Clemens de Lassaulx
Clemens de Lassaulx (* 11. Dezember 1809 in Diez, † 5. Januar 1906 in Adenau), Oberförster in Adenau, hat das Bild der Eifel mitgeprägt. Zu seiner Zeit war die heute waldreiche Ahreifel von verödeten Flächen geprägt. De Lassaulx wird häufig als „Vater des Eifelwaldes“ bezeichnet. Er hat auch das Prinzip der Nachhaltigkeit in die Bewirtschaftung der Eifelwälder gebracht. Ihm zu Ehren wurde auf dem Kirchberg bei Adenau eine Schutz- und Wanderhütte nach ihm benannt.
Sonstiges
Im Jahr 1844 trat Clemens de Lassaulx, ein Förstersohn aus Diez, die Kreisförsterstelle in Adenau an. Der neue Förster brachte das Gedankengut von Hans Carl von Carlowitz in die Eifel. Der hatte bereits im Jahr 1713 das Prinzip der Nachhaltigkeit formuliert und als Grundprinzip der Forstwirtschaft gefordert. De Lassaulx setzte diese Idee in Adenau in die Praxis um. Waldbewirtschaftung ging für ihn weit über die kurzfristige Nutzung des Waldes für Bau- und Brennholz hinaus.[1]
Wegen der schwierigen Lebensbedingungen in der Eifel war im öffentlichen Wald bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts viel Holz gestohlen worden, das überwiegend als Brennholz genutzt wurde. Denn zur Verhüttung von Eisenerz waren beträchtliche Mengen an Holzkohle notwendig. Das führte dazu, dass das Bild der Eifel von großflächigen Niederwaldflächen geprägt war. Diese Flächen wurden von Schafherden beweidet; deshalb sind junge Triebe gleich wieder abgefressen worden. Die Schafe fraßen aber auch die Kräuter. Das führte dazu, dass große Flächen verödeten und verkarsteten.
De Lassaulx erkannte, dass Nachhaltigkeit nicht nur im Sinne der Wirtschaftlichkeit verstanden werden darf, sondern dass sie auch ökologische und soziale Aspekte beinhaltet. Gegen anfängliche Widerstände in der Bevölkerung forstete de Lassaulx große Ödflächen mit Nadelbäumen auf. Während seiner 42-jährigen Dienstzeit vergrößerte er die ihm anvertraute Waldfläche um ein Viertel auf rund 15.100 Hektar.
Zusammen mit dem damaligen Landrat Fonck beschloss de Lassaulx, den Wald als Geldquelle für ein neues Hospital in Adenau zu nutzen. Auch privat schenkte er dem Hospitalfond Adenau zahlreiche seiner Grundstücke.
Siehe auch
- Clemens-de-Lassaulx-Gedenkstein
- Clemens-de-Lassaulx-Wanderweg
- De-Lassaulx-Hütte Adenau
- Portal „Forstwirtschaft im Kreis Ahrweiler“
Mediografie
- Walther Ottendorff-Simrock: Clemens von Lassaulx. Ein Beitrag zur Lebensgeschichte des „Vaters des Eifelwaldes“, in: Eifeljahrbuch 1959
- Jakob Rausch: Ein Ehrenblatt für den Kreisoberförster Clemens de Lassaulx (1809 -1906), in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1963
- Barbara Otzen/Hans Otzen: Berühmte Eifeler und ihre beachtlichen Taten, 288 Seiten, 32 farbige Bildtafeln, Hardcover, 9,95 Euro, Regionalia Verlag Rheinbach, ca. 2015
- Karl Leopold Kaufmann: Die köstliche Adenauer Zigarre – Noch etwas vom Oberförster Clemens von Lassaulx, in: Eifel-Kalender 1930, S. 30f.
- Horst Happe: Kreis-Oberförster Clemens de Lassaulx (1809-1906) - der Begründer des Eifelwaldes - Auch in Adenau unvergessen, in: Die Eifel, 115/2020, 1, Seite 30-34
Weblinks
- Wikipedia: Clemens de Lassaulx
- wald-rlp.de: Kreisförster Clemens de Lassaulx (1809-1906) - "Der Vater des Eifelwaldes"
Fußnoten
- ↑ Quelle: Eifel verdankt de Lassaulx ihren Wald - Landschaft Diezer brachte Grundprinzip der Forstwirtschaft in die Region, in: Rhein-Zeitung vom 10. Februar 2012