Jakob Rausch
Jakob Rausch (* 27. Januar 1889, † 19. Februar 1986) war vom 1. Januar 1932 bis 15. April 1954 Rektor der Aloisius-Grundschule Ahrweiler. Außerdem war er Kreisbeauftragter für Naturschutz, Kreisarchivar und Heimatkundler des Kreises Ahrweiler.
Vita
Jakob Rausch wurde am 27. Januar 1889 in Hausten im Nettetal geboren. Nach einer behüteten Kindheit und Jugend besuchte er von 1903 bis 1909 die Seminarpräparandenanstalt in Münstermaifeld sowie das Königliche Lehrerseminar. Erste pädagogische Erfahrungen sammelte er danach als Leiter einer kleinen, einklassigen Dorfschule in Dalberg im Kreis Kreuznach. Nach weiteren Examen wurde er 1914 Rektor der Volksschule in Herdorf/Sieg und 1920 Leiter der dortigen Mittelschule. 1932 wurde Rausch Rektor der Aloisius-Grundschule Ahrweiler.[1]
Von 1946 bis 1950 war Rausch Dozent an der Pädagogischen Akademie Bad Neuenahr, wo er jungen Pädagogen nach dem Krieg Mut zum Neuanfang machte. Die Pädagogische Akademie stand einst gegenüber dem heutigen Kaufhaus Moses Bad Neuenahr, also dort, wo heute das VitAHRis-Gebäude steht. 1950 wurde Rausch Akademie-Schulrat.
Von 1936 bis 1973 war er Kreisbeauftragter für Naturschutz. Nach seiner Pensionierung ging er in den Jahren von 1955 bis 1973 als Kreisarchivar seinem Hobby, der Heimatkunde, nach, er schriebt für das Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler und veröffentlichte 1958 eine Heimatkunde des Kreises Ahrweiler für Schule und Haus. Im Vorwort zu diesem Buch schrieb Rausch im Jahr 1958: „Lebensvolle Heimatkunde erschließt nicht nur die Heimat, sondern entwickelt auch ein gesundes Verhältnis zum Vaterland und zur Welt.“ 1969 veröffentlichte er das Heimatbuch der Stadt Ahrweiler.
Rausch starb am 19. Februar 1986 im Alter von 97 Jahren.
Ehrungen und Auszeichnungen
1954 wurde Rausch mit dem päpstlichen Orden „Pro ecclesia et Pontifice" ausgezeichnet. Im Jahr 1959 wurde er darüber hinaus von Landrat Werner Urbanus mit dem Bundesverdienstorden I. Klasse ausgezeichnet. Anlässlich seines 80. Geburtstages wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Ahrweiler ernannt. „In Verehrung und Dankbarkeit erhalten Sie heute die höchste Auszeichnung, die eine Stadt zu vergeben hat: die Würde des Ehrenbürgers. Die Stadt Ahrweiler ist stolz und glücklich, einen Mann wie Sie in ihrer Mitte zu wissen“, sagte der damalige Stadtbürgermeister Wilhelm Helfmann anlässlich der Ernennung zum Ehrenbürger. Die Stadt Bad Neuenahr verlieh Rausch ihren Wappenteller, und der Kreis Ahrweiler verlieh ihm den Wappenteller des Landkreises Ahrweiler.
Außerdem wurde in Ahrweiler eine Straße nach ihm benannt: die Jakob-Rausch-Straße.
Veröffentlichungen
- Beiträge von Jakob Rausch im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler
- Jakob Rausch: Was uns der "Militärpaß" von Michael Kültz aus der Franzosenzeit 1794-1814 erzählt, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1968
- Jakob Rausch: Heimatbuch der Stadt Ahrweiler, Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ e. V. (Hrsg.), 616 Seiten, Warlich-Verlag 1965
Siehe auch
- Die Schutzhütte Jakob Rausch steht auf dem Steinthalskopf südlich von Walporzheim, ganz in der Nähe des Aussichtsturms Steinthalskopf.
- Jakob-Rausch-Straße in Ahrweiler
Mediografie
- Harry Lerch: Schatzbewahrer der Heimat. Ein Gedenk- und Dankblatt für Jakob Rausch, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1960
- Harry Lerch: Jakob Rausch Ehrenbürger von Ahrweiler, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1970
- Johannes Friedrich Luxem: In Memoriam: Jakob Rausch, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1987
- Hans-Georg Klein: Jakob Rausch, in: ders.: Ahrweiler Lebensbilder, 160 Seiten, 69 Abbildungen, 2014, 19,95 Euro, ISBN 978-3-930376-91-9, Seiten 105 f.
- Er beschenkte andere gern - Ehrenbürger Rektor Jakob Rausch feierte 97. Geburtstag, in: Rhein-Zeitung, 28. Januar 1986
Fußnoten
- ↑ Quelle: Jochen Tarrach: Jakob Rausch wurde besondere Ehrung zuteil - Gleichnamige Straße gehört zum Stadtkern – Engagement für Jugend und Natur, in: Rhein-Zeitung vom 18. August 2011