Katholischer Kindergarten und Kindertagesstätte Calvarienberg Ahrweiler
Der Katholischer Kindergarten und Kindertagesstätte Calvarienberg Ahrweiler wurde im Jahr 1913 von der Ursulinenkongregation Calvarienberg Ahrweiler e.V. eröffnet. Trägerin ist heute die Katholische Pfarrgemeinde "St. Laurentius" Ahrweiler; sie übergab die Betriebsführung zum 1. Januar 2007 an die KiTa gGmbH Koblenz. Die Kintertagesstätte verfügt im August 2011 über zwei Regelgruppen, eine geöffnete Gruppe, eine altersgemischte Gruppe und eine Krippengruppe. Damit bietet die Einrichtung 100 Plätze an, wovon 23 Plätze von Kindern unter drei Jahren belegt werden können. Es gibt 40 Ganztagsplätze für Übermittagsbetreuung. Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr werden aufgenommen.
Anschrift und Standort
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Ahrweiler)
Kontakt
- Telefon 02641 34111
- Fax 01805 060 344 760 08
- E-Mail kitacalvarienberg@kita-ggmbh-koblenz.de
Öffnungszeiten
- Regelplätze: Montag bis Freitag 7.30-13 und 14-16 Uhr
- Ganztagesplätze: Montag bis Freitag 7.30-16 Uhr
Leitung
Leiter: Thomas Welter, Vorgängerin: Andrea Linke
stellvertretende Leiterin:
Trägerin
Chronik
1909 beschlossen die Ursulinen vom Calvarienberg zusammen mit dem damaligen Bürgermeister von Ahrweiler, Theodor Blume, eine Mädchenschule und einen Kindergarten zu eröffnen. Dabei hing die Eröffnung des Kindergartens am 15. April 1913, also vier Jahre später, mit der Gründung der Mädchenschule mit Fachrichtung „Kindergartenunterweisung“ im Ursulinenkloster zusammen. Die Schülerinnen konnten im Kindergarten ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis anwenden. Maria Nießen, die spätere Schwester Leonie, leitete die neue Einrichtung, die zunächst von 15 Jungen und fünf Mädchen besucht wurde. Bereits im darauf folgenden Jahr 1914 brach der Erste Weltkrieg aus, und der Calvarienberg-Kindergarten wurde für Ahrweiler Mütter immer wichtiger. Die Väter waren im Krieg, und die Mütter konnten dort ihre Kinder abgeben, während sie sich um die Nahrungsbeschaffung kümmerten.
Die Zahl der Kinder, die in der Einrichtung betreut wurden, wuchs rasch. Im ersten Jahr nach dem Ersten Weltkrieg wurden dort 25 Kindergarten- und 30 Hortkinder betreut. Während des Zweiten Weltkrieges ruhte der Kindergarten; die Räume wurden stattdessen als Lazarett genutzt. In den 1950er- und 1960er-Jahren stieg die die Zahl der betreuten Kinder weiter bis auf 90, und die Räumlichkeiten im Kloster wurden zu klein.
Die Congregation der Ursulinen vom Calvarienberg Ahrweiler e.V. stellte deshalb einen Weinberg am Fuße des Klosters für einen Neubau zur Verfügung. Eine Millionen Mark wurde in Bau des neuen Kindergartens investiert.
Mit ein wenig Verzögerung zogen am 1. August 1973 125 Kinder in den Neubau um. Fünf Gruppenräume und ein großes Außengelände standen ihnen zur Verfügung. Schwester Clothilde Angela, die den Kindergarten von 1950 bis 1972 geleitet hatte und die dabei zu einer Art "Mutter der Ahrweiler Kinder" geworden war, bekam das immerhin noch im Ruhestand mit.
Immer häufiger äußerten Eltern den Wunsch nach einer Ganztagsbetreuung. Im Jahr 1971 trugen dem die Ursulinen Rechnung, indem sie 20 Tagesplätze einrichteten. Mit Festkommers und Sommerfest wurde im Jahr 1988 das 75-jährige Bestehen der Einrichtung gefeiert.
Im Januar 1994 gaben die Ursulinen die Trägerschaft des Kindergartens an die Katholische Pfarrgemeinde "St. Laurentius" Ahrweiler ab. Der Bedarf an Ganztagesplätzen stieg weiter an, deshalb wurde die Zahl der Plätze immer weiter erhöht. Weil jedoch die Gesamtzahl der betreuten Kinder sank, wurde 2006 die erste Gruppe geschlossen. Ein Jahr später, im Jahr 2007, gab die Pfarrgemeinde die Trägerschaft an die KiTa gGmbH Koblenz ab.
Im Jahr 2008 wurde eine weitere Gruppe geschlossen. Im selben Jahr ist aber auch eine Krippengruppe eröffnet worden, in der Kinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren betreut werden. Seit dem 1. September 2009 gibt es außerdem eine offene Gruppe. Kinder unter drei Jahren werden dort zusammen mit älteren Kinder betreut.
