Männergesangverein „Harmonie“ Kempenich 1909 e. V.

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Der MGV „Harmonie“ beim Kreischorkonzert 2017 in der Konzerthalle im Kurpark Bad Neuenahr
Die Waldfesthütte im Steinrausch ist Eigentum des Chores.

Der Männergesangverein „Harmonie“ Kempenich 1909 e. V. gibt eigene Konzerte und sorgt für die musikalische Gestaltung von Kirmeshochamt, Seniorenfest, Weihnachtsmarkt, Weihnachtsmesse u.a. Außerdem ist er Betreiber der Waldfesthütte im Steinrausch.


Mitgliederzahl

Februar 1999: 27 aktive Sänger
Januar 2005: insgesamt ca. 80
März 2008: knapp 70 - das Alter der Aktiven liegt dabei zwischen 29 bis 87 Jahren
April 2009: 23 Aktive
Februar 2013: 63 Mitglieder, davon 30 Aktive
Mai 2015: 31

Dirigent

Kevin Breitbach (ab Oktober 2010), Vorgänger: Kantor Otmar Freitag (ab ca. 1951 bis 2010)

Regelmäßige Aktivitäten

Der Chor sorgt für die gesangliche Gestaltung der Gottesdienste an Kirmes und Weihnachten, außerdem singt er bei Goldhochzeiten und Seniorentagen, und er tritt bei befreundeten Vereinen und auf Sängerfesten auf.

Auszeichnungen

Als einer von landesweit 19 Chören wurde die "Harmonie" im Juni 2009 vom Bundespräsidenten auf Vorschlag des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur mit der Zelter-Plakette ausgezeichnet.

Gründung und Entwicklung

"Dem Wahren, Guten, Schönen soll unser Lied ertönen" - so lautete der Wahlspruch der 18 Gründerväter, die im Juli 1909 den Männergesangverein Kempenich ins Leben riefen und ihn "Harmonie" nannten. Hauptinitiator und erster Dirigent (bis 1926) war der Bankdirektor Rudolf Benner. Anläßlich des sehr gut besuchten Gründungsfestes wurde sogar ein Sonderzug der damals noch jungen Brohltalbahn eingesetzt. Pastor Simon hielt in der Chronik fest: "Benner scheffelte über 1800 Goldmark in die Vereinskasse."

Die Vereinsaktivitäten kamen zum Erliegen - bis sie im Jahr 1929 unter dem Namen Quartettverein "Harmonie" wiederbelebt wurden. Walter Nett war damals Vorsitzender, Berthold Becker dirigierte den Chor zunächst bis 1931 und führte dann noch einmal von 1935 bis 1938 den Taktstock. Ihm folgten als Chorleiter Hermann Knechtges (1931 bis 1934) und Erich Bohr (1938/39).

Knechtges dirigierte den Chor auch nach dem Zweiten Weltkrieg (1946 bis 1949) - zunächst unter der Bezeichnung "Quartett-Verein", ab 1948 jedoch wieder als Männergesangverein mit Carl Lösch als Vereinschef. Im Jahr 1952 begann die Ära Otmar Freitag. Er formte den Männerchor zu einem Ensemble, das sich über die Grenzen der Heimat hinaus einen hervorragenden Ruf erarbeitete. Als Freitag am Regensburger Musik-Konservatorium studierte, dirigierte der Vorsitzende Erich Bohr den Chor.

Als sich die Feuerwehrkapelle zuvor aufgelöst hatte, fehlte bei der Fronleichnamsprozession des Jahres 1960 eine Musikkapelle. Daraus wurde die Idee, unter dem Dach des Männergesangvereins ein Blasorchester zu gründen. Otmar Freitag übernahm unentgeltlich die Probenarbeit.

Im Jahr 1968 rief der Chor das Waldfest ins Leben. Im Steinrausch wurde ein Festgelände hergerichtet. 1972 bauten die Sänger dort eine Blockhütte. 1979 wurde diese "Waldfesthütte" erweitert und um einen Pavillon ergänzt. Jährlich am zweiten August-Wochenende wurden dort rauschende Heimatfeste gefeiert. Nachdem die Hütte im Jahr 1982 bis auf die Grundmauern abgebrannt war, wurde sie rasch wieder aufgebaut, so dass sie bereits im August 1983 ihre Feuertaufe bestehen konnte. Das Jubiläumsfest anlässlich des 75-jährigen Bestehens wurde um zwei Jahre verschoben, damit es in der 1986 fertiggestellten Leyberghalle gefeiert werden konnte. Das Medium-Terzett und Jodlerköing Franzl Lang gehörten damals zu den musikalischen Gästen.

