Heerstraße (Bad Neuenahr)

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Straßenschild an der Einmündung der Weinbergstraße in die Heerstraße.
Seit Jahren nicht mehr bewohnt: Haus an der Heerstraße 182
Die Dagernova Weinmanufaktur und Ahr-Winzer eG ist Anliegerin der Heerstraße.
Heerstraße 6
Heerstraße 14-16
Heerstraße 50
Heerstraße 50
Heerstraße 68-70
Nr. 96, 98, 100
Nr. 96

Die Heerstraße befindet sich in dem heute zu Bad Neuenahr gehörenden, einst aber selbstständigen Ort Wadenheim.


Verlauf

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Anlieger

3: Raiffeisen-Markt Bad Neuenahr und Hugo Bösen Unternehmensberatung GmbH

29-33: Autohaus Hagedorn GmbH & Co. KG Bad Neuenahr-Ahrweiler

51: Aral-Tankstelle Heerstraße (Bad Neuenahr)

62: ehem. Bezirksgeschäftsstelle Bad Neuenahr-Ahrweiler der Industrie- und Handelskammer Koblenz

91-93: Dagernova Weinmanufaktur und Ahr-Winzer eG

98: Weingut Sonnenberg

100: Marc Linden Handelsagentur eK

115: Autohaus Waldecker Bad Neuenahr

125: Freiwillige Feuerwehr Bad Neuenahr

129: Obdachlosenunterkunft Bad Neuenahr

148: Hotel Restaurant "Lucullus" Bad Neuenahr

166: Markant-Tankstelle Bad Neuenahr

Einmündende und angrenzende Straße

Chronik

Im Heimatkalender des Kreises Ahrweiler aus dem Jahr 1936 heißt es zur Heerstraße, die kurz zuvor als Umgehungsstraße gebaut worden war:

Schon 1935 ist das große Projekt der Umgehungsstraße rechts der Bahnlinie in Bad Neuenahr, das bisher nur Wunschbild gewesen ist, Wirklichkeit geworden. Die neue Straße ist für Bad Neuenahr eine unbedingte Notwendigkeit, nachdem der ständig steigende Verkehr auf der Adolf-Hitler-Straße (heute Hauptstraße) den Rückgang der in dieser Straße liegenden Sanatorien, Hotels und Pensionen mit verursachte. Heute trägt die Heerstraße, die inzwischen von Reichsinspekteur Dr. Todt übernommen worden ist, fast schon den gesamten Durchgangsverkehr. Außerdem wurden die Verbindungsstraßen von der Heerstraße in die Stadt hinein, die Bengener- und die Bergstraße, sowie auf der Ahrseite die Landgrafenstraße, die Kirchstraße und die schöne Anschlussstraße nach Königsfeld, die Hardtstraße, ausgebaut, sodaß Bad Neuenahr jetzt über ein wirklich gutes Straßennetz verfügt.[1]

Mit dem deutschen Wirtschaftswunder nahm auch der Verkehr auf der Heerstraße immer mehr zu. Weil die Anwohner mehr und mehr Abgasen und Lärm ausgesetzt waren, wurde schon bald über eine Entlastung der Straße nachgedacht. Nachdem die vierspurige Fortsetzung der Heerstraße in Richtung Westen (Autobahn 573) und in Richtung Osten der Zubringer (Autobahn 571) zur Autobahn 61 fertiggestellt worden waren, ist die Bürgerinitiative „Nur 2000 Meter“ gegründet worden, die sich für einen baldigen Lückenschluss einsetzte. Bereits 2001 wurde für den rund 1830 Meter lange Umgehungsstraße Bad Neuenahr Baurecht erteilt. Dass der Bau erst später begann, lag daran, dass es dem Bund als Bauträger an den veranschlagten 46 Millionen Euro Baukosten fehlte.[2]

Eine stichprobenhafte und nichtrepräsentative Umfrage der Rhein-Zeitung (RZ) vom Februar 2018 ergab, längst nicht alle Anlieger der Heerstraße glauben, dass mit Freigabe der Umgehungsstraße ruhigere Zeiten mit weniger Verkehr auf der Heerstraße anbrechen. Einige Geschäftsleute stellten sogar die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit der Umgehungsstraße in Frage. „Die Straße ist überflüssig wie ein Kropf“, sagte zum Beispiel Marc Linden, Inhaber des Weinguts Sonnenberg an der Heerstraße 98. Er sagte vorher, dass der Verkehr nach Freigabe der Umgehungsstraße nicht ab-, sonder eher noch zunehmen werde. Als innerstädtische Straße werde die Heerstraße auch weiterhin stark frequentiert. Dafür würden allein die zahlreichen Geschäfte entlang der Straße sorgen. Dass künftig nicht mehr bloß eine, sondern zwei Straßen an seinem Weingut vorbei führen, die Heerstraße vor- und die Umgehungsstraße hinter dem Haus, sei „für seine 30 Gästebetten eine Katastrophe“, schrieb RZ-Reporter Jochen Tarrach. Die Umgehungsstraße weise, obwohl noch nicht in Betriebe, etliche Baumängel auf. So seien beim Schallschutz die oberen Etagen seines Gästehauses nicht berücksichtige worden. Außerdem sei beim Bau der Umgehungsstraße kein Flüsterasphalt verwendet worden. Deshalb hatte Linden bei Sachverständigen für Schall- und Wärmeschutz des Büros THOR Bauphysik in Bergisch Gladbach ein Gutachten zur Entwicklung der Verkehrsfrequenz in Auftrag gegeben. Im Dezember 2017 sagten die Experten vorher, dass der der Verkehr auf der Heerstraße trotz Umgehung zunimmt:

