Kaufhaus Moses Bad Neuenahr

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Eingang am Alten Markt
Blick ins Kaufhaus-Parterre vier Monate nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021
Bad Neuenahr - Heinz Grates (27).jpg
Carl Moses gründete 1901 das Kaufhaus Moses in Bad Neuenahr
Die Belegschaft im Jubiläumsjahr 2001.
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Das Kaufhaus Moses in Bad Neuenahr ist größtes Kaufhaus und größter Einzelhändler im Kreis Ahrweiler.


Anschrift und Standort

Hauptstraße 83

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Bad Neuenahr)

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Kontakt

Telefon 02641 7564-0

Leitung

Unternehmensleitung Moses-Gruppe:

Geschäftsleiterin Moses AG Bad Neuenahr-Ahrweiler: Carmen Schäfer

Geschichte

Dort, wo das Kaufhaus im Jahr 1976 erbaut wurde, standen vordem zwei Hotels:

In der Lücke zwischen den beiden Hotels befand sich seit etwa 1920 die Tankstelle des „Kaiserhofs“. Der damalige Kur- und Verkehrsverein Bad Neuenahr e. V. betrieb dort von 1950 bis zur Fertigstellung des Pavillons am Bahnhof im Jahr 1960 eine Tourist-Information.

Der Beginn des 20. Jahrhunderts war für das Kurwesen, die Hotellerie und den Einzelhandel in der damaligen Gemeinde Neuenahr eine Blütezeit. Carl Moses, Schmiedemeister aus Solingen, erkannte diese Chance und eröffnete am 1. Februar 1901 an der Jesuitenstraße 13 – später war dort die Familie Baum ansässig – eine „Wagen- und Hufschmiede“ und wenig später ein „Ladengeschäft für Haus- und Küchengeräte“. Eine spätere Geschäftsvergrößerung war nicht ausreichend. Erst die neue Filiale an der Hauptstraße 95 gegenüber der heutigen Post brachte im Jahr 1927 die nötige größere Geschäftsfläche.

Nach dem Tod von Carl Moses übernahmen im Jahr 1952 Walther und Rosel Moses das Geschäft und schlossen es der Kaufring-Gruppe in Düsseldorf an. Die junge Chefin erweiterte den bislang auf Haushaltswaren ausgerichteten Betrieb um eine Feinkostabteilung. Wahrscheinlich war dies der Einstieg des Hauses in ein Vollkaufhaus. Äußerlich dokumentierte 1955 eine erste Neonbeleuchtung den Geschäftserfolg.

1957 wurden die Verkaufsräume vergrößert, reichten aber trotzdem schon bald nicht mehr aus. Die erste Vorstufe zu einem großen Neubau war der 1962 im einstigen Hotel „Hof von Holland“ an der Ecke Hauptstraße/Wendelstraße eingerichtete neue Laden. Im Oktober 1964 wurde das Gebäude abgerissen. Nach 15-monatiger Bauzeit eröffnete dort am 31. März 1966 das neue Kaufhaus Moses. Die erste Rolltreppe im Kreis Ahrweiler war damals eine Sensation.

Als Jahre später auch das Hotel „Kaiserhof“ und der alte Pavillon des Kur- und Verkehrsvereins verschwanden, stand 1977 einer erneuten Erweiterung nichts mehr im Wege: Im Oktober 1977 wurde der Erweiterungsbau eröffnet. Damit war Moses mit einer auf 7500 Quadratmeter erweiterten Verkaufsfläche und einem größeren Sortiment zum echten Vollwarenhaus angewachsen.

Nach dem Tod ihres Mannes Walther im Jahr 1979 übergab Rosel Moses 1984 ihr Unternehmen zum Großteil an Walter Röhrkasten als Inhaber und Geschäftsführer. Nur das Modehaus an alter Stelle gegenüber der Post führte sie selbst weiter.

Im November 1986 kam der damals 27-jährige Helmut Heinrich Hölters als Mitinhaber in die Führung des Warenhauses. Der junge Unternehmensberater hatte 1984 den Verkauf des Hauses mit abgewickelt. Als Walter Röhrkasten Ende 1996 in den Ruhestand ging, verständigten sich die beiden Gesellschafter Röhrkasten und Hölters darauf, die Firma an den Kaufring in Düsseldorf zu verkaufen. Hölters blieb aber Geschäftsführer.

