Frauenselbsthilfe nach Krebs Bad Neuenahr-Ahrweiler
Die Frauenselbsthilfe nach Krebs Bad Neuenahr-Ahrweiler, die sich dem deutschlandweiten Verband „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ angeschlossen hat, wurde im Juli 2009 als landesweit 44. Gruppe dieser Art gegründet. Ziel der Gruppe ist es, neu erkrankte Frauen nach dem Schock der Diagnose „aufzufangen“, sie über Hilfen zur Bewältigung ihrer Krankheit zu informieren und in ein Leben mit oder nach Krebs zu begleiten. Denn die Diagnose Krebs trifft die Frauen meist unvermittelt und zwingt sie, unbekanntes Land zu betreten. Es müssen nicht nur der Schock der Diagnose bewältigt und der Alltag neu gestaltet werden, die erkrankte Frau wird zudem mit Angst und Ungewissheit konfrontiert. Kommunikation und Erfahrungsaustausch sollen helfen, Wissen und Kraft für ein neues Leben mit und nach dem Krebs zu erlangen.
Ansprechpartnerinnen
- kommissarische Gruppenleiterin: Bärbel Peil, E-Mail b.peil@frauenselbsthilfe.de, Telefon 0171 3252053,
- zweite Gruppenleiterin: Edith Natschke, E-Mail norbert.natschke@freenet.de, Telefon 02641 4184, und
- Renate Haag, E-Mail r.haag18@googlemail.com, Telefon 02642 44991
Sonstiges
Unterstützt wird die Gruppe von Dr. Josef Spanier, dem Chefarzt des Brustzentrums Mittelrhein am Krankenhaus „Maria Hilf“ Bad Neuenahr, und Oberin Dr. Birgit Schmid. Seit Februar 2009 treffen sich dort regelmäßig an Krebs erkrankte Frauen, um sich unter Betroffenen auszutauschen. Oberin Dr. Schmid:
- Eine Krebserkrankung bringt vielfaches Leid mit sich und wirbelt das Leben sozusagen durcheinander. Es werden Fragen aufgeworfen, die nicht nur die medizinische Seite betreffen, sondern auch psychischer, seelischer und geistiger Art sind. Die Karten werden sozusagen neu gemischt. Alle Betroffenen müssen irgendwie lernen, mit sich selbst und miteinander neu umzugehen.
In einem Beitrag von Sofia Grillo in der Rhein-Zeitung zu der Selbsthilfegruppe hieß es:
- Oft sind es ... nebensächliche Dinge, bei denen die Frauen für Tipps sehr dankbar sind. „Ich habe den Rat bekommen, eingefrorene Ananasstücke zu lutschen. Die Schleimhaut entzündet sich während der Chemo, und man schmeckt kaum was. Da tun die Ananasstücke sehr gut“, gibt eine Frau aus der Selbsthilfegruppe als Beispiel. Aber auch Tipps rund ums Aussehen, beispielsweise zu Perücken oder zur Schminke, werden besprochen. In der Gruppe kann jeder nachvollziehen, wie es einem während der Chemo und mit der Krankheit geht, das Umfeld kann das oft nicht. „Es hat mich erschüttert, wie schnell man aus seinem normalen Leben herausgerissen und dann durch die Krankheit, die Therapien und Arztbesuche fremd bestimmt wird“, erklärt eine andere Frau aus der Gruppe.[1]
Ein anderes Gruppenmitglied sagte, das persönliche Umfeld könne häufig nicht nachvollziehen, dass Krebs-Patientinnen, nachdem sie ihre Krankheit überwunden haben, in ein schwarzes Loch fallen: „Während der Krankheit wird man ununterbrochen von einem Ärztenetz aufgefangen, wird umsorgt und ist mit den Therapien beschäftigt. Das fällt alles weg, sobald der Krebs weg ist, und damit fehlt auch ein gewisses Gefühl von Sicherheit.“ Patientinnen müssten erst lernen, möglicherweise über Jahre, dem gesunden Zustand zu trauen. Trotzdem: Ganz die Alte werde man als ehemalige Krebspatientin nie. Eine Frau sagte dazu: „Ich bin auf positive Weise egoistischer geworden. Ich achte mehr auf meine Grenzen und halte sie auch ein. Ich sage öfter mal Stop.“
Aktivitäten
Die Gruppe trifft sich an jedem zweiten Mittwoch im Monat um 18.30 Uhr im Seminarraum 1 im Haus Klara des Krankenhauses „Maria Hilf“ Bad Neuenahr.
Mediografie
Diese Herzkissen sind mehr als Deko – Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs in Bad Neuenahr-Ahrweiler sorgt dafür, dass eine gute Idee sich weiter verbreitet, in: Rhein-Zeitung vom 11. Juli 2019
Siehe auch
- Selbsthilfegruppe Frauen mit/nach Krebs in Remagen
- Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs Brohltal
- Portal "Mädchen und Frauen"
Fußnoten
- ↑ Quelle: Sofia Grillo: Wenn schlagartig das normale Leben vorbei ist – Selbsthilfegruppe „Frauen nach Krebs“ tauscht sich über Erfahrungen mit Krankheit aus, in: Rhein-Zeitung vom 8. Januar 2019