Burg Olbrück

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Hinter Hain ist der Bergfried der Burg Olbrück zu sehen.
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Burg Olbrück aus der Luft
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Das obere Brohltal mit Burg Olbrück und Hain (unten links)
Blick über das Rodder Maar auf den Bergfried der Burgruine Olbrück.
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Mittelaltermarkt auf Burg Olbrück
Das Rodder Maar (Vordergrund) und die Ruine der Burg Olbrück (hinten).
Der Bergfried.
Bis vor ein paar Jahren wurden in der Kastellaney der Burg Rittermahle veranstaltet.
Burgtor im Winter.

Die Burg Olbrück, von der heute noch der Bergfried und Ruinen zeugen, war eine Höhenburg im Brohltal. Sie ist die einzige Eifeler Höhenburg, die vom Rhein aus zu sehen ist, und das Wahrzeichen des Brohltals. Im Mittelalter war sie Mittelpunkt einer zehn Dörfer umfassenden Herrschaft, genannt „Oleburg“ oder auch „Holebriche“. Die Burg steht in beherrschender Lage auf einer 440 Meter hohen Phonolithkuppe, die nach Norden hin steil ins Brohltal abfällt. Im Mittelpunkt der Burganlage steht ein 34 Meter hoher Turm, einer der schönsten Wohntürme der deutschen Burgenarchitektur. Der Aufstieg wird mit einer einzigartigen Aussicht auf die umgebende Eifellandschaft sowie in Rheintal, Ahrgebirge und die Vulkanregion belohnt. Bei günstigem Wetter kann man sogar den Kölner Dom sehen. Die große Anlage mit Turm, Pallas samt Ecktürmen und Vorburg vermittelt immer noch eine gute Vorstellung von der Bedeutung der Reichsherrschaft Olbrück und ihrer mächtigen Herren. Um den Burgberg herum liegen die Orte Hain, Niederdürenbach und Holzwiesen.


Standort

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Eigentümer

Pavol Pavlovic (seit 2012), Vorgänger: Rainer Maria Schlitter

Öffnungszeiten

Die Burganlage ist von April bis 31. Oktober von 11-18 Uhr für Gruppen, Familien und Wanderfreunde geöffnet.

Der Bergfried

Der auf dem Burggelände inmitten von Mauerresten stehende 34 Meter hohe verputzte Turm ist streng genommen kein Bergfried, sondern ein Wohnturm. Er stammt wohl aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und ist damit der älteste erhaltene Teil der Anlage. Aber schon Kelten und Römer dürften Wächter auf der Kuppe platziert haben. Die bis zu fünf Meter dicken Wände des Turms dürften kriegslüsternen Angreifern widerstanden haben. Der Turm kann über eine Wendeltreppe bestiegen werden. In seinem Inneren beherbergt er auf fünf Geschossen ein Museum mit Infos über die Baugeschichte der Burg und die Funktion von Burgen. Ursprünglich befand sich der Eingang, wie bei Wohntürmen üblich, im zweiten Stockwerk und war nur über eine Zugbrücke erreichbar. Heute gelangt man durch das Erdgeschoss ins Turm-Innere.[1]

Geschichte

Wahrzeichen des Brohltals und als markantester Punkt weithin sichtbar ist die Burgruine Olbrück. Vor rund 410.000 Jahren entstand die vulkanische Bergkuppe der Olbrück. Ausgrabungen aus den 1970er Jahren haben römische Baureste in der Kernburg nachgewiesen, so das es als sicher gilt, daß dort einst ein römischer Wachturm stand.

In der wechselvollen Geschichte der Burg führten viele Verpfändungen und Beleihungen zu zahlreichen Besitzwechseln. Diese waren:

  • die Erbauer, die Grafen von Wied (im Jahre 975),
  • die Ritter von Eich und zuletzt
  • die Herren von Bassenheim.
  • Zu napoleonischer Zeit verkaufte die französische Besatzungsmacht die Burg auf Abbruch.
  • Ab 1815 gehörte die Burganlage dem preußischen Staat, der den weiteren Abbruch verhinderte.
  • Um 1878 erwarb der baltische Baron von Eckesparre, ein Nachfahre der Ritter von Eich, die Burg und trug zum Erhalt der Anlage bei.
  • Nach seinem Tod verkauften die Erben die Olbrück vermutlich an Spekulanten wegen des Phonolithbaus.
  • Ab 1956 befand sich die Ruine in Besitz eines Architekten.