Für den Streckenabschnitt nördlich der Heerstraße 98 (Weingut Sonnenberg) ist ein Verkehrsaufkommen von DTV (Durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung) 15.300 Kfz/24 Stunden zugrunde gelegt worden. DTV ist die Menge der Autos, die in 24 Stunden an einem Messpunkt in beiden Richtungen vorbeifahren. Von der Bundesanstalt für Straßenwesen liegen von der B 266 (alt) in Bad Bodendorf Verkehrszählungen aus dem Jahr 2010 mit 15.215 Kfz/24 Stunden sowie Verkehrszählungen aus dem Jahr 2015 mit 15.750 Kfz/24 Stunden vor. Das entspricht binnen fünf Jahren einer Zunahme des Verkehrs um 3,5 Prozent. Es ist jedoch zu erwarten, dass durch die neue B 266 zusätzliche Fahrzeuge durch den flüssigeren Verkehrsfluss angezogen werden. Die DTV-Werte (für die Heerstraße 98) sollten dann unter Berücksichtigung aktueller Verkehrszählungen und der Verkehrs-Bauleitplanung neu geprüft und angepasst werden.[3]

Malte Behrenbach, Stationsleiter der Markant-Tankstelle an der Heerstraße, befürchtete, „dass ein guter Teil seiner Kundschaft in Zukunft hinter der Tankstelle vorbeifahren wird“, wie es in dem RZ-Beitrag heißt. Thomas Monreal, Geschäftsführer der Dagernova Weinmanufaktur und Ahr-Winzer eG mit Niederlassung an der Heerstraße befürchtete für seinen Geschäftsbereich ebenfalls einen Einbruch: „Viele Spontankäufer werden nicht mehr vorbeikommen“, sagte er der RZ. Skeptisch zeigte er sich auch wegen der vermutlich Jahre dauernden Sanierung der Heerstraße nach Freigabe der Umgehung. Weil es entlang der Heerstraße noch etliche Gewerbeflächen ungenutzt waren, „wäre es durchaus sinnvoll und attraktiv, hier eine echte Einkaufsmeile für die Stadt zu etablieren“, wie es RZ-Reporter Tarrach formulierte. Auch Sven Peter Schmitz vom Raiffeisen-Markt Bad Neuenahr fürchtete einen Rückgang der Kundenzahl. Maurermeister Hans Witsch hingegen war überzeugt, dass die Umgehung nicht zu einer Entlastung der Heerstraße führen werde und dass die Kunden deshalb auch weiterhin kommen. Die neue Umgehungsstraße sei lediglich eine Abkürzung zur Autobahn 61, die nur dann sinnvoll sei, wenn bei Kripp eine Rheinbrücke gebaut und damit ein Anschluss an die Autobahn 3 hergestellt wird. Probleme kann es nach Witschs Meinung mit der Entwässerung der neuen Umgehung geben. Bei starkem Regen stehe die Heerstraße schon jetzt häufig unter Wasser. Wenn die Umgehungsstraße dann in die selben Kanäle entwässert wird, sei das „Theater“ programmiert.

Weitere Fotos

Siehe auch

Umgehungsstraße Bad Neuenahr

Mediografie

Fußnoten

  1. Nach: Blick ins Geschichtsbuch: Die Heerstraße war für Bad Neuenahr schon immer von herausragender Bedeutung, in: Rhein-Zeitung vom 19. Dezember 2017
  2. Quelle: Blick ins Geschichtsbuch: Die Heerstraße war für Bad Neuenahr schon immer von herausragender Bedeutung, in: Rhein-Zeitung vom 19. Dezember 2017
  3. Quelle: Jochen Tarrach: B 266 neu: Was wird aus der Heerstraße? Das glauben Anlieger: Verkehrsbelastung in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird trotz Umgehung weiter steigen, in: Rhein-Zeitung vom 22. Februar 2018
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