Seit den 90er-Jahren plagen den Männerchor Nachwuchssorgen. Die Blaskapelle machte sich mit der Jahrtausendwende machte sich die Blaskapelle selbstständig und agiert fortan unter dem Namen Original Goldbach-Musikanten Kempenich.

Bei der Mitgliederversammlung im Februar 2013 wurde der alte Vorstand bestätigt - mit einer Ausnahme: Ferdi Caspers kandidierte nicht mehr für das Amt des Ersten Notenwarts. Sein bisheriger Stellvertreter Edwin Schlich rückte nach, Zweiter Notenwart wurde Johannes Schäfer. Bestätigt wurden Andreas Molitor als Erster und Hans Benner als Zweiter Vorsitzender, Josef Benner als Erster und Rudi Meid als Zweiter Kassierer, Werner Schmitt als Erster und Winfried Schmitz als Zweiter Schriftführer sowie Adalbert Gros als erster und Rudi Mauer als Zweiter Beisitzer. Im Jahr 2012 trat der Chor in Kempenich auf. Auftritte gab es außerdem bei Sängerfesten in Niederzissen, Namedy sowie in zwei Seniorenheimen. 2013 soll es statt des traditionellen Waldfestes wieder ein Freundschaftssingen geben, bei dem sich am Samstag, 20. April, in der Leyberghalle zehn bis zwölf Chöre präsentieren sollen. An Ostersamstag tritt der Chor bei einem Gastspiel des Don-Kosaken-Chors im Engelner Bahnhofsgebäude vor und in der Pause des Konzerts auf. Bei den Kirchenscheune-Musiktagen der evangelischen Kirchengemeinde Adenau wirkt der Chor ebenfalls mit. Die vereinseigenen Hütte auf dem Waldfestplatz soll innen und außen frisch angestrichen werden. Außerdem soll eine Sitzgruppe mit der Ortsgemeinde auf Vordermann gebracht werden. „Die Vermietung tut unserer Kasse gut“, sagte Kassierer Josef Benner, "mit den Beiträgen unserer 63 Mitglieder können wir kaum den Dirigenten bezahlen."[1]

Im Jahr 2014 beteiligte sich der Chor wieder an Kirmes, Seniorentag und Weihnachten. Hinzu kamen Auftritte beim gemischten Chor Andernach, den Sangesfreunden aus Langenfeld und dem Vorweihnachtlichen Konzert Weibern sowie ein Konzert in der Villa Sibilla Bad Neuenahr und beim Neujahrskonzert des MGV Namedy. Das zweite Frühlingssingen in der Leyberghalle Kempenich mit zehn Gastchören wurde als Erfolg gewertet. Weniger befriedigend seien die Probenbesuche. Die Beteiligung sei von mehr als 80 auf etwa 70 Prozent gesunken, sagte Schriftführer Werner Schmitt. [Andreas Molitor]] (Erster Vorsitzender), Hans Benner (Zweiter Vorsitzender), Werner Schmitt (Erster Schriftführer), Winfried Schmitz (Zweiter Schriftführer), Josef Benner (Erster Kassierer), Edwin Schlich (Erster Notenwart), Johannes Schäfer (Zweiter Notenwart) und Rudi Mauer (Zweiter Beisitzer) wurden bei der Jahreshauptversammlung im Frühling 2015 allesamt wiedergewählt. Rudi Meid löste Adalbert Gros als Erster Beisitzer ab. Sein Nachfolger als Zweiter Kassierer wurde Franz Braun. Kassenprüfer blieben Rolf Adams und Dominik Schmitz. Für die Vermietung der vereinseigenen Waldhütte war bis dahin Werner Gros zuständig. Für ihn, der aus Gesundheitsgründen kürzertreten muss, konnte noch kein Ersatz gefunden werden, als Hausmeister fungierte weiterhin Rudi Mauer. Defizite auf der Einnahmenseite wollte der Chor durch die Gewinnung neuer inaktiver Mitglieder und eine zusätzliche Veranstaltung ausgeglichen werden. Zudem strebt der Chor eine Internetpräsenz an. Seit 2013 darf sich die "Harmonie" Leistungschor nennen, und die Entscheidung darüber, ob man sich am Singen der Leistungsstufe II beteiligen soll, befürworteten 20 von 26 anwesenden Sängern.[2]