Schon seit 1989 expandierte die Moses GmbH. Zum Stammhaus in Bad Neuenahr zählte am 100. Geburtstag des Hauses im Jahr 2001 eine Gruppe von 22 Warenhäusern von Bad Neuenahr-Ahrweiler bis nach Uelzen. Hölters betrieb das Kaufhaus wie ein Einkaufs-Center: Im Jahr 2001 arbeiteten dort 161 Mitarbeiter unter einem Dach, hatten aber teils verschiedene Arbeitgeber. Ein Dutzend Partnerbetriebe rundeten als selbstständige Unternehmer das Warensortiment und das Dienstleistungsangebot des Kaufhauses ab. Denn dem klassischen Kaufhaus nach dem Muster „Alles aus einer Hand“ gab Hölters damals keine Zukunft mehr. Aber der Grundsatz „Alles unter einem Dach“ bleibe gerade in einer Mittelstadt wie Bad Neuenahr-Ahrweiler bedeutsam.[1]

Der Kaufring veräußerte das Kaufhaus im Jahr 2003 aus der Insolvenz an Martina und Norbert Wittenberg. Die beiden übernahmen sämtliche 100 Mitarbeiter. Carmen Schäfer, seit 29 Jahren bei Moses, wurde im Dezember 2015 Geschäftsleiterin.[2]

2007 kam ein Kaufhaus im brandenburgischen Fürstenwalde zur Gruppe, 2010 eines in Strausberg, 2013 in Gotha und in Saalfeld in Thüringen. Im Jahr 2016 firmierte das Neuwieder Modehaus Leininger in Moses GmbH & Co. KG um. So gehören der Moses-Sauer-Unternehmensgruppe im Jahr 2016, dem 115. Jahr des Kaufhauses Moses in Bad Neuenahr, 16 Standorte in Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Thüringen und Hessen mit zusammen 660 Mitarbeitern.

2017 soll aus dem ehemaligen Karstadt-Haus in Bottrop die erste Dependance in Nordrhein-Westfalen werden. Und 2018 soll auf 6000 Quadratmetern in Neustadt an der Weinstraße eröffnet werden, wie die Inhaber bei einen Pressegespräch im November 2016 anlässlich des 115-jährigen Bestehens sagten.[3]

Beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 wurden Unter- und Erdgeschoss des Kaufhauses verwüstet. Allein ins Untergeschoss hat ein Fassungsvermögen von fast sieben Millionen Liter. Am 6. Oktober 2022 und damti verhältnismäßig früh, gab es eine Teil-Wiedereröffnung. Aber noch im Februar 2023 gab es lediglich eine provisorische Stromversorgung.

Weitere Fotos

Blicke über den Alten Markt etwa 1962 und 2019. In beiden Fotos ist rechts ist die Kapelle am Alten Markt zu sehen.

Veröffentlichung

Moses 200100 - Ein Jahrhundert waren Erfolg (Festschrift), 62 Seiten, 2001

Mediografie

Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Gerrit Mitter: Das Kaufhaus Moses in Bad Neuenahr-Ahrweiler feiert heute seinen 100. Geburtstag - Die erste Rolltreppe war eine Sensation - Prägend für die Stadt - Mit Schmiedemeister Carl Moses fing alles an, in: Rhein-Zeitung vom 13. Oktober 2001
  2. Quelle: Alles begann mit Tante-Emma-Laden: Carl Moses avancierte vom Huf- und Wagenschmied zum Kaufhausbesitzer, in: Rhein-Zeitung vom 31. Dezember 2015
  3. Quellen: Marion Monreal: 115 Jahre Moses: Von der Hufschmiede zum Kaufhaus, general-anzeiger-bonn.de vom 9. November 2016, und Beate Au: Moses feiert Jubiläum mit Kunden – Kaufhaus in Bad Neuenahr setzt im digitalen Zeitalter, in: Rhein-Zeitung vom 9. November 2016
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