Feuerwehr-Drohnengruppe des Kreises Ahrweiler

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Bei einer Übung am 16. Oktober 2020 in Bad Bodendorf

Die im Frühjahr 2020 gegründete Feuerwehr-Drohnengruppe des Kreises Ahrweiler ist bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Bodendorf angesiedelt. Die knapp 20.000 Euro teure Ausrüstung, die der Kreis Ahrweiler der Drohnengruppe zur Verfügung stellt, besteht aus zwei signalorange lackierten Hexakoptern, also Drohnen mit sechs Propellern, und insgesamt drei Kameras. Drohnen, Kameras, Ladegeräte, Notebook-Computer, Display und das übrige Equipment sind in einem Rollcontainer verstaut. Der wird bei Einsätzen aus dem Fahrzeug geholt und unter einem Zeltdach aufgestellt. Ein aufklappbarer Tisch bietet Platz für den Monitor. Auf dem ist bei Einsätzen und Übungen das Video zu sehen, das die Drohne live vom Himmel herunter sendet.


Chronik[1]

2018 fragte Andreas Braun, seit Dezember 2010 Stadtwehrleiter in Sinzig, bei den Bodendorfer Kameraden an, ob sie Interesse hätten, eine Drohnengruppe zu gründen. Die sollte nicht nur in dem Badeort und in der Stadt Sinzig, sondern kreisweit eingesetzt werden können. Die neue Drohnengruppe sollte nämlich nicht direkt an die Sinziger Feuerwehrzentrale oder eine andere Schwerpunktwehr im AW-Kreis angedockt werden, weil die ohnehin weitgehend ausgelastet und bereits in die überörtliche Brandschutzhilfe eingebunden sind. „Deshalb haben wir Ausschau nach einer leistungsstarken Wehr aus der zweiten Reihe mit verkehrsgünstiger Lage und einem geeigneten Fahrzeug gehalten“, sagte Michael Zimmermann (KFI) aus Rolandswerth, seit Juni 2018 Kreisfeuerwehrinspekteur des Kreises Ahrweiler, dem General-Anzeiger. Mit 40 Aktiven sei die Bodendorfer Wehr personell gut aufgestellt, ihr Gerätehaus stehe nur wenige Meter von der Ahrtalstraße B 266 und nicht weit von B 9 und A 61 entfernt und sie verfüge – neben zwei weiteren Fahrzeugen – über ein Mehrzweckfahrzeug vom Typ MFZ. Das könne, je nach Bedarf, mit Pumpen, Schläuchen oder Sandsäcken beladen werden. Oder eben mit einem Drohnen-Rollcontainer, der über die Heckklappe des Fahrzeugs, die als Rampe heruntergeklappt wird, rasch aus dem Fahrzeug herausgefahren werden kann.

„Wir haben zunächst gezögert, diese Aufgabe zu übernehmen, weil wir nicht sicher waren, ob wir ihr gewachsen sind“, sagte Wehrführer René Schmitt dem GA. Nach reiflicher Überlegung hätten die Bodendorfer jedoch zugesagt – „auch deshalb, weil wir über die Drohnengruppe vielleicht junge Leute für die Feuerwehr interessieren können.“

An drei Ausbildungstagen im Frühjahr 2020 haben die Bodendorfer gemeinsam den vom Gesetzgeber geforderten Drohnen-Führerschein gemacht. Den muss jeder vorlegen können, der eine Drohne mit einem Gewicht von mehr als zwei Kilogramm aufsteigen lasst. Anschließend haben sie bei wöchentlichen Treffen – in der Nähe des Soldatenfriedhofs an der Ahr etwa und auf einer großen landwirtschaftlich genutzten Fläche oberhalb des Dorfes – den ganzen Sommer über den Umgang mit der Ausrüstung trainiert. Demnächst wollen die Bodendorfer üben, wie man mit Kopter und Wärmebildkamera Vermisste sucht – Verwirrte zum Beispiel, die ziellos durch Felder und Wälder irren, und Menschen, die sich, nach schweren Verkehrsunfällen auf der Autobahn traumatisiert vom Unfallort entfernt haben.

Ihren ersten Einsatz hatte die Drohnengruppe beim Brand des Thermalbadehauses am 21./22. September 2020 in Bad Neuenahr.

Siehe auch

Portal „Feuerwehrwesen im Kreis Ahrweiler“

Fußnoten

  1. Quelle: Anton Simons: Das fliegende Auge der Feuerwehr – Neue Drohnen-Einsatzgruppe ist in Bad Bodendorf stationiert. Premiere beim Brand am Thermalbadehaus, in: General-Anzeiger vom 22. Oktober 2020
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