Bei der Jahreshauptversammlung im April 2017 zählt der MGV „33 aktive Sänger mit einer gesunden Altersstruktur und in Kevin Breitbach einen jungen, dynamischen Chorleiter, der neue Impulse gesetzt und damit auch für Neuzugänge gesorgt hat“, wie die Rhein-Zeitung (RZ) berichtete. Probleme gab es jedoch mit den Einnahmen des Vereins: „Von Jahr zu Jahr muss man ans Eingemachte gehen, weil die Aufwendungen höher sind als die Erträge“, berichtete RZ-Reporter Hans-Josef Schneider. Insbesondere die nach wie vor vom Verein betriebene Waldfesthütte im Steinrausch erfordert hohe Sanierungs- und Renovierungsarbeiten sowie fixe Kosten. Zu den Hausaufgaben des neuen Führungsgremiums gehören außerdem der Aufbau einer eigenen Vereinshomepage und das Anwerben neuer Mitglieder. Der Vorsitzende Andreas Molitor und Stellvertreter Hans Benner schieden aus dem Vorstand aus. Neuer MGV-Chef wurde Johannes Schäfer; Franz Braun wurde als sein Stellvertreter gewählt. „Das kann nur eine Übergangslösung sein“, sagte Johannes Schäfer nach seiner Wahl, „es muss unser Ziel bleiben, jüngere Leute für die Vorstandsarbeit zu gewinnen.“ Erster Kassierer blieb Josef Benner, Zweiter Kassierer wurde Rudi Meid als Nachfolger von Franz Braun. Werner Schmitt blieb Erster und Winfried Schmitz Zweiter Schriftführer. Edwin Schlich wurde als Erster Notenwart wiedergewählt, als Zweiter Notenwart rückte Frank Müller für Johannes Schäfer nach. Stefan Gros wurde als Nachfolger von Adalbert Gros und Lothar Nebgen als Nachfolger von Rudi Mauer zu Beisitzern gewählt. Dominik Schmitz und Rolf Adams blieben Kassenprüfer.[3]

2017 trat der Chor bei der Kirmes, beim Seniorenfest, beim Weihnachtsmarkt und bei der Weihnachtsmesse auf, wie es bei der Jahreshauptversammlung im Mai 2018 hieß. Und er gab ein Neujahrskonzert in der Pfarrkirche. Außerdem gab der Chor zwei Konzerte in der Villa Sibilla in Bad Neuenahr, beteiligte sich am Kreis-Chorkonzert, sang in Schifferstadt und bei den Musiktagen in der Kirchenscheune. Die Einnahmen aus den Vermietungen der Waldfesthütte im Steinrausch konnten gesteigert werden. Um die Hütte attraktiver für Veranstaltungen zu machen, wurde mit der Renovierung begonnen. 2017 kümmerte sich eine Handvoll Mitglieder unter der Leitung von Bauleiter Franz Braun um die Innensanierung. 2018 soll eine Außengestaltung vorgenommen werden. Zudem ist beabsichtigt, die Bestuhlung zu erneuern. Günter Nerger, vorsitzender des Kreischorverbands Ahrweiler, zeichnete bei der Versammlung mit Ferdi Caspers, Kurt Gros und Rudi Mauer drei langjährige Sänger mit Urkunden und Ehrennadeln aus und bezeichnete sie als Säulen des Vereins. Caspers und Gros begannen ihre Sängerkarrieren mit 19 Jahren und waren im Mai 2018 seit 60 Jahren mit ihrer Bassstimme dabei. Bereits mit 17 Jahren gab Rudi Mauer sein Debüt. Der im Mai 2018 87-Jährige kann konnte auf 70 Jahre Sangestätigkeit als erster Bass zurückblicken.[4]

Mediografie

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 25. Februar 2013
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 5. Mai 2015
  3. Quelle: Hans-Josef Schneider: Harmonie-Sänger suchen nach Einnahmen – Besonders der Betrieb der Waldfesthütte im Steinrausch kostet den Verein immer wieder viel Geld, in: Rhein-Zeitung vom 27. April 2017
  4. Quelle: Hans-Josef Schneider: Harmonie-Sänger blicken in die Zukunft – Neue Stimmen werden gesucht – Verein bald bei Facebook, in: Rhein-Zeitung vom 9. Mai 2018
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