Adalbert Kurzeja
Dr. Adalbert Franz Kurzeja (* 24. November 1920 in Ratiborhammer/Schlesien, † 12. April 2016 in Andernach) war von 1977 bis 1990 der 47. Abt der Benediktinerabtei Maria Laach.
Vita
Adalbert Kurzeja wurde am 24. November 1920 in Ratiborhammer (Schlesien) geboren. „Seiner schlesischen Heimat ist er bis zuletzt sehr verbunden geblieben und hat in diesem Zusammenhang auch mit großem Einsatz an der deutsch-polnischen Versöhnung nach dem Krieg mitgearbeitet“, hieß es im Nachruf der Rhein-Zeitung. Dieser Einsatz wurde mit der Kardinal-Bertram-Medaille der Apostolischen Visitatur Breslau, dem Schlesierschild der Landsmannschaft Schlesien, der Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen, der Ehrenbürgerschaft seines Heimatortes Ratiborhammer und 2015 mit der Ehrenmedaille der Universität Wroclaw (Breslau) honoriert.[1]
Nachdem er mit einem Theologiestudium in Breslau begonnen hatte, musste Kurzeja zum Reichsarbeitsdienst. Von 1940 bis 1945 war er Soldat. Am Ende des Zweiten Weltkrieges geriet er in Italien in englische Gefangenschaft. Als Freiwilliger nahm er am Wiederaufbau der Abtei Montecassino teil. Ab 1946 studierte Kurzeja an der Gregoriana in Rom Theologie; dort war er Mitglied des Collegiums Germanicum. Am 10. Oktober 1951 wurde er in Rom zum Priester geweiht. 1952 trat Adalbert Kurzeja in die Benediktinerabtei Maria Laach. Am 11. Februar 1954 legte er dort seine zeitliche und am 19. August 1956 seine feierliche Profess ab.
Im Kloster übernahm er die Ämter des Bibliothekars und Sakristans, später dann des Zeremoniars. Daneben promovierte er 1967 bei Professor Balthasar Fischer in Trier in Liturgiewissenschaft. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent bei Professor Fischer und dann am Liturgischen Institut in Trier – bis er am 15. Februar 1977 zum 47. Abt der Benediktinerabtei Maria Laach gewählt wurde. Die Abtsbenediktion erfolgte am 20. März 1977 durch den Trierer Bischof Dr. Bernhard Stein. Am 4. November 1990 legte er sein Amt aus Altersgründen nieder.
Adalbert Kurzeja starb am Dienstag, 12. April 2016, nach schwerer Krankheit im Alter von 95 Jahren in Andernach. Von seinem Lebensalter und vom Zeitpunkt der Priesterweihe her war Adalbert Kurzeja zum Zeitpunkt seines Todes der älteste Mönch von Maria Laach. Bis kurze Zeit vor seinem Tod half er noch in der Sakristei mit, der seine besondere Liebe galt.
Mediografie
- Emmanuel von Severus: Mitten unter den Seinen, wie einer, der dient Bischof Dr. Bernhard Stein weihte den 47. Abt von Maria Laach, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1978
- Emmanuel von Severus: Dem 47. Abt von Maria Laach Dr. Adalbert Kurzeja zum 60. Geburtstag am 24.11.1980 - In der Jahreschronik geblättert ..., in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1981
- Emmanuel von Severus: Abschied und Gruß: Zum Abtswechsel in Maria Laach, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1992
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Quelle: Maria Laach trauert um Abt emeritus Adalbert Franz – Kloster 95-Jähriger nach schwerer Krankheit verstorben – 13 Jahre im Amt, in: Rhein-Zeitung vom 14. April 2016