Kirchbauverein „St. Peter“ Sinzig e. V.
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Der Kirchbauverein „St. Peter“ Sinzig e.V. hat sich den Erhalt und die Pflege der romanischen katholischen Pfarrkirche „St. Peter“ Sinzig, des Wahrzeichens der Barbarossastadt, und ihres Inventars zur Aufgabe gemacht.
Mitgliederzahl
28. September 1988: 27 Gründungsmitglieder
1998: 100
Dezember 2005: 120
Dezember 2012: 121
November 2013: 130
Dezember 2017: 126
Vereinszwecke
- Geld sammeln für Maßnahmen zur Erhalt und Renovierung der katholischen Pfarrkirche "St. Peter" Sinzig und ihres Inventars. "Ein historisches Bauwerk in Dimensionen der Sinziger St.-Peter-Kirche ist nie wirklich fertiggestellt", sagte der Vereinsvorsitzende Stephan Pauly abläßlich einer Spendenübergabe im Juli 2008, "eine dauerhafte Spenden- und Zuwendungsbereitschaft der Öffentlichkeit ist zwingend erforderlich, um ... den Erhalt eines der bedeutendsten Bauwerke im Rheinland zu gewährleisten." Nur mit der Unterstützung von Stiftern und Spendern sei der Erhalt der St.-Peter-Kirche in dem erforderlichen Maße realisierbar.
- Der Verein bemüht sich, einen Beitrag zu leisten, das bauliche Kunstwerk sowie seine Ausstattung in sehenswertem Zustand zu erhalten, aber auch Besuchern in Erklärungen ein Bild von Sinzigs Aushängeschild und dessen Geschichte zu geben.
Gründung und Entwicklung
Der Verein wurde am 28. September 1988 gegründet. 27 Gründungsmitglieder schrieben sich in die Mitgliederliste ein. Der General-Anzeiger (GA) berichtete im November 2013 anlässlich des 25-jährigen Vereinsbestehens:
- Damals ging es ... um den Erhalt des Sinziger Wahrzeichens, aber auch um die finanzielle Schieflage des Pfarrhaushaltes. Die damalige Finanzsituation der Pfarrei ließ die von der Bistumsleitung in Trier vorgesehene und erwartete Eigenbeteiligung der Pfarrgemeinde Sankt Peter als kaum realistisch erscheinen. Am Ende mussten zwischen 1987 und 1992 mehr als 4 Millionen Mark in die Erhaltung der 1241 fertiggestellten dreischiffigen Pfeilerbasilika investiert werden. ... Spenden in größerem Umfang waren ohne eine Möglichkeit der steuerlichen Berücksichtigung kaum zu erwarten. Die Pfarrei konnte zum damaligen Zeitpunkt Zuwendungen allein für sozial-karitative Zwecke bescheinigen - nicht jedoch für bauliche Maßnahmen.[1]
Lorenz Wasem wurde zum Gründungsvorsitzenden gewählt. Zu den weitsichtigen Persönlichkeiten im Verein zählten außer ihm Heinrich Graf von Spee als stellvertretender Vorsitzender und Ernst-Wilhelm Schweikert, der bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2009 die Kasse führte, Schriftführerin Gisela Drenk, Annemarie Arnoldt, damals Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, sowie Dr. Schmitt und Clemens Römer als Beisitzer. „Clemens Römer war in einem ganz erheblichen Maße die Rolle als Triebfeder für den eigentlichen Gründungsakt zugefallen“, hieß es im GA.
Der Kirchbauverein unterstützt nicht nur die Gebäudesanierung, sondern auch die Restaurierung und Bewahrung der in der Kirche aufbewahrten Kunstschätze. Dazu zählen etwa die Sicherung und Konservierung des umfangreichen Freskenzyklus' in der Taufkapelle im Jahr 2006. Wichtigstes Projekt im Jahr 2006 ist die Restaurierung der teilweise im bedenklichen Zustand befindlichen Taufkapelle - jener südlichen Chornebenkapelle, in der noch letzte Ausmalungsreste aus dem 13. Jahrhundert erhalten sind. In den vergangenen Jahren wurden dort bereits die Seitenwände gereinigt, konserviert und teilweise retuschiert. Mit der Ausführung beauftragt werden soll der Trierer Restaurator Thomas Lutgen. Für die Restaurierung veranschlagt sind 76 000 Euro, die jeweils zur Hälfte vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz sowie von Bistum Trier und Kirchbauverein getragen werden sollen.
Bei einer Spendenübergabe im Jahr 2008 hieß es, das Geld fließe in eine kostenaufwendige Beleuchtung in der südlichen Chornebenkapelle von St. Peter. In den Jahren zuvor waren dort mit erheblichem finanziellen Aufwand mittelalterliche Fresken restauriert und konserviert worden. Die neue Beleuchtung solle die Ausmalungen in dem sehr dunklen Raum viel besser zur Geltung bringen. Als nächstes Projekt war die Unterfangung des mittelalterlichen Taufsteins geplant.
