Erich Klausener

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Dr. Erich Klausener (* 25. Januar 1885 in Düsseldorf, ermordet am 30. Juni 1934 in Berlin) war von 1917 bis 1919 Landrat des damaligen Kreises Adenau. Das Staatliche Dr.-Erich-Klausener-Gymnasium und die Dr.-Klausener-Straße in Adenau wurden nach ihm benannt. Und im des Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) in Berlin gibt es einen nach ihm benannten Klausener-Saal.


Vita

Erich Klausener entstammte einer wohlhabenden Düsseldorfer Familie. Nach der Reifeprüfung im Jahr 1903 studierte er in Bonn, Berlin und Kiel Jura. 1911 promovierte er in Würzburg. 1914 heiratete er Hedwig Kny. Es folgten drei Jahre Kriegsdienst, bevor er als Landrat nach Adenau kam.[1]

Klausener war gläubiger Katholik rheinischer Prägung und gehörte zu den profiliertesten Gestalten des Katholizismus der Weimarer Republik. In der schweren Zeit nach dem 1. Weltkrieg war er mutiger und sehr anerkannter Landrat in Adenau (Eifel) und danach in Recklinghausen. Seine hervorragenden politischen Fähigkeiten machten auf ihn aufmerksam; 1924 wurde er nach Berlin berufen. Als Ministerialdirektor arbeitete er in verschiedenen Ministerien.

Bereits im Jahr 1927 verfasste Klausener im Berliner Innenministerium einen Runderlass, in dem er Hitler verbot, in öffentlichen Versammlungen als Redner aufzutreten. Als Leiter der Polizeischule im Preußischen Innenministerium Berlin unternahm Dr. Klausener 1931 zusammen mit Dr. Robert Kempner (dem späteren US-amerikanischen Anklagevertreter beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozess) den Versuch, Hitler als unerwünschten Ausländer aus Deutschland ausweisen zu lassen.

Dr. Erich Klausener war Mitbegründer und Vorsitzender der Katholischen Aktion in Berlin, der Laienbewegung der Berliner Katholiken, die auch den Katholikentag 1934 ausrichtete. Auf der Galopprennbahn in Hoppegarten bei Berlin hielt er am 24. Juni 1934 er vor 60.000 Teilnehmern dieses 32. Märkischen Katholikentags eine begeisternde Rede, in der er die Rassen- und Kirchenpolitik der Nazis anprangerte. Wenige Tage später, am 30. Juni 1934, wurde Klausener von der Gestapo in seinem Dienstzimmer im Reichsverkehrsministerium ermordet.[2]

Siehe auch

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Rheinische Geschichte/Persönlichkeiten: Erich Klausener, aufgerufen am 22. Januar 2016.
  2. Quelle: Pressemitteilung des Freundeskreises „Gedenken Dr. Erich Klausener“ Hoppegarten vom 28. Mai 2009.
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