Im April 2013 wird die Einrichtung von 100 Mädchen und Jungen besucht. Mit 29 Kindern unter drei Jahren und 40 Tageskindern wurden zudem die Weichen neu gestellt.[1]
Seit mehr als 20 Jahren wird in der Calvarienberg-Kita das Essen täglich frisch zubereitet, wie die Rhein-Zeitung (RZ) am 17. Dezember 2014 berichtete. Köchin Beate Hammerschmidt kocht seit 2007 für die Kita - im Dezember 2014 für 50 Kinder täglich, die ganztags betreut werden. Jeden Morgen um acht Uhr beginnt sie mit den Vorbereitungen für das Mittagessen. Dazu verwendet sie ausschließlich Zutaten regionaler Anbieter. "Bei der Zusammenstellung achtet die Köchin auf ein ausgewogenes Angebot", berichtete die RZ, "einmal pro Woche gibt es Fisch, und zweimal wird vegetarisch gekocht." Damit erfülle die Calvarienberg-Kita "genau die Empfehlung der DGE, die nicht mehr als zwei Portionen Fleisch die Woche für Kinder empfiehlt." Früher hätten viele Kindertagesstätten selbst gekocht, hieß es in der Rhein-Zeitung weiter, doch immer mehr würden auf Caterer umsteigen. "Von sieben Einrichtungen im Kreis Ahrweiler, die wie die Kita Calvarienberg der Kita gGmbH Koblenz (Gesamteinrichtung Ahr-Eifel) angehören, kochen nur noch zwei selbst", schrieb die RZ. Catering sei für die Kitas deutlich preisgünstiger. Außerdem seien die Hygienevorschriften immer strenger geworden. Im RZ-Bericht hieß es dazu:
- Beate Hammerschmidt muss alle Zutaten und Verpackungen auf Beschädigungen kontrollieren, die Temperatur des Essens ist vor dem Servieren zu messen, und von jedem Gericht muss die Köchin eine Essensrückstellprobe einfrieren – zum Nachweis bei eventuell auftretenden Krankheiten. Seit Kurzem gibt es zudem die sogenannte „Allergenverordnung“ der EU, die eine schriftliche Dokumentation von allen in den Zutaten enthaltenen Allergenen vorsieht. Ein riesiger Aufwand für Hammerschmidt.[2]
Trotzdem wolle die Kita am Calvarienberg an ihrem Konzept festhalten - des Zuspruchs von Kindern und Eltern wegen.
Im Dezember 2014 nahm ein neuer Elternausschuss seine Arbeit auf - mit der Vorsitzenden Maria Neuhausen-Scheitinger und ihrer Stellvertreterin Natascha Gies sowie Verena Distelrath, Natascha di Carlo, Melanie Schmidt, Thomas Knieps, Melanie Coels, Tanja Hofer, Jörn Kampmann sowie Ann-Christin Kriechel.[3]
Ende Dezember 2015 wurde Holzschutzmittel in den Deckenverkleidungen des 1973 erbauten Kita-Gebäudes entdeckt. Deshalb wurden die Kinder und die 17 Erzieherinnen nach den Weihnachtsferien auf drei Stellen aufgeteilt. 55 der 95 Kinder fanden Unterschlupf im Internats- und Halbinternatsbereich des Klosters, wo sie von acht Erzieherinnen betreut wurden. Die Krippenkinder wurden in einem Gruppenraum der Kindertagesstätte St. Lambertus Gimmigen betreut, eine weitere Gruppe im Kolpingraum der katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius Ahrweiler. Ein Zusammenhang der Deckenbelastung mit gesundheitlichen Problemen zweier Kinder sei nach Angaben der KiTa gGmbH Koblenz nicht eindeutig festgestellt worden, hieß es in der RZ weiter. Derzeit werde der Rahmen einer notwendigen Sanierung ermittelt. Dann würden ein Sanierungskonzept und eine Kostenschätzung entwickelt und die notwendigen Maßnahmen durchgeführt.[4]
Siehe auch
Förderverein Kindergarten Calvarienberg Ahrweiler e.V.
Mediografie
Marion Monreal: Glosse: So gesehen: Kids sagen "Nein", general-anzeiger-bonn.de vom 24. April 2013
Weblink
laurentius-aw.de: Kindertagesstätte Calvarienberg
Fußnoten
- ↑ Quellen: Rhein-Zeitung vom 26. April und vom 7. Mai 2013 und Thomas Weber: 100-Jähriges Bestehen Kindergarten Calvarienberg: Start mit 15 Jungs und fünf Mädchen, general-anzeiger-bonn.de vom 4. Mai 2013
- ↑ Quelle: Jonas Helm: Seltenheit: Eine Kita mit Köchin - In der Kindertagesstätte Calvarienberg wird gekocht, auch wenn der Aufwand enorm ist, in: Rhein-Zeitung vom 17. Dezember 2014
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 24. Dezember 2014
- ↑ Quellen: Judith Schumacher: Holzschutzmittel entdeckt: Kita geschlossen – Kindergarten Calvarienberg muss saniert werden – Kinder werden derzeit in Ausweichquartieren betreut, in: Rhein-Zeitung vom 21. Januar 2016, und Andrea Simons: Kindergarten Calvarienberg Ahrweiler – Alle Kinder mussten wegen Holzschutzmittel ausziehen, general-anzeiger-bonn.de vom 26. Januar 2016