwin Kessel sagte, am Erhalt dieser Grundschule führe kein Weg vorbei. Besonders ins Gewicht falle, dass die Busverbindung zur nächsten Grundschule 50 Minuten dauere. Aus den Reihen des Schulelternbeirats hieß es, die Vischeltalschule sei für die Familien in Berg, Freisheim und Krälingen von besonderer Bedeutung: „Die Nähe zum Wohnort und das familiäre Klima an unserer Schule bieten unseren Kindern optimale Bedingungen für den Start ins Schulleben.“ Die Teilnehmer verabredeten, an einem Strang zu ziehen, um den Schulstandortes zu erhalten. Ingrid Näkel-Surges sagte, die Landes-CDU fordere, dass die Mindestgröße von Schulen abgesenkt eitf. „Wir brauchen neue organisatorische Möglichkeiten, um kleine Schulen zu erhalten wie die Kooperation mit anderen Schulstandorten oder Kindertagesstätten.“[6]
Siehe auch
Mediografie
- Günther Schmitt: Einschulung in Kraligen: Die Zwergschule lebt, general-anzeiger-bonn.de vom 7. September 2015
- Großes Popcornkino in Krälinger Vischeltalschule, localbook.de vom 20. Dezember 2016
- Beate Au: Kampf um Infrastruktur: Zwergschulen im Ahrkreis bangen um ihre Existenz, rhein-zeitung.de vom 26. Januar 2017
- Grundschule Berg: Bildungsministerium nimmt Stellung – Auf Kritik aus dem VG-Rat Altenahr reagiert Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann, in: Rhein-Zeitung vom 25. Februar 2017
- Beate Au: Der Kampf um die Zwergschulen hat begonnen – Reifferscheid mobilisiert Bürger, Berg setzt auf das Argument zu weiter Schulwege, in: Rhein-Zeitung vom 9. Mai 2017
- Christine Schulze: Zukunftsperspektiven der Gemeinde Berg – Alle kämpfen für die Zwergschule in Berg, general-anzeiger-bonn.de vom 20. Oktober 2017
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Quelle: Günther Schmitt: Einschulung: Die Zwergschule lebt, general-anzeiger-bonn.de vom 8. September 2015
- ↑ Quelle: Beate Au: Zwergschule in Krälingen möchte keiner missen - Gemeinde Berg ist als Träger stolz auf kurze Wege für die Kinder, in: Rhein-Zeitung vom 17. November 2015
- ↑ Quelle: Bildung in Krälingen: CDU kämpft für die Vischeltalschule, general-anzeiger-bonn.de vom 7. Februar 2017
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 23. Februar 2017
- ↑ Quelle: Horst Bach: Gemeinde Berg will um ihre Schule kämpfen – Rat brachte Resolution auf den Weg, in: Rhein-Zeitung vom 4. März 2017
- ↑ Siehe auch: Günther Schmitt: Zwergschulen auf dem Prüfstand: Bergs Ortsbürgermeister setzt sich für Vischeltalschule ein, general-anzeiger-bonn.de vom 23. August 2017