Marienbrunnen vor der katholischen Pfarrkirche „St. Peter und Paul“ Remagen

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Unter einer alten Linde vor der katholischen Pfarrkirche „St. Peter und Paul“ Remagen, gleich neben der Kirchstraße und vor dem historischen katholischen Pfarrhaus, steht ein Marienbrunnen aus Trachyt vom Drachenfels mit einer Wappensäule aus Basalt. Die Säule weist unter dem Stadtwappen das Jahr 1718 als Baujahr aus. Der Brunnen ist damals allerdings auf dem Marktplatz errichtet worden, wo heute ebenfalls wieder ein Marienbrunnen steht. Der Brunnen ist mit einer Plastik der Gottesmutter Maria bekrönt, die das Christuskind auf den Armen trägt, gekrönt mit Strahlenkranz und Zepter.


Standort

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Eigentümerin

Stadt Remagen[1]

Chronik

Ursprünglich stand vor dem Pfarrhaus eine Schwengelpumpe, die der Wasserversorgung der umliegenden Haushalte diente. Etwa 1903 kam der Gedanke auf, den alten Marienbrunnen auf dem Rathausplatz, der 1860 abgebaut, in seine Einzelteile zerlegt und in einen Lagerschuppen eingelagert worden war, wieder aufzubauen. Dafür wurde der Platz vor dem Pfarrhaus als Standort ausgewählt, passte doch der wohl 1718 vor dem alten Rathaus aufgestellte Brunnen stilistisch sehr gut zu Pfarrhaus und Pfarrkirche. So berichtete die Stadtchronik von 1903, dass der alte Marienbrunnen aus verstreuten Resten am Pfarrhaus wieder aufgebaut worden ist. Dabei wird darauf hingewiesen, dass die Mittelsäule und das Stadtwappen mit der Jahreszahl 1718 sowie die bekrönende, etwa 60 Zentimeter große Steinfigur der Muttergottes mit Kind alt seien. Bei der Reparatur wurde das große runde Becken mit der oberen Schale in der alten Form erneuert.

Für das 300-jährige Jubiläum hatte die Stadt die Diwo Natursteine GmbH Remagen mit der Restaurierung des Brunnens beauftragt. Dabei wurden Löcher, die Granatsplitter und Gewehrschüsse während der Kriege hinterlassen hatten, beseitigt sowie der Strahlenkranz der Gottesmutter gerichtet und vergoldet, ebenso das Zepter. Das geschmiedete Eisen von Zepter und Strahlenkranz war zuvor schlicht mit Rostschutzfarbe versehen. Diwo sandstrahlte sie und belegte sie mit Blattgold. Am Patrozinium von Remagen, dem Fest der Apostelfürsten Petrus und Paulus am Samstag, 30. Juni 2018, wurde der Brunnen wieder eingesegnet. Nach einer Festmesse zogen die Gläubigen in einer Prozession zu dem Brunnen, der dann vom leitenden Pfarrer von Remagen und stellvertretenden Dechanten, Pastor Frank Klupsch, in Anwesenheit von Bürgermeister Herbert Georgi neu eingesegnet werden. Zur Einweihung wurden drei Böller abgefeuert, und die Gemeinde sang Marienlieder.

Der Dechant freute sich über die Initiative der Stadt, den Brunnen zu sanieren. Dass vor dem Amtssitz des Pfarrers ebenso wie vor dem Amtssitz des Bürgermeisters ein Brunnen stehe, der von der Gottesmutter gekrönt wird, das sei ein gutes Zeichen, und Maria sei eine gute Fürsprecherin. Das Weltliche und das Kirchliche hätten in einer Art und Weise zusammengefunden, dass sich das Ergebnis sehen lassen könne, sagte Bürgermeister Herbert Georgi und dankte dem Steinmetz Jürgen Diwo für dessen Arbeit zum Selbstkostenpreis. Außerdem bezeichnete der Bürgermeister den Brunnen und das Ensemble zusammen mit Kirche, Pfarrhaus und Pfarrhoftor als „Zierde der Stadt“. Dass der Brunnen im Jahr 1904 wieder aufgebaut wurde, sei dem örtlichen Apotheker zu verdanken, der die Brunnenteile aufbewahrt hatte, berichtete Georgi. Der General-Anzeiger berichtete:

Ein bisschen dünner und deutlich heller als vorher in seiner Ursprungsfarbe präsentiert sich der Brunnen, aus dem zur Einweihung wieder munter das Wasser plätscherte, was vor allem die Kinder an diesem heißen Sommertag faszinierte. Der Remagener Steinmetz Jürgen Diwo hatte ihm nämlich gleichsam eine Art reinigendes Peeling angedeihen lassen und viele schadhafte Stellen ausgebessert. Am aufwendigsten sei gewesen, so viel Material wie möglich zu erhalten und das Kernmaterial hervorzuheben.[2]

Ein kleines Fest rund um den Brunnen schloss sich an. Die Schützen verkauften dort zu Gunsten der Messdienerkasse Bratwürste, und der Spielmannszug „Rheinklänge“ sorgte für den guten Ton.[3]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Quelle: Jochen Tarrach: Die Muttergottes hat so manchen Umzug hinter sich – 300-jähriger Marienbrunnen am Pfarrhaus in Remagen vorbildlich restauriert, in: Rhein-Zeitung vom 28. Juni 2018
  2. Quelle: Andrea Simons: Marienbrunnen wurden saniert – Marias Strahlenkranz in Remagen strahlt wieder, general-anzeiger-bonn.de vom 2. Juli 2018
  3. Quellen: 300 Jahre Marienbrunnen in der Kirchstraße Remagen – Brunnenfest und Patrozinium – Am Samstag, 30. Juni, blick-aktuell.de vom 23. Juni 2018, und Jochen Tarrach: Die Muttergottes hat so manchen Umzug hinter sich – 300-jähriger Marienbrunnen am Pfarrhaus in Remagen vorbildlich restauriert, in: Rhein-Zeitung vom 28. Juni 2018
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