Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler
Das Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Arbeitgeber von etwa 170 Bediensteten und 24 Auszubildenden (Stand: Oktober 2015), ist für den gesamten Landkreis Ahrweiler zuständig. Das Amt ist eines von 37 Finanzämtern in Rheinland-Pfalz. Übergeordnete Behörde ist die Oberfinanzdirektion Koblenz. Zum gesamten Steueraufkommen all dieser Ämter trug Ahrweiler im Jahr 1998 mit einem Steueraufkommen von 370 Millionen Mark 1,33 Prozent bei. Klingt nicht nach viel. Dennoch leistete das Finanzamt Ahrweiler unter den Finanzämtern im Land, die keine Kapitalgesellschaften veranlagen, den größten Beitrag zum gesamten Aufkommen. Das mag auch daran liegen, dass die Steuerbeamten aus Ahrweiler auch für die Spielbank-Abgabe aus der Spielbank Bad Neuenahr zuständig sind; acht Mitarbeiter des Finanzamts kümmern sich ausschließlich um diesen Bereich. Für die Steuerfahndung im Kreis Ahrweiler ist nicht das Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler, sondern das Finanzamt Koblenz zuständig.
Anschrift und Standort
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Ahrweiler)
Kontakt
- Telefon 02641 382-0
- Fax 31583
- E-Mail Poststelle@fa-aw.fin-rlp.de
Öffnungszeiten Service-Center
- Montag bis Mittwoch 8-17 Uhr
- Donnerstag 8-18 Uhr
- Freitag 8-13 Uhr
Leitung
Vorsteher: Elke Karpinsky-Wirth (ab 1. November 2019), Vorgänger: Michael Bathe (ab Juni 2015), Caroline Philipps (ab August 2011), Dr. Thomas Drysch (acht Jahre lang bis Januar 2011), Günter Krämer
stellvertretender Leiter: Christoph Knauf, Vorgänger: Dr. Stephan Canz, Simone Spier, Michael Bathe (2003-2006)
Auszeichnungen
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Staatssekretärin Dagmar Wöhrl übergaben dem Projektleiter Rainer Probst im Juni 2009 das Zertifikat "audit berufundfamilie".
Sonstiges
Das Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler ist zuständig für 23.000 abhängig Beschäftige im Kreis Ahrweiler sowie für 20.000 Gewerbebetriebe und Arbeitnehmer mit zusätzlichen Einnahmen aus Vermietung und Verpachung sowie aus Kapitalerträgen. Seit 1. Januar 2000 ist das Amt darüber hinaus für 1100 Kapitalgesellschaften mit Sitz im Kreis Ahrweiler sowie für 650 Vereine aus dem aus dem Ahrkreis zuständig; sie wurden bis dahin vom Finanzamt Mayen aus bearbeitet.
Zuständigkeitsbereiche:
- Einkommensteuer
- Umsatzsteuer
- Spielbankabgabe
- Körperschaften (seit 1. Januar 2000)
- Vereine (seit 1. Januar 2000)
Dennoch kümmern sich die Beamten aus Ahrweiler längst nicht um sämtliche Steuerarten. Die Erbschaftssteuer ist nach wie vor Sache des Finanzamts Koblenz, Kfz-Steuer wird von Neuwied aus bearbeitte und um die Gewerbesteuer kümmern sich Städte und Gemeinden. Nicht einmal eine eigene Kasse haben die Ahrweiler; seit etlichen Jahren schon werden Steuerzahlungen nämlich über die Finanzkasse Neuwied abgewickelt. Steuern und Abgaben sind also an die Finanzkasse Neuwied zu entrichten.
Das Amt hat ca. 165 Mitarbeiter, davon 30 Teilzeitkräfte. Übergeordnete Behörde ist die Oberfinanzdirektion Koblenz (OFD). Der Altbau stammt aus dem Jahr 1954, 1986 Renovierung, Umbau und Erweiterung. Im Frühjahr 1998 wurde eine Informations- und Annahmestelle eröffnet.
