Wilfried Manheller

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Wilfried Manheller (* etwa 1956) aus Holzweiler wurde zum 1. März 2006 stellvertretender Dienststellenleiter und zugleich Leiter der Kripo und des Bezirksdienstes der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ende Januar 2018, nach 40 Dienstjahren, geht er mit dem Dienstgrad eines Ersten Kriminalhauptkommissars in den Ruhestand. Am Donnerstag, 2. November 2017, verabschiedete sich Manheller mit einer kleinen Feier im Jugendheim Holzweiler von Kollegen und Weggefährten


Vita

Im Jahr 1977 trat Wilfried Manheller in den Polizeidienst des Landes Rheinland-Pfalz ein. Am 1. August 1978 begann Manheller als junger Kriminalbeamter seinen Dienst in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ab 1980 gehörte er als Dienstgruppenleiter dem Polizeipräsidium Mainz an, wo er den Wechsel zur Kriminalpolizei vollzog. Nach siebenjähriger Tätigkeit in der Landeshauptstadt zog es ihn wieder zu seiner Ursprungsdienststelle zurück. Von 1989 bis 1992, noch vor der Neuorganisation der Polizei des Landes Rheinland-Pfalz im September 1993, absolvierte er das dreijährige Studium zum Kriminalkommissar. Als Angehöriger des gehobenen Polizeidienstes wechselte er 1999 zur Kriminalinspektion Mayen. Ab 2002 war Manheller dort Leiter des K3 (Kommissariat zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität).

Im Oktober 2017 zog Manheller, Vater von zwei erwachsenen Töchtern und Großvater von zwei Enkelkindern, in einem Gespräch mit Marion Monreal, Redakteurin beim General-Anzeiger (GA), Bilanz. In dem Beitrag von Marion Monreal hieß es:

Die Festnahmen des „Feuerteufels von der Grafschaft“ – ein aktiver Feuerwehrmann hatte 1988 neun Brände gelegt –, die von vier Autoschiebern mit mehr als 100 gestohlenen Pkw, und die der Motorraddiebe mit 60 geklauten Motorrädern waren solche Fälle, die nur durch den Blick ins Detail und mit Ausdauer geklärt wurden.[1]

Über einen weiteren Fall schrieb Marion Monreal:

Beim Großbrand des Ahrweiler Hotels „Alte Mühle“ an Gründonnerstag 1988 war es im wahrsten Sinne Manhellers Spürnase, die ihn zum Täter, einem 28-jährigen iranischen Hotelangestellen, führte. „Die Geschichte von einer Explosion, die er uns auftischte, konnte nicht stimmen. Mit einem Kollegen schippte ich an Ostern den Schutt weg, bis wir auf den Teppichboden stießen und darunter Benzin rochen, das von ihm als Brandbeschleuniger eingesetzt worden war.“

Auch an den Fall Zurwehme in Remagen, einen der spektakulärsten Kriminalfälle in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, konnte sich Manheller gut erinnern. Marion Monreal schrieb:

Manheller und ein Kollege waren zur „Villa Chatenay“, die dem Mordopfer Kurt Schröder gehörte, geschickt worden, weil der Mann noch vermisst wurde. „Wir wussten ja noch nichts Konkretes. Mein Kollege blieb draußen und ich schaute mich um. Fand ein Loch in der Kellerwand, stieg ein, tastete mich ohne Waffe und ohne Lampe – die lagen noch auf der Dienststelle, weil ich von Zuhause aus zum Tatort gerufen worden war – durch den Keller nach oben und fand auf dem Dachboden die Leiche Schröders. Meine Kollegen haben mich später gefragt, ob ich lebensmüde sei, und ich wusste, dass sie grundsätzlich Recht hatten mit ihren Vorwürfen. Wäre der Mehrfachmörder Dieter Zurwehme noch am Tatort gewesen, hätte das sehr böse enden können.“

In seinem beruflichen Ruhestand wolle er sich u.a. der Arbeit im Pfarrgemeinderat der katholischen Pfarrgemeinde „St. Martin“ Holzweiler widmen, sagte Manheller.[2]

Im Sommer 2018 veröffentliche Manheller sein Buch Willkür, einen historischen Roman. Als erzählte Zeit wählte er die Zeit der Bauernkriege. Der Roman entwickelt sich rund um die fiktive Biografie des Müllersohnes Johannes von Nitz. Manheller selbst wurde in Nitz geboren, und er hat im Jahr 1987 eine Chronik über seinen Geburtsort veröffentlicht. Über Jahre schrieb er immer mal wieder an seinem Roman; Ehefrau Inge war dabei stets seine erste Leserin. Der zweite Band – Titel: „Widerstand“ – war im September 2018 bereits gedruckt. Und ein Thema für seinen nächsten Roman hatte Manheller auch schon: die französische Revolution.[3]

Veröffentlichungen

  • Wilfried Manheller: Chronik des Eifelortes Nitz, 1987
  • Wilfried Manheller: Johannes von Nitz – Willkür, 334 Seiten, ISBN 9781983235481, 12,50 Euro
  • Wilfried Manheller: Widerstand, ISBN 9781717882301, Preis 15,50 Euro

Mediografie

Erster Polizeihauptkommissar Wilfried Manheller wurde verabschiedet – Nach 41 Jahre auf der Jagd nach Ganoven hängt er den Colt an den Nagel – Nicht nur als stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler hatte er jede Menge Kriminalfälle zu lösen, blick-aktuell.de vom 7. November 2017

Fußnoten

  1. Quelle: Marion Monreal: Er hat in seelische Abgründe geschaut: Der Leiter der Ahrweiler Kriminalpolizei, Wilfried Manheller, geht nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand, general-anzeiger-bonn.de vom 28. Oktober 2017
  2. Quelle: Jochen Tarrach: 40 Jahre auf Verbrecherjagd – Kripochef Wilfried Manheller über spektakuläre Fälle und klassische Einbruchsdelikte, in: Rhein-Zeitung vom 4. November 2017, siehe auch: Erster Polizeihauptkommissar Wilfried Manheller wurde verabschiedet – Nach 41 Jahre auf der Jagd nach Ganoven hängt er den Colt an den Nagel – Nicht nur als stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler hatte er jede Menge Kriminalfälle zu lösen, blick-aktuell.de vom 7. November 2017
  3. Quelle: Gabi Geller: Der Kriminalist und die Bauernkriege – Ahrweilers früherer stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion, Wilfried Manheller, ist unter die Autoren gegangen, in: Rhein-Zeitung vom 24. September 2018
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