Kell-Wallfahrt der St.-Sebastianus-Bruderschaft Bad Bodendorf
Die jährliche Fußwallfahrt der Katholischen Pfarrgemeinde „St. Sebastianus“ Bad Bodendorf führt in den Andernacher Stadtteil Kell. Wallfahrtsziel ist ein in der katholischen Pfarrkirche „St. Lubentius“ Kell befindliches Gnadenbild, das aus dem Kloster St. Antoniusstein stammt. Von etwa 1390 bis etwa 1810 wurde das wundertätige Marienbild in Tönisstein verehrt und überstand alle Wirren von Reformation, Gegenreformation, Dreißigjährigem Krieg und die kirchlichen Einschränkungen während der Aufklärung. Erst die Aufhebung der Klöster unter den französischen Revolutionstruppen beendete die Existenz des Klosters Tönisstein und brachte den Standortwechsel des Vesperbildes in die Pfarrkirche von Kell. Aber die Wallfahrer von Bodendorf besuchen die Mutter Gottes auch am neuen Ort. Spätestens seit 1740/1760 gibt es diese Verehrung durch die Bodendorfer, die dann vor allem nach Epidemien und Viehseuchen in den 1820er Jahren bis heute fast jedes Jahr die Fuß-Wallfahrt unternehmen. Dabei singen sie noch heute das Wallfahrtslied „Geleite durch die Wellen...“, das auch für die Pilger von Kell nach Bornhofen eine besondere Bedeutung hat. Es erinnert an einen für elf Personen tödlichen Unfall bei einer Schiffswallfahrt nach Bornhofen am 8. September 1710 in der Nähe von Koblenz-Pfaffendorf.[1]
Kontakt
Winfried Bleffert, Telefon 02642 7372
Mediografie
- Willi Schuld: Nach altem Gelöbnis. Jährliche Wallfahrt der Bodendorfer Bürger nach Kell, in: Kurnotizen - Bad Bodendorf, 1978, 6, S. 7
- Heribert Wolter: Wandern zum Herrgott: Bodendorfer Wallfahrer einst und jetzt, in: Die Dorfschelle, 1994, 3, [2] S. - Ill.
- Heribert Wolter: Wallfahrt nach Kell - mehr als ein frommer Brauch, in: Die Dorfschelle, 1996, 2, [3] S. - Ill.
Fußnoten
- ↑ Quelle: Bodendorfer Kellerpilger – Wallfahrten im Rheinland – Vortrag von Günter Haffke, Vorsitzender vom Historischen Verein in Andernach, blick-aktuell.de, 25. Februar 2013