Chronik
Im April 2013 arbeiten 155 Bedienstete und 15 Azubis für das Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das Gesamtvolumen der eingezogenen Steuern lag im Jahr 2012 bei 336 Millionen Euro. Das waren fünf Millionen Euro (1,5 Prozent) mehr als im Jahr zuvor und sogar 69 Millionen Euro mehr als im Jahr 2009. Rund 90 Millionen Euro kamen im Jahr 2012 direkt bei den Kommunen des Kreis Ahrweiler an – 5,9 Prozent mehr als im Jahr 2011. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer lagen im Jahr 2012 mit rund 27 Millionen Euro um 6,8 Prozent höher als im Jahr zuvor. Die Einnahmen aus der Umsatzsteuer lagen im Jahr 2012 bei rund 145 Millionen Euro und damit um 2,8 Prozent über dem Jahr 2011 (141 Millionen Euro). Das Lohnsteuer-Aufkommen lag im Jahr 2012 bei rund 96 Millionen Euro (Vorjahr: 91 Millionen Euro). Die Einnahmen aus der Körperschaftsteuer lag nahezu unverändert bei 17 Millionen Euro. Die Einnahmen aus der veranlagten Einkommensteuer (Einzelunternehmen, Freiberuflern und Handwerksunternehmen) belief 2012 auf etwa 46 Millionen Euro (Vorjahr: 48 Millionen Euro). Etwa 47.000 Einkommen- und Körperschaftsteuererklärungen gingen im Jahr 2012 beim Finanzamt in Ahrweiler ein. Die Bearbeitungszeit lag bei durchschnittlich 41,4 Tagen bei klassischen Steuererklärungen und bei 33,33 Tagen, wenn die Erklärung auf elektronischem Weg über das Elster-Verfahren übermittelt wurde.[1]
Acht Nachwuchskräfte starteten im August 2014 im Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler ein dreijähriges Studium zum Diplom-Finanzwirt auch an der landeseigenen Fachhochschule für Finanzen in Edenkoben: Theresa Dünker, Pascal L’ Hermitte, Sarah Ritzdorf, Verena Ritzdorf, Michelle Berger, Sebastian Schmitz, Ines Hüllen und Daniel Cleff.[2]
Die Steuereinnahmen des Finanzamts Bad Neuenahr-Ahrweiler stiegen im Jahr 2017 abermals. Mehr als 430 Millionen Euro wurden insgesamt auf das Konto der Behörde überwiesen. Im Jahr zuvor meldete das Finanzamt Ahrweiler bereits einen Spitzenwert von 412 Millionen Euro. Mit rund 177 Millionen Euro ist die Umsatzsteuer im Jahr 2017 erneut größte Einnahmequelle, gefolgt von der Lohnsteuer mit knapp 125 Millionen Euro.[3]
Die Bürger seien mit dem Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler sehr zufrieden und gäben ihm im Durchschnitt die Schulnote 2,1. Das berichtete die Rhein-Zeitung am 17. Juni 2020. Das sei das Ergebnis einer einjährigen Online-Bürgerbefragung zu den Finanzämtern, an der rund 12.300 Bürger aus Rheinland-Pfalz teilgenommen hätten. Die Mitarbeiter hätten für ihre Freundlichkeit und Fachkompetenz die Noten 1,6 und 1,8 erhalten. Neben der fachlichen Kompetenz der Mitarbeiter sei den Bürgern aber auch die telefonische Erreichbarkeit ihres Finanzamtes wichtig. Verbesserungsbedarf hätten die Befragten bei der Verwaltungssprache gesehen. Insbesondere in Schreiben und bei den Erläuterungen im Steuerbescheid – vor allem in Fällen, in denen das Finanzamt von der Steuererklärung abgewichen ist. In diesem Punkt sei lediglich die Note 3,1 vergeben worden.
Im September 2020 zählt das Amt 155 Mitarbeiter, darunter etwa 30 Nachwuchskräfte. Das Finanzamt hat außerdem die Spielbankaufsicht. Das Jahressteueraufkommen im Einzugsbereich des Finanzamts Ahrweiler betrug 2019 rund 523 Millionen Euro. Mit rund 193 Millionen Euro war die Umsatzsteuer dabei die größte Einnahmequelle.[4]
Beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 wurden Keller und Erdgeschoss des Finanzamts überflutet.[5]
Weitere Bilder
Mediografie
- Steuern: Ahrkreis-Kommunen spüren den Aufschwung, rhein-zeitung.de vom 17. August 2011
- 14 Einkommensmillionäre leben im Ahrkreis, rhein-zeitung.de vom 13. Oktober 2011
- Katrin Steinert/Christian Koniecki: Neun Steuersünder offenbarten sich – Finanzamt Drastischer Rückgang in 2016, in: Rhein-Zeitung vom 11 März 2017
- 224 rheinland-pfälzische Nachwuchsbeamte starten dreijähriges duales Studium – Studienstart im Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler, blick-aktuell.de vom 13. Juli 2018
- Landesweiter Ausbildungsstart in der rheinland-pfälzischen Steuerverwaltung – Neue Azubis für das Finanzamt, blick-aktuell.de vom 9. Oktober 2018
- Uta Effern-Salhoub: Steuergeld in der Region: Finanzamt Ahrweiler nimmt 51 Millionen Euro mehr ein, general-anzeiger-bonn.de vom 7. März 2020
- Nicolaj Meyer: Cum-Ex-Geschäfte: Dreckige Finanztrixereien auch im Ahrkreis, rhein-zeitung.de, 9. März 2020
- Große Zufriedenheit mit dem Finanzamt Bad Neuenahr-Ahrweiler – Ergebnisse der landesweiten Bürgerbefragung liegen vor, blick-aktuell.de, 19. Mai 2020
- Beate Au: Wann öffnet das Finanzamt wieder für Bürger? Sanierung der Flutschäden zieht sich wegen Mangel an Handwerkern hin, in: Rhein-Zeitung vom 12. Dezember 2022
- Victor Francke: Finanzamt steigert Einnahmen auf 581 Millionen Euro, ga.de, 3. April 2024
Weblink
http://www.finanzamt-ahrweiler.de
Fußnoten
- ↑ Quelle: Frieder Bluhm: Gute Konjunktur lässt Steuern im Ahrkreis sprudeln - Finanzamt meldet steigende Einnahmen, in: Rhein-Zeitung vom 18. April 2013
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 21. August 2014
- ↑ Quelle: General-Anzeiger vom 20. Februar 2018
- ↑ Quelle: Finanzamt hat neue Chefin – Finanzministerin beruft Elke Karpinsky-Wirth, in: General-Anzeiger vom 14. September 2020
- ↑ Quelle: Stephan Stegmann: Ahrweiler erzählen von den Folgen der Flut: „Höre ich nachts Regen, ist es besonders schlimm“, ga.de, 9. Februar 2022