Walter Kafitz

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Dr. Walter Kafitz (* 5. November 1950 in Kaiserslautern) war von 1994 bis 2009 Hauptgeschäftsführer der Nürburgring-GmbH, Geschäftsführer des Auto, Motor & Sport-Fahrsicherheitszentrums sowie Geschäftsführer der Erlebnispark Nürburgring GmbH & Co. KG.


Vita

  • am 5. November 1950 in Kaiserslautern geboren
  • 1957-1961 Volksschule in Kaiserslautern
  • 1961 -1969 Gymnasium in Kaiserslautern
  • 1969 -1974 Studium der Betriebswirtschaftslehre, Abschluss als Diplom-Kaufmann (Universität Saarbrücken)
  • 1974 -1977 Dissertation zum Dr. rer. oec. bei Prof. Kroeber-Riel, Universität Saarbrücken
  • 1977 Jacobs Kaffee, Bremen - Assistant-Product-Manager
  • 1978 -1980 Henkel, Düsseldorf - Marketing-Assistent, anschließend: Junior-Product-Manager
  • 1980 -1984 Werner & Mertz (Erdal-Rex), Mainz - Product-Manager und Sonderaufgaben bei strategischen Untemehmensfragen
  • 1984 -1989 Johnson wax, Haan - Group-Product-Manager und ab 1987 Verkaufsleiter
  • 1989 -1993 Dura Tufting, Fulda - Marketingleiter und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung
  • 1993-1994 Contecta Agrob-Buchtal-Keramik GmbH, Sinzig, Geschäftsführer

Noch im Frühjahr 2009 ist Kafitz' Arbeitsvertrag bei der Nürburgring GmbH bis 2014 verlängert worden. Im Dezember 2009 hieß es dann, Kafitz werde am Nürburgring "das Steuer abgeben"[1]. Der schon früher in die Kritik des Rechnungshofs geratene Manager werde "auch dafür verantwortlich gemacht, dass nach der geplatzten Privatfinanzierung des 300 Millionen teuren Nürburgrings 2009 die Attraktionen nicht pünktlich fertig wurden." Kafitz, dessen Jahresgehalt bei 300.000 Euro liege, gelte als "der Mann, der die Formel 1 in die Eifel zurückgeholt hat." Zu seinen gescheiterten Projekten gehöre "der Versuch, Fahrsicherheitszentren nach dem Modell Nürburgring in den USA zu betreiben. Die Bike-World, ein Motorradgeschäft samt Fahrtrainingsangeboten, habe "die Nürburgring GmbH Millionen gekostet."

Mit der bevorstehenden fristlosen Entlassung von Kafitz wegen eines Verstoßes gegen den Gesellschaftsvertrag der Nürburgring GmbH werde dem Steuerzahler wohl die Finanzierung einer Abfindung erspart bleiben, schrieb die Rhein-Zeitung am 10. Dezember 2009.

Zu Beginn der Vorwoche war Kafitz lediglich freigestellt worden, ein künftiger Beratervertrag war noch im Gespräch. "Heute dürfte der Aufsichtsrat die fristlose Kündigung auf der Basis frischer Erkenntnisse der vom Land beauftragen Gutachter Ernst & Young beschließen", hieß es dann am 10. November. Kafitz habe "den Aufsichtsrat zumindest nicht vollständig über Gesellschafterkredite von 5,6 Millionen Euro an die Ring-Tochter 'Cash Settlement Ticketing GmbH' (CST) informiert."

Seit Oktober 2012 steht Kafitz wegen Untreue vor dem Landgericht Koblenz. Dort wird die geplatzte Privatfinanzierung des 330 Millionen teuren Nürburgrings aufgerollt. Im September 2013 muss der zu dieser Zeit 62-Jährige seinen Manager-Posten am Red-Bull-Ring in Spielberg/Steiermark wieder räumen – „einvernehmlich“, wie es hieß. Der 2009 nach 15 Jahren am Nürburgring fristlos gekündigte Kafitz war nach kurzem Gastspiel in den Vereinigten Arabischen Emiraten im März 2012 an den Red-Bull-Ring gekommen. Dort managte er Vertrieb und Marketing - für ein Jahresgehalt von 180.000 Euro „plus eine Variable“, wie Kafitz im Nürburgring-Prozess in Koblenz angab.[2]

Würdigungen

Kafitz habe "durch sein unermüdliches Engagement, mit Zielstrebigkeit und Mut, neue Ideen nicht nur zu formulieren, sondern auch konsequent umzusetzen. Er gehört damit zu den Menschen, die selbst in schwierigen Zeiten nicht den einfachsten oder bequemsten Weg wählen, sondern den effektiven", lobte der Vorsitzende des Betriebsrats der Nürburgring-GmbH, Manfred Strack, anlässlich des 15-jährigen Dienstjubiläums im Frühjahr 2009. Die ökologische Zertifizierung des Nürburgrings als einzige Rennstrecke weltweit, die langfristige Sicherung der Formel 1 und vieler weiterer Motorsport-Veranstaltungen sowie der Aufbau neuer Geschäftsfelder, zum Beispiel der zwei Fahrsicherheitszentren, sowie die Einrichtung der Tourist-Info-Zentrale - all das sei untrennbar mit dem Namen Kafitz verbunden. Das neue Boxengebäude, die Mercedes-Arena und die Mercedes-Tribüne, die Erhöhung der Sicherheit an der Nordschleife, das Medical-Center und die großflächige Erschließung des Gewerbeparks am Nürburgring seien weitere Beispiele für die Vielfalt der Projekt, die unter Walter Kafitz realisiert wurden.

Mediografie

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 2. Dezember 2009
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 19. September 2013
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