Bei der Jahreshauptversammlung im Dezember 2012 im Pfarrheim einigten sich die Versammlungsteilnehmer auf drei große Projekte, die in den nächsten Jahren angepackt werden sollen:
- der „Heilige Vogt“ soll eine endgültige Grabstätte erhalten,
- für den 750 Jahre alten Taufstein soll ein Unterbau gesucht werden und
- das Altar-Tryptichon soll eine neue Konstruktion für die Aufhängung bekommen und angemessen präsentiert werden.
Zur Zukunft der Mumie, die in der Katholischen Pfarrkirche "St. Peter" Sinzig aufbewahrt und gezeigt wird, berichtete der General-Anzeiger (GA) am 13. Dezember 2012:
- Für eine endgültige und würdevolle Grabstätte des „Heiligen Vogt“ existieren mehrere Ideen, die verschiedene Varianten für eine Lösung im südlichen Seitenschiff des Gotteshauses aufzeigen. „Dat Leddermännche“, wie die Mumie in Sinzig auch genannt wird, soll dabei für die Besucher aber weiterhin sichtbar bleiben.
Zu dem alten Taufstein hieß es im GA:
- Über 750 Jahre hinweg sind fast alle Sinziger im repräsentativen Taufstein von Sankt Peter getauft worden. Das historische Stück verfügt allerdings über keinen entsprechenden Unterbau. Dies will der Verein ändern.
Zu dem Altar-Tryptichon aus dem Jahre 1480 sagte der Vereinsvorsitzende Stephan Pauly: „Die jetzige Stahlrahmenkonstruktion ist so nicht haltbar und genügt letztlich nicht einmal musealen Vorstellungen.“
Im Herbst 2013, bei seinem 25-jährigen Bestehen, zählt der Verein 130 Mitglieder. Für die folgenden Jahre nahm sich der Vorstand zu dieser Zeit u.a. die würdige und endgültige Grablege für die Mumie des "Heiligen Vogt" ("Ledermännche"), die Renovierung der hölzernen Türflügel des Südportals, die denkmalgerechte Beleuchtung der Taufkapelle und einen künstlerisch ansprechenden Unterbau für den aus der Mitte des 13. Jahrhundert stammenden Taufbrunnen vor.
Bei der Hauptversammlung im Dezember 2016 stimmten die Anwesenden der Mitfinanzierung der dringend notwendigen und geschätzt 400.000 Euro teuren Sanierung der Walcker-Orgel zu.[2]
Bei der Jahreshauptversammlung im Dezember 2017 im Haus „St. Peter“ – der Verein zählt zu dieser Zeit 126 Mitglieder – wurden die Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Stephan Pauly blieb also Vorsitzender und Pia Wasem Stellvertreterin. Jürgen Schüller führte weiterhin die Kasse, und Rainer Pilartz blieb für die Schriftführung verantwortlich. In den Rechenschaftsberichten der Vorstandsmitglieder wurde die Anschaffung von sechs historischen Messgewändern herausgehoben. 2018 will der Verein eine neue Infostele mit Bronzetafel aufstellen lassen. Sie soll den Grundriss der Kirche wiedergeben und auf den neuen Zugang über den Südflügel hinweisen.[3]
Stephan Pauly wurde im September 2001 erstmals zum Vorsitzenden gewählt. Vorgänger waren Annemarie Arnoldt (ab 1996), Heinrich Graf Spee (ab 1992) und Lorenz Wasem (Gründungsvorsitzender). Pia Wasem, die Tochter des Gründungsvorsitzenden Lorenz Wasem, wurde im September 2001 erstmals zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Horst Müller war ihr Vorgänger.
Im Juni 2021 wurde auf dem Kirchplatz Sinzig ein vom Kirchbauverein bei Rudolf P. Schneider in Auftrag gegebenes Tastmodell der St.-Peter-Kirche Sinzig übergeben. Der Kreis Ahrweiler gewährte dem Kirchbauverein einen 1000-Euro-Zuschuss zu dem rund 20.000 Euro teuren Objekt.
Fußnoten
- ↑ Quelle: Bernd Linnarz: Kirchbauverein: Sinziger Bürger setzten sich die Unterhaltung von Sankt Peter zum Ziel, general-anzeiger-bonn.de vom 14. November 2013
- ↑ Quelle: Hildegard Ginzler: Kirchbauverein St. Peter Sinzig: Mumie unter Riemchen, general-anzeiger-bonn.de vom 18. Dezember 2016
- ↑ Quelle: Jahreshauptversammlung beim Kirchbauverein: Vorstandsetage in ihren Ämtern bestätigt, blick-aktuell.de vom 11. Dezember 2017