Christine Schulze formulierte im General-Anzeiger:

Eine Urkunde aus der Abtei Maria Laach vom Jahre 1112 erwähnt einen Burghardus de Oreburg mit Sitz auf der Burg. Er kam aus dem Geschlecht derer zu Wied und besaß Burg Olbrück bis die Hauptlinie der Familie 1244 erlosch. Danach logierten unterschiedliche Geschlechter auf dem erhabenen Fleck. Namen wie von Brausberg, von Isenburg, von Eppstein, von Virneburg, von Schöneck, von Orsbeck, von Drachenfels reihen sich aneinander. Erben teilten die Anlage untereinander auf, zersplitterten das Anwesen, es wurde zu einer Ganerbenburg mit mehreren Wohngebäuden innerhalb der Mauern. Das führte soweit, dass im 16. Jahrhundert durch Kauf, Verpfändung, Heirat, Erbe kaum ein Überblick über

die Besitzverhältnisse möglich war. Mehr als ein Dutzend Adelsgeschlechter hatten Anteile, Streitigkeiten waren die Folge, bis am 22. April 1555 nach zähen Verhandlungen Burg Olbrück für 15.000 Goldgulden in den alleinigen Besitz der Familie Walbott von Bassenheim kam.[2]

Nachdem das Areal im Jahr 1632 von schwedischen Truppen verwüstet worden war, währte die Freude nicht lange: Bereits ein Jahr später wurde die Burg von spanischen und kurkölnischen Truppen zurück erobert. Unter der Leitung des Kapuzinerpaters Bonitius aus Linz wurden anschließend die Mauern wiederhergestellt, die bei den kriegerischen Auseinandersetzungen gelitten hatten und teilweise eingestürzt waren.

Im Jahr 1689 wurde die Anlage auf Befehl des französischen Generals Marquis Henri d‘Escoubleau zerstört. Mauern wurden abgerissen und Feuer gelegt. Aber die Bewohner verzagten nicht und machten sich bald an den Wiederaufbau. Aus dieser Zeit stammen die Kapelle und der auch als „Palas“ bezeichnete barocke Wohnbau.

Nachdem französische Revolutionstruppen 100 Jahre später das Rheinland besetzt hatten, erklären sie die Burganlage zum Nationaleigentum – bis sie 1804 von der französischen Verwaltung auf Abbruch verkauft wird und als Steinbruch diente. Die weitere Entwicklung fasst Christine Schulze folgendermaßen zusammen:

Nutzungspläne entstehen und zerfallen wieder. Schließlich pachtet die Verbandsgemeinde Brohltal auf Betreiben des damaligen Bürgermeisters Hermann Höfer die Burg, gliedert sie in das Konzept für den Vulkanpark Brohltal/Laacher See ein und lässt sie so weit wie möglich sichern.[3]

Eine Spezialfirma aus Würzburg führte im Frühjahr 2013 Sicherungsarbeiten am Burgturm durch. Ende Februar 2013 war festgestellt worden, dass sich an einigen Stellen im oberen Bereich Verputzteile lösen. Aus Verkehrssicherungsgründen mussten Turm und Umgebung abgesperrt werden. Die Rhein-Zeitung (RZ) berichtete am 6. April 2013:

Die Sicherungsarbeiten begutachtete ... ein Handlungsbevollmächtigter des neuen Burgherren Pavol Pavlovic. Der Geschäftsführer der slowakischen Finanzberatungsfirma P & P Invest hatte die Burgruine ja im Juni 2012 still und leise dem langjährigen Besitzer Rainer Maria Schlitter abgekauft. Damals hieß es bei der Verbandsgemeinde (VG) Brohltal, die die Burgruine bis 2042 gepachtet hat, Pavlovic wolle die „Anlage gastronomisch nutzen“. Zu seinen weiteren Absichten schweigt sich Pavlovic dagegen bis heute aus. Auf mehrere RZ-Anfragen per E-Mail in den vergangenen Monaten reagierte er erst gar nicht. Aus dem VG-Rathaus in Niederzissen heißt es: Pavlovic hat ... der VG noch nicht vorgestellt, was er zukünftig mit der Burgruine vorhat. Auch die Fraktionen im Brohltaler VG-Rat können Pavlovics Vorhaben nicht einschätzen.

