Waberner Bürgersäule

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AW-Landrat Dr. Jürgen Pföhler (Mitte) mit Waberner Bürgern vor der Bürgersäule
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Die Waberner Bürgersäule dient als „bleibender Schmuck und Ausdruck der Zusammengehörigkeit, wo dörfliche Gemeinschaft sichtbar und erfahrbar wird". Das Projekt beruht auf einer Idee des Bildhauers Georg Ahrens, der in der Säule ein „lebendigen Beispiel gemeinschaftlichen und bürgerschaftlichen Engagements“ sieht. Ahrens wandte sich mit seiner Idee, eine Bürgersäule aufzustellen, an den Sportverein Wabern e.V.. Bei einer Mitgliederversammlung entschieden dessen Mitglieder einstimmig, das Projekt in Angriff zu nehmen. Im Rahmen des Heidefestes wurde die Säule am 5. August 2012 an die Bürger übergeben.


Standort

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Chronik

Bei der jährlichen Reinigungsaktion im zeitigen Frühjahr 2012 am Dorfplatz entfernten die Mitglieder des Sportvereins Wabern e.V. einige Büsche, planierten den Untergrund und gruben ein Loch für das Fundament der geplanten Säule. Symbolischer erster Spatenstich war Anfang März 2012. Baugenehmigung und Förderzusagen von Orts- und Verbandsgemeinde sowie Kreisverwaltung Ahrweiler lagen dem Sportverein Wabern e.V. da bereits vor.

Im Rahmen des Heidefestes wurde die Säule am 5. August 2012 an die Bürger übergeben.[1] Der seit 1982 in Wabern lebende Bildhauer Georg Ahrens hatte das ungewöhnliche Projekt initiiert. Der Rhein-Zeitung sagte er bei der Übergabe:

Die Idee ist in vielen Jahren gewachsen. Es hat sich gezeigt, dass sie nur realisierbar ist, wenn die Bürger es wollen. Mit dem Sportverein Wabern habe ich einen Partner gefunden, der dieses Vorhaben von Anfang an unterstützt hat.

Gut fünf Meter hoch wurde die auf einem Basaltsockel stehende sechseckige Säule. Die Etagen mit je 40 mal 30 Zentimeter großen Tuffstein-Reliefs werden von Basalt unterbrochen. 36 Platten gestalteten Waberner Bürger nach eigenen Ideen. Die Motive der Platten sind so unterschiedlich wie ihre Schöpfer. In der Rhein-Zeitung hieß es am 24. Juni 2012:

Der Elektriker hat einen Blitz als Starkstromzeichen, der Arzt einen Äskulapstab mit Schlange, der Vogelzüchter einen Specht, der Flugzeugmechaniker einen Düsenjäger und die Pferdebesitzerin den Kopf eines Pferdes aus dem weichen Stein herausgemeißelt. Verewigt sind unter anderem auch ein Fußball, die Figur eines Handballers, ein Buchen- und ein Eichenblatt, ein Delfin, eine Schwalbe, eine Fichte, ein Schaf, Hammer und Amboss, die Dorfkapelle, die Burg Olbrück und der Vulkan-Expreß. SV-Vorsitzender Schäfer hat die Anfangsbuchstaben seiner Familie in Stein gehauen. Auch der Mond gesellt sich als Motiv dazu, und die Sonne gibt es gleich zweimal.

Georg Ahrens gestaltete einen Wacholderbusch aus Tuffstein, der die Säule als Schlussstein bekrönt. Unter dem Schlussstein wurde ein Rotgussrohr für die Nachwelt verborgen - mit einer Urkunde, die die Namen aller Beteiligten und eine Erläuterung der Bürgersäule enthält.

Seit der Vorlage des Entwurfs für die Säule im Februar 2011 war dem Initiator Georg Ahrens klar, dass die Idee nur dann funktioniert, wenn sich die Bürger beteiligen. Das Interesse war schließlich derart groß, dass nicht alle Interessenten berücksichtigt werden konnten. Denn es waren nur 36 Reliefplatten aus Tuff vorgesehen, die die Bewohner jeweils nach eigenen Vorstellungen gestalten konnten. Das Projekt war jedoch auf Skepsis gestoßen – nicht nur bei Ortsbürgermeister Peter Josef Schmitz. Bei der Übergabe der Säule aber musste Schmitz feststellen: „Dörfliche Gemeinschaft wurde sichtbar und erfahrbar gemacht, es entstand eine künstlerische Gemeinschaftsarbeit von Bürgern für Bürger.“

Johannes Bell, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal, hatte ebenfalls Bedenken. Allein schon die Kombination aus Künstler und Sportverein stimmte ihn skeptisch. Bei der Übergabe sagte er dann:

Ich wurde bald vom Gegenteil überzeugt.„Kollege Schmitz beruhigte mich mit dem Hinweis, dass immer etwas daraus wird, wenn Waberner es anpacken. Und bei einem Besuch konnte ich mir vor Ort selbst ein Bild davon machen, mit welcher Begeisterung hier ans Werk gegangen wurde.

Fritz Langenhorst, Beigeordneter des Kreises Ahrweiler, sagte anlässlich der Übergabe:

Was Sie hier geschaffen haben, ist fantastisch. Sie haben ein Wahrzeichen geschaffen für Wabern, ein sichtbarer Ausdruck von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit.

Markus Schäfer, Vorsitzender des Sportvereins Wabern e.V., dankte bei der Übergabe den wichtigsten Personen des Säulenprojekts: Georg Ahrens für die Idee und die künstlerische Begleitung und Mario Schmitz für seine Tätigkeit als Versetzer.

Nach Einschätzung der Kreisverwaltung Ahrweiler ist die Säule ein „besonders gelungenes, innovatives Projekt des bürgerschaftlichen Engagements." Deshalb wurde das Projekt mehrfach aus dem Förderprogramm "Ländlicher Raum" des Kreises Ahrweiler bezuschusst. Für das fünf Meter hohe neue Wahrzeichen und ihr Umfeld erhielten die Waberner insgesamt 6100 Euro vom AW-Kreis. Bürgergemeinschaft und SV-Mitglieder hätten alle Arbeiten in Eigenleistung erbracht. Dieser Punkt sei wichtig, um Zuschüsse aus dem kreiseigenen Förderprogramm zu erhalten, betonte AW-Landrat Dr. Jürgen Pföhler bei einem Ortstermin.[2]

Weitere Fotos

Mediografie

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 8. August 2012
  2. Quelle: „Starke Gemeinschaftsleistung in Wabern“ - Bürgersäule: Alle Arbeiten in Eigenleistung erbracht - Kreis hat gefördert, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 30. Januar 2014
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