Am 1. April 2015 öffneten sich die Burgtore mit einem frischen touristischen Besucherkonzept. Das Kassenhäuschen, erste Anlaufstelle für ankommende Gäste, wurde um einen Kiosk erweitert. Die Kastellaney steht Gruppen, Firmen und Privatpersonen als Mietobjekt zur Verfügung. Als Hauptkraft wurde Elisabeth Hilger aus Oberzissen gewonnen.[4]

Der Kiosk wird 2016 von neuen Inhabern geführt.

Während einer nichtöffentlichen Sitzung des Bauausschusses der Verbandsgemeinde Brohltal im Juni 2016 stellte Zoltan Kosztolanyi, der Handlungsbevollmächtigte des neuen Eigentümers Pavol Pavlovic, die Pläne für die Zukunft der Burgruine vor. Die Sanierung solle mindestens 2,1 Millionen Euro kosten und zwischen zwei und fünf Jahre dauern. Während der Arbeiten bleibe die Burgruine für Besucher geöffnet. „Von VG-Bürgermeister Johannes Bell und Ausschussmitglied Horst Daleki wahr er mehrmals aufgefordert worden, „nach Jahren des Vertröstens doch endlich mal ein schlüssiges Konzept vorzulegen“, wie die Rhein-Zeitung berichtete. Obwohl Kosztolanyi mit drei Architekten und Bauingenieuren ins Rathaus nach Niederzissen gekommen war, blieben bei vielen Ausschussmitgliedern Zweifel, ob die angekündigten Pläne tatsächlich umgesetzt werden. Kosztolanyi sagte der Rhein-Zeitung, die Sanierungsarbeiten würden am Pulverturm und am Haupttor beginnen. Zuvor seien diverse Genehmigungen von den Denkmalschutzbehörden einzuholen. Ob auch eine Baugenehmigung erforderlich sei, das werde noch geprüft. Die Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz könnte in einen Machtkampf ausarten. Derzeit seien die vom Eigentümer beauftragten Fachleute damit beschäftigt, Detailplanungen zu erarbeiten und Aufträge zu erteilen. Möglicherweise könnten die Arbeiten im August 2016 beginnen. Der Kölner Diplom-Ingenieur Reiner Lemke stellte während der Sitzung das Sanierungsgutachten vor, das Pavlovic bei ihm in Auftrag gegeben hatte. Demnach werde die Sanierung des Bergfrieds 785.000 Euro kosten, die der restlichen Burganlage 1,3 Millionen Euro. Lemke sagte, die Sanierungsarbeiten des Bergfrieds im Jahr 2000 seien äußerst dilettantisch durchgeführt worden. In manchen Bereichen der Burgruine müssten die Facharbeiter „jeden Zentimeter mit einem kleinen Hammer abklopfen“. Was aus der Burgruine nach der Sanierung wird, ließ Kosztolanyi offen: „Uns wurde gesagt, dass ein Hotel erlaubt ist“, sagte er, „das müsste aber wirtschaftlich sein.“[5]

Weitere Bilder

Videos

Siehe auch

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Christine Schulze: Weitblick bis zum Kölner Dom – Hoch über dem Brohltal erhebt sich auf einem Phonolithkegel die Burg Olbrück, in: General-Anzeiger vom 9. Oktober 2020
  2. Quelle: Christine Schulze: Weitblick bis zum Kölner Dom – Hoch über dem Brohltal erhebt sich auf einem Phonolithkegel die Burg Olbrück, in: General-Anzeiger vom 9. Oktober 2020
  3. Quelle: Christine Schulze: Weitblick bis zum Kölner Dom – Hoch über dem Brohltal erhebt sich auf einem Phonolithkegel die Burg Olbrück, in: General-Anzeiger vom 9. Oktober 2020
  4. Quelle: Rhein-Zeitung vom 31. März 2015
  5. Quelle: Jan Lindner: Burgherr will Olbrück für 2,1 Millionen sanieren – Pavlovic-Vertreter stellen Pläne im Brohltal vor – Zweifel bleiben – Arbeitsbeginn im August?, in: Rhein-Zeitung vom 18. Juni 2016
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